Zum Inhalt

Allgemein

Hamburger Muslime gegen Feiertagschaos

Die SCHURA - Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, ein Zusammenschluss der meisten Moscheen und islamischen Vereine in Hamburg, strebt eine einheitliche Regelung zur Festlegung der islamischen Feiertage an.

Zur kompetenten Einführung in das Thema Mondsichtung wurde Ahmad Kaufmann zu einem Vortrag auf der SCHURA-Mitgliederversammlung am 29. April 2007 eingeladen.

Anschließend erfolgte die Berufung einer Kommission zur Beratung dieser Fragen.

Br. Norbert Müller verfasste für die Islamische Zeitung einen Artikel zu diesem Thema, der hier nachgelesen werden kann.

Während die einen noch fasten...

In der Ausgabe 135 der Islamischen Zeitung vom 24.01.07 erschien unter dem Titel "Während die einen noch fasten... begehen die Nachbarn schon das Fest. Die Unterschiede bei den Feiertagen sind ein Ärgernis" ein Artikel von Yasin Alder (Stellvertretender Chefredakteur) über das Ärgernis der Unterschiede bei den islamischen Feiertagen. Der Artikel kann hier gelesen werden.

Kommentar: Ramadânende - Kein Ruhmesblatt

In diesem Ramadan konnten die Verbände sich nicht auf ein gemeinsames Ende einigen und verärgern viele Muslime - von Sulaiman Wilms, Berlin

(iz). Wir schreiben das Jahr 2006. Die nominell 3,2 Millionen Muslime in Deutschland haben ihre politischen oder auf einzelne Sachthemen hin angelegten Organisationen, Arbeitsgemeinschaften und Dachverbände auf den unterschiedlichsten Ebenen - von einzelnen Städten wie jüngst in Bonn bis zur Bundesebene. Und man wolle, so zumindest der geäußerte Anspruch, auf gleicher Augenhöhe mit der Politik über relevante Fragen verhandeln.

So weit, so gut. Eigentlich, so sollten wir annehmen dürfen, wäre damit nicht nur die Basis gelegt für einen sinnvollen Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft, sondern auch, um die religiösen Notwendigkeiten der praktizierenden Muslime untereinander zu regeln. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass die flexible religiöse Lebensweise des Islam es einfach macht, sich unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen. Es geht um organisatorisch simple Fragen nach dem gemeinschaftlichen Gebet, der Zakat und der gemeinschaftlichen Bestimmung des Anfangs und des Endes des Monats Ramadan.

Und genau hier tritt die Brüchigkeit der bisherigen Organisationsweise der deutschen Muslime zu Tage. Es ist ein Gemeinplatz, wonach die unterschiedlichen nationalen und politischen Loyalitäten der einstmals emigrierten Muslime in der Vergangenheit dazu führten, dass der Ramadan für die unterschiedlichen Gemeinschaften an verschiedenen Tagen anfing oder endete. Und so haben die Verbände unterschiedliche Sphären der Wirklichkeit geschaffen, wenn verschiedene Moscheen in der gleichen Straße an unterschiedlichen Tagen das Ende des Ramadans begehen.

Zu diesem Zweck wurde eigentlich vor einigen Jahren der so genannte „DIWAN“ (Deutscher Islamwissenschaftlicher Ausschuss zur Bestimmung des Neumondes) ins Leben gerufen. Seine Aufgabe war die verbindliche Festsetzung der Ramadanzeiten. Das angestrebte Ziel wurde nicht erreicht, denn der Rat konnte sich bei seiner entscheidenden Sitzung am 22.10. nicht einigen und zerstritt sich in Folge. Und so hatten wir auch in diesem Jahr zwei unterschiedliche Tage, an denen die deutschen Muslime das Fest des Fastenbrechens begingen. Es muss den vielen, die gemeinsam mit dem DIWAN das Fasten begannen, unfair erscheinen, dass dieser sich nicht auf einen verbindlichen Termin geeinigt hat. Vor allem, wenn dieser (nur für einen Teil seiner Mitglieder) das Ende des Ramadans ohne Erläuterung von Gründen offiziell ausruft.

