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2010

Wann ist `Īdu l-Fitr (Ramazan Bayramı) 1431 n.H.?

Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Šawwāl 1431 n.H.

Der geozentrische Neumond des Monats Šawwāl tritt ein am Mittwoch, dem 8. September 2010 um 10:30 Uhr UT (d.h. um 12:30 MESZ). Zu diesem Zeitpunkt geht vom Mittelpunkt der Erde aus gesehen der Mond an der Sonne vorbei und ist nicht zu sehen. An diesem Tag, der dem 28. Ramaḍān entspricht, kann die junge Mondsichel bis zum Sonnenuntergang in Europa nirgendwo auf der Welt gesehen werden.

Am darauffolgenden Tag, Donnerstag, dem 9. September/29. Ramaḍān, könnte die Mondsichel dann mit starken optischen Hilfsmitteln (Teleskopen) im äußersten Süden von Südamerika gesichtet werden. Mit ersten Sichtungsmeldungen ist jedoch erst aus Australien, Indonesien, Indien, Arabien, und Afrika zu rechnen. Auch im äußersten Süden von Spanien und Portugal könnten an diesem Tag bereits Sichtungen gelingen, obwohl die Bedingungen dort schwierig sein werden. Eine Sichtung in Asien oder Mittel-Europa ist an diesem Tag noch nicht möglich.

Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 9. September/29. Ramaḍān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre:

Shawwâl 1431 (Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß und rot - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:

Das gesegnete Fest des Fastenbrechens (`Īdu l-Fiṭr, Ramazan Bayramı) fällt in Europa frühestens auf Freitag, den 10. September 2010. Wa-Llāhu a`lam.

Da in Europa der Monat Ramaḍān nach dem Prinzip der „lokalen Sichtung“ korrekterweise frühestens am Donnerstag, dem 12. August begonnen wurde, sind dort somit im Monat Ramaḍān 29 Tage (oder 30 Tage) zu fasten.

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Anmerkung: Unter Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`) gilt die gleiche Aussage. Der erste Tag des Fastenbrechen-Festes fällt in diesem Fall in jedem Fall auf Freitag, den 10. September. Da der Monat Ramaḍān nach dem Prinzip der „globalen Sichtung“ korrekterweise ebenfalls erst am Donnerstag, dem 12. August begonnen wurde, sind somit in diesem Fall im Monat Ramaḍān 29 Tage zu fasten.

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Warum kann das Fest des Fastenbrechens 1431 n.H. in Deutschland nicht bereits am Donnerstag, 9. September 2010 stattfinden? Es werden wahrscheinlich wieder kritische Fragen gestellt werden, warum ich behauptete, dass das Fest des Fastenbrechens in keinem Fall schon am 9. September sein kann, obwohl doch am 8. September die Möglichkeit einer Sichtung mit optischen Hilfsmitteln im äußersten Süden von Argentinien und Chile besteht.

Diese Frage ist wahrscheinlich unter anderem durch die von türkischen Moscheen verteilten Ramaḍānkalender verursacht, die den Ramaḍān vom 11. August bis zum 8. September berechnet anzeigen. Diese Kalender beruhen auf den Berechnungsmethoden der türkischen Diyanet İşleri Başkanlığı, die das Prinzip der globalen Sichtung zusammen mit bestimmten Sichtbarkeitskriterien anwendet. Die Diyanet bezieht sich auf den Beschluss einer islamischen Konferenz in Istanbul im Jahre 1978 (http://www.diyanet.gov.tr/german/vakithes_kuveyt78.asp). Bei dieser Konferenz wurden astronomische Sichtbarkeitskriterien für den Hilāl beschlossen, diese Kriterien sind zunächst aus wissenschaftlicher Sicht auch durchaus einigermaßen in Ordnung (obwohl es natürlich auch noch “bessere” gibt), was man schließlich nicht von allen solchen „Kriterien“ behaupten kann.

Eine andere Sache ist es jedoch, diese Kriterien für eine globale Berechnung der Sichtbarkeit einzusetzen und gleichzeitig auf jegliche echte Sichtung völlig zu verzichten (das tut nämlich die Diyanet). Unter der Mehrzahl der islamischen Gelehrten besteht weitgehend Einigkeit, dass eine reine Berechnung ohne echte Sichtung des Hilāls nicht der Sunna entspricht und abzulehnen ist.

