Der Mond - Fakten von Brigitte Becker
Entfernung von der Erde | |
mittlere | 384403 km |
größte (Apogäum) | 406740 km |
kleinste (Perigäum) | 356410 km |
Alter | 4,6 Milliarden Jahre |
Durchschnittsgeschwindigkeit | 3700 km/h |
Bahnneigung gegen Ekliptik | 5° 9' |
Umlaufzeit um die Erde | |
siderische | 27 Tage 7 Stunden 43 Minuten |
synodische | 29 Tage 12 Stunden 44 Minuten |
Albedo (Reflexionsvermögen) | 7% des auftreffenden Sonnenlichts |
Fluchtgeschwindigkeit auf dem Mond | 2,38 km/s |
Radius | 1738 km |
Masse | 0,07349*1024 kg = 1/81 der Erdmasse |
Volumen | 2,1973*1010 km3 = 1/50 des Erdvolumens |
Dichte | 3340 kg/m3 |
Temperatur am Äquator | |
tagsüber | 127° C |
nachts | -173° C |
Entfernung des Mondes von der Erde
Der Mond bewegt sich mit dem mittleren Abstand von 384403 km um die Erde. Im Perigäum, dem Punkt, wo er der Erde am nächsten kommt, beträgt der Abstand 356410 km, im Apogäum, dem entferntesten Punkt von der Erde, 406740 km.
Mondbewegung
Der Mond bewegt sich in einer eliptischen Bahn um die Erde. Die Mondbahnebene ist um 5,1° gegen die Ekliptik (Erdbahnebene) geneigt. Je nachdem, ob der Mond die Erdbahnebene in Richtung von süd nach nord oder von nord nach süd überquert, nennt man die Schnittpunkte der Erd- und Mondbahn auf- und absteigende Knoten. Die Knotenlinie bezeichnet die Verbindungslinie zwischen den Knotenpunkten.
Mondbahn
Rotation
Der Mond rotiert um seine eigene Achse, wobei er der Erde immer die gleiche Seite zuwendet (gebundene Rotation). Die Rotationsdauer entspricht somit der mittleren siderischen Umlaufzeit von 27 Tagen 7 Stunden und 43 Minuten.
Mondphasen
Unter dem Begriff "Mondphasen" versteht man die von der Erde aus gesehenen verschiedenen Lichtgestalten des Mondes, die durch wechselnde Stellung von Mond, Sonne und Erde zueinander entstehen.
Die Gesamtheit aller Mondphasen nennt man Lunation.
Mondphasen
Die Mondphasen kommen daher zustande, daß Teile der gerade sonnenbeschienenen Mondhälfte der Erde zugewandt sind. So liegt bei Neumond die erdabgewandte Seite des Mondes im Sonnenlicht, bei Vollmond dagegen liegt die sichtbare Hälfte im Licht der Sonne (siehe Grafik). Nach einem Mond-Monat (lunarer Monat) wiederholt sich der Zyklus.
Die Hauptphasen des Mondes:
- Neumond: die unbeleuchtete Seite des Mondes ist der Erde zugekehrt
- Erstes Viertel: zunehmender Halbmond
- Vollmond: vollbeleuchtete Seite des Mondes ist der Erde zugekehrt
- Letztes Viertel: abnehmender Halbmond
Der zunehmende Mond kann nur am Abendhimmel, der abnehmende Mond nur am Morgenhimmel beobachtet werden. Auf- und Untergangszeiten verschieben sich täglich um ca. 50 Minuten.
Phase | Aufgang | Kulmination* | Untergang | Sichtbarkeit |
---|---|---|---|---|
Erstes Viertel | Mittag | Sonnenuntergang | Mitternacht | abends, 1. Nachthälfte |
Vollmond | Sonnenuntergang | Mitternacht | Sonnenaufgang | in der ganzen Nacht |
Letztes Viertel | Mitternacht | Sonnenaufgang | Mittag | morgens, 2. Nachthälfte |
Neumond | Sonnenaufgang | Mittag | Sonnenuntergang | unsichtbar (tags am Himmel) |
*Kulmination: der Durchgang eines Gestirns durch den Meridian des Beobachtungsortes; obere (grüßte Höhe) und untere (unter dem Horizont) Kulmination
Aufbau des Mondes
Man kann beim Aufbau des Mondes mehrere Schichten unterscheiden: Außen befindet sich eine ca. 60 km dicke, starre Kruste, danach folgt bis in die Tiefe von 1000 km ein starrer Mantel aus schwerem Silikatgestein, dagegen der Kern des Mondes teilweise flüssig.