Was wir brauchen, ist eine politische Repräsentanz (zumindest der praktizierenden Muslime), die in der Lage ist, diese grundlegenden und entscheidenden religiösen Fragen verbindlich und nachvollziehbar zu klären. Die Erfahrung eines gescheiterten „Einheits“-Projektes (erst groß angekündigt und dann heimlich beerdigt) haben wir schon einmal gemacht. Quelle: Islamische Zeitung

Saudi-Arabien gegen den Rest

Die Bestimmung des exakten Zeitpunkts für Beginn und Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan ist immer wieder Anlass für Verwirrung und Streit in der islamischen Welt. Warum das so ist, versucht Christian Luenen zu erklären.

Lange vor dem Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan disputieren muslimische Gelehrte aus aller Welt darüber, welches die korrekte Methode ist, die Sichel des entstehenden Mondes zu sichten.

Um das Probleme des genauen Beginns eines jeden islamischen Monats - einschließlich Ramadan - besser verstehen zu können, ist es unerlässlich, die Verflechtung mit der Thematik der Hermeneutik der Scharia sowie der Machtverhältnisse zwischen verschiedenen Organisationen, Regierungen und muslimischen Gelehrten im Allgemeinen zu verstehen.

Der Halbmond im islamischen Recht

Die einzige Vorraussetzung, die der Koran vorgibt ist, dass, der Monat Ramadan mit dem Sichten des neuen Halbmondes eingeleitet wird. Bis jetzt waren sich die meisten muslimischen Gelehrten darin einig, dass die physische Sichtung des Mondes unerlässlich sei, insbesondere da in einem viel zitierten Ausspruch des Propheten (hadith) das Wort ru'ya verwendet wurde, welches spezifisch auf das Sichten des Mondes mit bloßem Auge verweist.

Muslime sind also weltweit angehalten, am 29. Tag eines jeden Monats auf die Sichtbarkeit des neuen Halbmondes zu achten und alle Informationen darüber an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Wenn am 29. Tag eines Monats der Halbmond jedoch noch nicht sichtbar ist, muss die Vollendung des 30-Tage-Zyklusses abgewartet und der neue Monat am nächsten Tag begonnen werden.

In den letzten Jahren haben jedoch astronomische Methoden und Berechnungen zur Bestimmung des neuen Monats an Gewicht gewonnen und werden von vielen Gelehrten, Organisationen und Staaten zur Unterstützung und Verifikation der physischen Sichtungen herangezogen.

Astronomische Berechnungen

Moderne astronomische Berechnungen können den exakten Zeitpunkt der Konjunktion des Neumondes - wenn der Mond in einem Winkel von 0° zur Sonne steht und somit nicht sichtbar ist - für viele Jahre im Voraus genau bestimmen.

Die tatsächliche Sichtbarkeit des entstehenden Halbmonds (der erst nach mindestens 13.5 Stunden und wenn der Mond sich in einem Winkel von mindestens 7.2° - 8.5° zur Sonne verhält mit Hilfe eines Teleskops sichtbar wird) ist natürlich viel schwerer exakt zu bestimmen, da dies zusätzlich von Faktoren wie Zeitverschiebung, atmosphärischer Verschmutzung sowie Wetter- und Witterungsbedingungen abhängt.

Bis jetzt hat die große Korrektheit solcher Prognosen noch nicht dazu geführt, dass alle muslimischen Gelehrten diese mathematische Variante anerkennen und das Kriterium des physischen Sichtens fallen lassen. Die folgenden drei Positionen haben die Debatte bisher dominiert:

  • Die erste Position lehnt die Anwendung astronomischer Berechnungen vehement ab und richtet sich nur nach dem Kriterium des physischen Sichtens;
  • Die zweite Position erlaubt die Anwendung der astronomischen Vorgaben, um Richtlinien für die physische Sichtung zu schaffen und die Resultate der Sichtungen entweder verifizieren oder ablehnen zu können;
  • Die dritte Position vertritt den Standpunkt, dass astronomische Berechnungen und empirische Daten alleine ausreichend seien, um die Sichtbarkeit des entstehenden Halbmonds festzustellen.
  • Ferner müssen die folgenden zwei Positionen des islamischen Rechts (fiqh) berücksichtigt werden, um die Vielfältigkeit der verschiedenen Meinungen und Methoden zu verstehen:
  • Das Prinzip der globalen Sichtung: Wenn irgendwo auf der Welt der Halbmond gesichtet werden konnte, ist dies für alle Muslime weltweit verpflichtend. Das Fasten beginnt am nächsten Morgen.
  • Das Prinzip der lokalen Sichtung: Aufgrund hemisphärischer und geographischer Unterschiede sollte jede Gemeinschaft oder zusammenhängende Region sich nach ihren eigenen Sichtungen richten und den Ramadan entsprechend beginnen und beenden.