Aber mal davon abgesehen hat das Prinzip der Diyanet einen ganz großen und kardinalen Fehler: Sie berechnen jeweils die Sichtbarkeit des Hilāls für einen Bereich auf der Erde, an dem das gleiche westliche Kalenderdatum gilt. Mit anderen Worten, sie berechnen die Sichtbarkeit des Hilāls beginnend von der künstlichen Datumsgrenze im Pazifik einmal westlich herum um die Erde bis wieder an die Datumsgrenze. Das ist völlig willkürlich und diese Vorgehensweise hat islamrechtlich überhaupt keine Begründung. Die Datumsgrenze ist vor etwa 160 Jahren künstlich festgelegt worden, sie hat überhaupt keinen Bezug zum islamischen Tag und auch nicht zur Mondbewegung.

Der islamische Tag beginnt nämlich für jeden Ort auf der Erde mit Sonnenuntergang, zuerst kommt die ganze Nacht, dann kommt der ganze helle Tag. Dazu meine folgende Argumentation:

  • Am 8. September wird in Deutschland die Sonne etwa um acht Uhr abends untergehen. In diesem Moment beginnt der neue islamische Tag. Ein Versuch, den Hilāl in Deutschland nach Sonnenuntergang zu sichten, ist völlig aussichtslos.
  • Etwa fünf Stunden später wird die Sonne im Süden Argentiniens und Chiles untergehen. In Deutschland ist es inzwischen ein Uhr nachts. Wir nehmen mal den unwahrscheinlichen Fall an, dass dort auf Feuerland jemand eine Hilālsichtung versucht. Wohlgemerkt, diese Gegend ist ziemlich unwirtlich und menschenleer und Tausende Kilometer von der „Zivilisation“ entfernt, und was dort üblicherweise für ein Wetter herrscht und ob man einen Hilāl zu dieser Jahreszeit dort so „einfach“ beobachten kann, will ich garnicht zur Frage erheben.
  • Weiter angenommen: Der Beobachter in Südchile hat tatsächlich den Hilāl mit einem starken Fernrohr gesichtet. Er war auch zufällig Muslim und etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang meldet er per Satellitentelefon (das er ebenso zufällig dabei hat) seine Sichtung an die Weltöffentlichkeit. Etwa eine weitere Stunde später werden die islamischen Gemeinden informiert. Inzwischen ist es in Deutschland drei Uhr morgens.
  • Es gibt Weltgegenden (z.B. Asien oder Iran), wo zu dieser Zeit bereits mit dem Fasten begonnen wurde. In Deutschland bereitet man sich gerade auf den letzten Suḥūr vor. Sollen jetzt alle (in Asien) ihr Fasten brechen oder (in Europa) gar nicht mehr beginnen? Eine Eigenschaft des Islam ist es, den Menschen ihre `Ibādāt leicht zu machen und nicht Erschwerungen zu bringen. Und schon gar nicht sollen Leute, die in der Nacht ihr Fasten begonnen haben, regelrecht an der Nase herum geführt werden, indem es dann hieße: „Tut mir leid, ihr müsst euer Fasten gleich wieder abbrechen und ganz spontan das Fest begehen, weil gerade irgendwo auf Feuerland einer den Hilāl gesehen hat.“
  • Hier ist genau das Problem des Diyanet-Kalenders: Der 29. Ramaḍān hat doch zu dieser Zeit bereits längst begonnen, nämlich mit Sonnenuntergang am Abend zuvor, und zu dieser Zeit (bzw. kurz danach, wie es üblich wäre) gab es im Iran und in der Türkei und in Deutschland gar keine mögliche Hilālsichtung! Und nach der Sunna heißt es doch: „Beginnt das Fasten und beendet das Fasten, wenn ihr den Hilāl gesichtet habt (gemeint ist: nach Sonnenuntergang)“. (Das ist aber in Deutschland übrigens noch nicht mal am folgenden Abend möglich.) Eine Entscheidung über den Monatsbeginn bzw. sein Ende kann demnach auch nur kurz nach Sonnenuntergang getroffen werden, und nicht neun oder zwölf Stunden später, dann ist „der Zug schon abgefahren“. So etwas hat auch keinerlei Beispiel in der Sunna.

Die Globale Sichtung kann zwar als Prinzip angenommen werden, aber man muss es dann auch richtig machen. Wenn ein islamischer Tag schon für viele Stunden „am Laufen“ ist, kann ich nicht mit einer Sichtungsmeldung aus Südchile oder aus der Südsee ankommen, und die Zeit quasi wieder zurückdrehen. Diese Meldung kommt dann einfach für diesen Tag zu spät.

