Wann ist das Opferfest (`Idu l-Adha, Kurban Bayrami) 1437 n.H.?
Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Dhū l-ḥijja 1437 n.H.
Der geozentrische Neumond des Monats Dhū l-ḥijja tritt ein am Donnerstag, dem 1. September 2016 um 11:03 Uhr MESZ. Um diesen Zeitpunkt herum findet eine ringförmige Sonnenfinsternis statt, die in Zentralafrika beobachtet werden kann. Bis lange nach Sonnenuntergang an diesem Tag bei uns kann die junge Mondsichel nirgendwo auf der Welt gesehen werden. Insbesondere sind angebliche Sichtungsmeldungen aus Arabien oder anderen asiatischen oder afrikanischen Ländern an diesem Tag wissenschaftlich als völlig unmöglich einzustufen und somit auch islamrechtlich nicht akzeptabel. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 1. September/28. Dhū l-qa`da nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.
(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich; Rot - Mond geht vor der Sonne unter)
Erst am Vormittag (unserer Zeit) des Freitag, 2. September wird die junge Mondsichel erstmals im Südpazifik gesehen werden können. Dort ist außer einigen Inseln kein Land und von dort sind keine Sichtungsmeldungen zu erwarten. Die ersten Sichtungen dürften in Neuseeland oder Australien stattfinden, später sollte die Mondsichel auch in Indonesien, Südasien, Indien, Arabien und ganz Afrika ohne große Schwierigkeiten zu sehen sein, wenn das Wetter es zulässt. In Europa bestehen günstige Sichtungsmöglichkeiten aber nur auf dem Balkan, in Italien, Südfrankreich, Spanien und Portugal. In Österreich und der Schweiz sind an diesem Tag Sichtungen bestenfalls mit optischen Hilfsmitteln möglich, in Deutschland ist noch keine Sichtung möglich. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 2. September/29. Dhū l-qa`da nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.
(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich; Rot - Mond geht vor der Sonne unter)
Erst lange nach Sonnenuntergang am 2. September bei uns sind dann auch Sichtungen in ganz Nord- und Südamerika möglich.
Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:
Der erste Tag des Monats Dhū l-ḥijja 1437 n.H. fällt in Europa frühestens auf Samstag, den 3. September 2016. Der 10. Tag des Monats Dhū l-ḥijja fällt dann auf Montag, den 12. September 2016. Das wird in šā’a-Llāh der erste Tag des gesegneten Opferfests (`Īdu l-aḍḥā, Kurban Bayramı) sein. Wa-Llāhu a`lam.
Zu aktuellen Sichtungsergebnissen siehe auch den Artikel Dhu l-hijja Mond 1437.
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Auch unter Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`) gilt die gleiche Aussage, da beim Eintreffen von möglichen Sichtungsmeldungen aus Neuseeland oder Australien es bei uns bereits gegen 10 oder 11 Uhr am Vormittag des 2. September ist und der neue islamische Monat auch erst mit dem nächsten Sonnenuntergang beginnen kann. Wa-Llāhu a`lam.