In der Praxis haben sich unterschiedliche Varianten und Kombinationen aus den oben genannten Meinungen und Kriterien ergeben. Oft waren aber die Positionen der verschiedenen Autoritäten der islamischen Welt – offizielle Haltung der Nationalstaaten, verschiedene Organisationen, muslimische Gelehrte - ausschlaggebend für die Entscheidung der meisten Muslime.

Saudi-Arabiens Führungsrolle

Da Saudi-Arabien aufgrund seiner Rolle als Geburtsort des Islam und als Hüter der beiden heiligsten Städte des Islam hohes Prestige genießt, folgen viele Muslime weltweit dem saudi-arabischen Beispiel.

Renommierte muslimische Astronomen behaupten jedoch, dass Saudi-Arabiens Entscheidungen über den Beginn Ramadans seit Jahren falsch seien. Sogar einige saudi-arabische Rechtsgelehrte, wie Sheikh Al-Othaimeen, haben deshalb die Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung für Muslime außerhalb des Königreiches befürwortet, um Verwirrung zu vermeiden.

Saudi-Arabien stützt sich dabei auf seinen Umm-ul-Qura-Kalender, der zwar ein Mondkalender ist, nicht aber ein islamischer und sich nicht nach der physischen Sichtung des Mondes richtet, sondern auf der Konjunktion beruht und mathematisch voraus berechnet wird.

Er ist deshalb nur für die zivile Nutzung gedacht und nicht für die Bestimmung religiöser Feiertage oder des Fastenmonats, was von saudi-arabischer Seite auch nicht bestritten wird.

Obwohl die saudi-arabischen Behörden auch schon vor Jahren eigene Mondsichtungs-Komitees ins Leben riefen, die sich aus Rechtsgelehrten, Astronomen sowie Laien zusammensetzen und überall im Land verteilt am 29. Tag des Monats vor Ramadan nach dem entstehenden Halbmond Ausschau halten (da sie sich offiziell dem Prinzip der lokalen Sichtung des Halbmonds mit bloßem Auge verpflichtet haben), haben die saudi-arabischen Behörden die Entscheidungen des Komitees oftmals ignoriert.

Stattdessen stützten sie sich auf Aussagen aus dem Volk, auch wenn diese astronomisch nicht haltbar waren, um den Beginn des Ramadan entsprechend des zivilen Umm-ul-Qura-Kalenders ausrufen zu können.

Daher hätten sie Ramadan manchmal sogar bis zu zwei Tage vor einer tatsächlich möglichen Sichtung des Halbmonds begonnen, schreibt Khalid Shaukat, ein dem "International Crescent Observation Project" (ICOP) nahe stehender Astronom, der auch als freier Berater der "Islamic Society of North America" (ISNA) tätig ist.

Die verlässlichsten astronomischen Daten über eine mögliche Sichtbarkeit des entstehenden Halbmonds kommen vom ICOP, einem Komitee der Jordan Astronomical Society (JAS) sowie dem Moonsighting Committee Worldwide (MCW).

Besonders die einschlägige und ausgiebige Recherche von Experten wie Mohammad Odeh aus Jordanien, Dr. Monzur Ahmed aus Großbritannien, Khalid Shaukat aus den USA oder von Diplom-Ingenieur Gerhard Ahmad Kaufmann aus Deutschland, die alle Mitglieder des ICOP sind, dienen all jenen Gelehrten und Organisationen, die astronomische Berechnungen nutzen oder sich vollends auf diese verlassen.

Ramadan in Deutschland

Wie viele islamische Länder haben sich auch in Deutschland viele örtliche Moscheevereine und Organisationen dem Vorbild Saudi-Arabiens untergeordnet und deshalb den Beginn des diesjährigen Ramadans für den 23. September festgesetzt. Saudi Arabien hatte, sich auf eine - astronomisch unmögliche - Sichtung des Vorabends berufend, den Beginn des Fastenmonats Ramadan am Vorabend ausgerufen.