Wenn ich dann am nächsten Abend sage: „Die Sonne ist jetzt untergegangen und der Hilāl wurde gesehen (nämlich am Morgen zuvor(!) in Südchile, und danach auch in Australien, Indonesien, Arabien, Afrika…), also beginnt jetzt mein neuer Monat!“ – dann und genau dann stimmt die ganze Angelegenheit wieder. Und dann stellt das Befolgen der `Ibādāt auch keine Erschwernis dar und alle „Probleme“ mit Datumsgrenzen und Sichtungsmeldungen mitten in der Nacht oder am folgenden Morgen lösen sich in Nichts auf.

Das Prinzip der Globalen Sichtung, das von ihren Vertretern als „jegliches Sichten auf der Welt“ ausgelegt wird, ist einfach von diesen Leuten nicht richtig durchdacht worden, das funktioniert so nicht. Es funktioniert nur wenn ich sage: „Jegliches Sichten auf dem Teil der Welt, der auf meiner geographischen Länge und östlich davon liegt“ (mit anderen Worten: In dem Teil der Welt, wo die Sonne bereits untergegangen ist wenn sie bei uns untergeht), aber eben nicht auf dem Teil der Welt, der westlich von mir liegt.

Man könnte das Gleiche auch noch so formulieren: Wenn ich den Teil der Welt in Betracht ziehe, der auf meiner geographischen Länge und östlich davon liegt, betrachte ich (was den Lauf von Sonne und Mond angeht) die Vergangenheit und die Gegenwart. Aber wenn ich weiter nach Westen schaue, schaue ich (was den Lauf von Sonne und Mond angeht) sozusagen in die Zukunft. Man kann so was natürlich unter der Voraussetzung einer Konstanz der Naturgesetze ziemlich genau vorausberechnen, das ist keine Frage. Aber man kann doch nicht zeitgebundene Entscheidungen des Fiqh auf Vorgänge begründen, die erst in der Zukunft stattfinden!

Jetzt könnte noch einer kommen und einwerfen: Wenn der Bruder Aḥmad sich solche Fragen stellt und auf solche Antworten kommt – warum sind die Experten von Diyanet nicht darauf gekommen, da sind doch schließlich auch gelehrte Leute darunter? Ja nun, vielleicht liegt es einfach daran, dass diese Leute ihre Kalender nur am Computer berechnen und weder selbst eine echte Hilālsichtung unternehmen, noch überhaupt Sichtungsmeldungen aus aller Welt zur Überprüfung ihrer Kalender auswerten. Dann würden sie vielleicht auch darauf kommen, dass es so nicht funktionieren kann mit globalen Sichtungen, die von uns aus gesehen erst am nächsten Morgen stattfinden. Aber Papier ist halt geduldig – und es ist sehr viel Papier, das zu Ramaḍānkalendern verarbeitet wird.

Ich hoffe, diese Erklärungen werfen etwas Licht auf meine Aussage, dass der 9. September in keinem Fall der erste Tag des gesegneten Fests des Fastenbrechens sein kann.

Ramadân-Mond 1431

Der geozentrische Neumond des Monats Ramadān 1431 n.H. ereignete sich am Dienstag, 10. August 2010 um 5:08 Uhr MESZ.

Erste Sichtungsmeldungen des neuen Mondes sind erst im Laufe des Mittwochnachmittags unserer Zeit erfolgt: So wurde der Hilāl erstmals in Neuseeland und Australien gesichtet. Weitere Sichtungen wurden aus den Philippinen, Indonesien, Bangladesh, Sri Lanka, Pakistan, Iran, Saudi-Arabien, Jordanien, Mauritius, Kenya, Barbados und den USA gemeldet.

Im Hinblich auf die angebliche Sichtung in Saudi-Arabien am 10. August, die nach wissenschaftlichen Kriterien völlig unmöglich war, hier noch einmal ein Erfahrungsbericht eines Mitglieds von ICOUK, Abdul Aziz Raje der sich zum Monatsbeginn in Saudi Arabien aufhielt:

_al-Hamdu li-Llāh I was fortunate enough to join the official Hilal Committee of Makka once again where we also had representatives from King `Abdu l-Aziz City for Science & Technology including Dr `Abdu l-Rahman Maghribi, Representatives from Ministry of Justice and Ministry of Information along with some prominent scholars. We had cloudy / hazy strip along the western horizon so it was impossible to sight the Hilal. even the sun was not visible 30 minutes before sunset. All the dignitaries signed a negative sighting report and was duly faxed to the Authorities in Riyad.