Die Mondoberfläche ist von äußeren Einflüssen wie aufschlagende Meteoriten, kosmische Strahlung und Sonnenwind stark geprägt.
Wenn man den Mond von der Erde aus beobachtet, kann man helle und dunkle Flächen auf der Oberfläche unterscheiden. Früher nahm man an, daß es sich bei den dunklen Stellen um Meere (Mare) und bei den hellen Stellen um Kontinente (Terrae) handelt, auf diese Weise erhielten die Mondgebiete ihre Namen. Die hellen und dunklen Töne sind v.a. auf die unterschiedliche chemische Zusammensetzung des Festlandgesteins und des Mare-Gesteins (überwiegend Basalt) zurückzuführen.
Krater auf dem Mond
Hier ist eine Übersichtskarte der erdzugewandten Mondseite.
Man kann die Mondmeere, einige große Krater und Berggruppen erkennen.
Bei den Kratern ist von kleinen Vertiefungen bis zu mächtigen Ringgebirgen und Wallebenen mit Durchmessern von 100 - 300 km alles zu finden. Insgesamt lassen sich über 300000 Krater auf der erdzugewandten Mondseite finden, die größer als 1 km sind. Entstanden sind nahezu alle Mondkrater durch Einschläge von Meteoriten und kleinen Asteroiden.
Die Meere hingegen sind Ebenen, die nur stellenweise durch niedrige Rücken und erstarrte Lavaströme gewellt sind.
Entstehung und Geschichte des Mondes
Der Mond ist wie die Erde und vermutlich auch das übrige Sonnensystem ca. 4,6 Milliarden Jahre alt.
Theorie der Entstehung des Mondes Darüber, wie der Mond eigentlich etstanden ist, gibt es verschiedene Theorien. Nach Untersuchungen des Mondgesteins, das um 1970 von den Mondexpeditionen mitgebracht wurde, gilt folgende Theorie als am wahrscheinlichsten: Vor mehr als vier Milliarden Jahren wurde die Erde von einem großen Planetoiden oder Meteoriten getroffen. Durch den ungeheuren Aufprall wurden Teile der Erde und des Planetoiden in eine Umlaufbahn geschleudert, wo sie sich vereinigten und den Mond bildeten.
Entwicklungsgeschichte des Mondes
Zeit (in Jahren vor der heutigen Zeit) | Entwicklung / Ereignis |
---|---|
4,6 Mrd. | Entstehung des Mondes (Entstehungstheorie: siehe oben) |
4,6 - 4,4 Mrd. | Aufschmelzen der Kruste oder komplettes Aufschmelzen Bildung eines Magmaozeans |
4,4 - 3,8 Mrd. | Phase starken Bombardements |
ca. 3,9 Mrd. | Imbrium-Impakt |
3,8 Mrd. | Orientale-Impakt |
3,8 - 2,5 Mrd. | Extrusion der Mare-Basalte Bildung von Becken und Rücken aufgrund des hohen Auflastdrucks der Basalte auf der Kruste mit geringer Dichte |
3,8 Mrd. - heute | Post-Mare Bombardement (Kometen und Asteoriden) |
Mondfinsternis
Da eine Mondfinsternis nur stattfinden kann, wenn der Mond in den Schatten der Erde eintaucht, kann sie nur bei Vollmond entstehen (bei Vollmond steht der Mond - von der Erde aus betrachtet - der Sonne genau gegenüber). Da die Mondbahn jedoch um 5,1° gegen die Erdbahn geneigt ist, kommt es nicht bei jedem Vollmond auch zu einer Mondfinsternis, der Mond zieht ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.
Es gibt drei Arten von Mondfinsternissen:
- Halbschatten-Mondfinsternis: Der Vollmond taucht nur in den Halbschatten ein und zieht am Kernschatten vorbei.
- Partielle Mondfinsternis: Der Mond wird zum Teil vom Kernschatten getroffen.
- Totale Mondfinsternis: Der Mond taucht vollständig in den Kernschatten der Erde ein.
Mondfinsternis