Der DIWAN (Deutscher Islam-Wissenschaftlicher Ausschuss der Neumonde) vom deutschen "Zentralrat der Muslime" legte den Ramadanbeginn für Sonntag, den 24. September fest - genau wie der Europäische Rat für Fatwa und Forschung, dem der Rechtsgelehrte Yusuf al-Qaradawi vorsteht.

Dem Vorbild von DIWAN folgten dann die größten deutschen muslimischen Gemeinden sowie die Mitgliedsorganisationen des DIWAN, u.a. auch die "Islamischen Zentren" in Aachen und München. Die Entscheidung des DIWAN basierte, den Informationen von Ahmad Kaufmann zufolge, auf einer Kombination von astronomischer Berechnung und dem Prinzip der globalen Sichtung, demzufolge es am Samstagabend des 23. September in einigen Teilen der Welt möglich war, den entstehenden Halbmond zu erkennen.

Ahmad Kaufmann hat stattdessen das Prinzip der lokalen Sichtung dem der globalen vorgezogen, was den Beginn des Ramadan einen Tag nach hinten verschoben hätte, also auf den 25. September.

Trotz astronomischer Berechnungen halten die Streitigkeiten über die korrekte Methode an. Das größte Problem ergibt sich für Muslime die in nicht-islamischen Ländern wie den USA oder Europa leben. Diese haben sich in der Vergangenheit in der Regel dafür entschieden, entweder - paradoxerweise der Einheit der Muslime willen - Saudi-Arabien zu folgen oder - aufgrund einer emotionalen Bindung - ihren Heimatländern (was häufig auf die saudi-arabische Berechnung hinausläuft), oder aber sich an den in ihrem Land existierenden Organisationen orientieren, die zum Teil versuchen, die Muslime wenigstens auf nationaler Ebene zu einen.

Christian Luenen

Quelle: Qantara.de

Vertrauen

Diese Webseite soll den Muslimen helfen die genauen Monatsanfänge nach dem islamischen (Mond-)Kalender zu bestimmen. Nach Überlieferung des Propheten ist die Bestimmung des Hilals, insbesondere für den Fastenmonat Ramadan unerlässlich. Abu Hurayra berichtet: Muhammad (F.s.m.i):

"Wann immer ihr den Neumond (des Monats Ramadan) sichtet, fastet, und wenn ihr den Neumond (des Monats Shawwal) sichtet, hört auf zu fasten, und wenn der Himmel bewölkt ist, dann fastet 30 Tage." (Muslim)

Um einen Monatsanfang zu bestimmen, muss der Hilal gesehen werden! Abdullah Ibn Umar berichtet: Der Prophet (F.s.m.i.) erwähnte den Ramadan und sagte:

"Fastet nicht bevor ihr den Hilal seht, und brecht das Fasten nicht ab, bevor ihr ihn (Hilal) seht. Und wenn er bedeckt ist, sollt ihr ihn berechnen." (Bukhari)

Von wem kommen die Informationen?

Ich bin Mitglied bei ICOP (Islamic Crescents´ Observation Project) und erhalte die Information von dort. Die ICOP Mitglieder verpflichten sich mit der Teilnahme am Projekt zur Ehrlichkeit und Präzision ihrer Angaben. ICOP bezieht seine Information zumeist nicht nur von einem Mitglied, sondern von mehreren, voneinander unabhängigen Mitgliedern. Diese dokumentieren die Mondsichtung mit vielen detaillierten Angaben und wenn möglich mit einem Foto.

Mit Hilfe der Astronomie und für die Mondsichtung speziell entwickelter Software MoonCalc von Monzur Ahmad, werden Tage festgestellt, an denen der Mond gesehen werden kann. ICOP benutzt diese Informationen, um konkrete wissensbasierte Simulation des Mondverlaufs zu visualisieren. Zur Bestimmung der Monatsanfänge werden ausschließlich wahre Mondsichtungen der ICOP Mitglieder herangezogen und keine Hypothesen auf Grundlage von astronomischen Berechnungen, z.B. gibt die Türkei die islamischen Monatsanfänge auf Grund astronomischer Berechnungen bekannt, ohne den Hilal zu observieren.