We later found out that none of the other 9 official Hilal Committees in Saudi Arabia had reported a sighting even with the aid of some very powerful telescopes. We were shown Venus and Mars by Dr `Abdu l-Rahman with precise accuracy with the aid of a Meade LX200 telescope but could not sight the Hilal which was on the horizon 11 minutes after sunset at 6.55 p.m. However some Bedouins from Shaqra’ (near Riyad) claimed a sighting through the clouds which the powerful telescopes could not sight. So on their testimony the Holy Month was commenced in Saudi Arabia on Wednesday, 11 August._

Quellen: ICOP, moonsighting.com.

Sha`bân-Mond 1431

Der geozentrische Neumond des Monats Sha`bân 1431 n.H. ereignete sich am Sonntag, 11. Juli 2010 um 21:40 Uhr MESZ.

Für diesen Tag war natürlich keine Sichtbarkeit der Mondsichel mehr zu erwarten. Am folgenden Montag, 12. Juli, bestanden aber gute Sichtbarkeitsbedingungen für den Hilâl in Afrika.

Die erste Sichtungsmeldung erfolgte dann auch am Montag, 12. Juli aus Südafrika, wo die Mondsichel mit bloßen Augen gesichtet wurde.

Quelle: ICOP.

Wann beginnt der Ramadân 1431 n.H.?

Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramadān 1431 n.H.

Der geozentrische Neumond des Monats Ramadān tritt ein am Dienstag, dem 10. August 2010 um 5:08 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt geht vom Mittelpunkt der Erde aus gesehen der Mond an der Sonne vorbei.

Am Abend dieses Tages besteht nur eine geringe Möglichkeit dafür, dass die junge Mondsichel mit starken Teleskopen von Südafrika aus gesehen werden kann. Eine Sichtung mit bloßen Augen oder selbst mit Ferngläsern dürfte dort nicht möglich sein. Jegliche Sichtungsmeldungen an diesem Tag aus anderen Gegenden sind wissenschaftlich als unmöglich einzustufen und somit auch islamrechtlich nicht akzeptabel. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 10. August/29. Ša`bān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.

Ramadan 1431

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß und rot - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am darauf folgenden Mittwoch, dem 11. August, kann die junge Mondsichel bereits in weiten Gebieten der ganzen Welt gesehen werden, wenn das Wetter es zulässt: Mittel- und Südamerika, Australien, Asien südlich von Russland, Arabien, Afrika. Auch das mittlere und südliche Europa liegt in der zu erwartenden Sichtungszone an diesem Tag. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 11. August/30. Ša`bān nach dem Yallop-Kriterium:

Ramadan 1432 2

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen siehe oben)

Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:

Der Monat Ramaḍān 1431 n.H. beginnt in Europa mit Sonnenuntergang des Mittwoch, 11. August 2010. Der erste Fastentag ist somit Donnerstag, der 12. August 2010. Wa-Llāhu a`lam.

Anmerkung: Die gleiche Aussage gilt übrigens auch für den Fall der Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`). Eine Sichtung in Südafrika könnte am Dienstag, 10. August nur mit starken Teleskopen bei gutem Wetter erfolgen. Es bleibt abzuwarten, ob es entsprechende Sichtungsmeldungen geben wird. Eine solche Art der Sichtung wäre aber auch islamrechtlich zumindest fragwürdig. Was Sichtungen in Süd- oder Mittelamerika betrifft, so würden Sie erst erfolgen, wenn in Europa die Sonne bereits lange untergegangen ist, und somit bereits der neue islamische Tag, d.h. der 30. Ša`bān begonnen hat. Auch in diesem Fall wäre also der Ša`bān mit 30 Tagen zu vollenden und der Ramadān beginnt erst mit Sonnenuntergang am Mittwochabend. Wa-Llāhu a`lam.

Rajab-Mond 1431

Der geozentrische Neumond des Monats Rajab 1431 n.H. ereignete sich am Samstag, 12. Juni 2010 um 13:15 Uhr MESZ.

Für diesen Tag war praktisch keine Sichtbarkeit der Mondsichel zu erwarten. Am folgenden Sonntag, 13. Juni, gab es jedoch fast überall auf der Welt gute Sichtbarkeitsbedingungen für den Hilal, auch in Europa.

Am Sonntag wurden Sichtungen gemeldet aus Malaysia, U.A.E., Saudi-Arabien, Jordanien, Palästina, Tansania, Südafrika, Nigeria, Senegal, Spanien, Trinidad und Tobago, USA.

Der erste Tag des Monats Rajab fällt für Europa auf Montag, 14.6.2010.

Quelle: ICOP.