Aus: "Al-Europiya", Juli 1999, Aktuelle Fatwas für in Europa auftretende Fragestellungen – The European Council for FATWA and Research, 3. Reguläre Konferenz vom 19.-23. Mai in Köln

Vom 19.-23.Juli 1999 von in Köln aufgrund einer offiziellen Einladung der Milli Görüs die 3. Reguläre Konferenz des European Council for FATWA and Research statt. An dem Treffen nahmen unter dem Vorsitz von Yusuf al-Qaradawiyy die meisten Mitglieder des Councils teil.

Nach organisatorischen Dingen wurden bei diesem Treffen einige Fragestellungen, mit denen auf die Vereinigung herangetreten wurde, behandelt, und man kam zu Entscheidungen bezüglich dieser Fragestellungen. Im folgenden werden einige der wichtigsten dieser Fragestellungen und die diesbezüglichen Entscheidungen in zusammengefasster Form vorgeführt:

Der Beginn und das Ende des Ramadan und der Einfluss von astronomischen Berechnungen:

Der Ramadan fängt dann an bzw. ist dann zu Ende, wenn in irgend einem islamischen Land der Neumond im Sinne der Scharia gesichert gesehen wurde – dabei ist es egal, ob er mit bloßem Auge oder mit Hilfe eines Teleskops gesehen wurde. Denn der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat in einem Sahih-Hadith gesagt: "Wenn ihr den Neumond (arab. Hilal) gesehen habt, dann fastet, und wenn ihr ihn gesehen habt, dann brecht das Fasten" und "Fastet, wenn ihr ihn gesehen habt und brecht das Fasten, wenn ihr ihn gesehen habt" (arab. sûmû li-ru'yatihi wa-ftirû li-ru'yatihi).

Jedoch muss es - gemäß astronomischer Berechnungen – überhaupt möglich sein, dass der Neumond in irgend einem Gebiet prinzipiell gesehen werden kann.

Falls sich die Aussagen von Zeugen, die behaupten, den Mond gesehen zu haben mit den astronomischen Berechnungen widersprechen, so ist die Zeugenaussage abzulehnen, da durch eine Zeugenaussage nicht ein hundertprozentiger Beweis für die Wahrheit eines Tatbestandes angesehen werden kann. Eine korrekte mathematische Berechnung ist jedoch ein hundertprozentiger Beweis. Und eine nicht hundertprozentige zweifelsfreie Beweisführung kann nicht einer hundertprozentigen Beweisführung opponieren, und schon gar nicht einer hundertprozentigen Beweisführung vorgezogen werden. Darin stimmen die Gelehrten überein.

In dem Fall also des Widerspruchs gegenüber absolut korrekten astronomischen Aussagen wird eine Zeugenaussage, den Mond gesehen zu haben, als (optische) Täuschung, als Fehler oder als Lüge zurückgewiesen.

Die Vereinigung legt Wert darauf hinzuweisen, dass mit astronomischen Berechnungen solche Rechnungen gemeint, die die Mathematik und die moderne Astronomie als Grundlage haben und nicht etwa die vom Islam überhaupt zurückgewiesene astrologische Sterndeuterei (arab. tandschim) oder etwa die Aussagen von diversen Gebetszeitenkalendern.

Was ist ICOP?

Islamic Crescents' Observation Project (ICOP) ist ein globales Projekt, organisiert von Arab Union for Astronomy and Space Sciences (AUASS) und Jordanian Astronomical Society (JAS). Es verfolgt das Ziel, Informationen über die Mondsichtung der jeweiligen islamischen Monatsanfänge zu sammeln. Jeder kann sich dort als Teilnehmer anmelden.

Was sind ICOPs Ziele?

  1. Kriterien zur Beobachtung der Mondsichel zu entwickeln, basierend auf Daten und Informationen, die von den Teilnehmern des Projekts erhalten werden, damit wir eine bessere Beurteilung der Sichtbarkeit von jungen Mondsicheln haben werden.
  2. Menschen auf der ganzen Welt über den ersten Tag einiger wichtiger (islamischer) Mondmonate zu informieren, insbesondere des Heiligen Monats Ramadan sowie des Shawwal, was von besonderem Interesse für diejenigen ist, die nicht in islamischen Ländern leben.