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Diese Webseite soll den Muslimen helfen die genauen Monatsanfänge nach dem islamischen (Mond-)Kalender zu bestimmen. Nach Überlieferung des Propheten ist die Bestimmung des Hilals, insbesondere für den Fastenmonat Ramadan unerlässlich. Abu Hurayra berichtet: Muhammad (F.s.m.i):

"Wann immer ihr den Neumond (des Monats Ramadan) sichtet, fastet, und wenn ihr den Neumond (des Monats Shawwal) sichtet, hört auf zu fasten, und wenn der Himmel bewölkt ist, dann fastet 30 Tage." (Muslim)

Um einen Monatsanfang zu bestimmen, muss der Hilal gesehen werden! Abdullah Ibn Umar berichtet: Der Prophet (F.s.m.i.) erwähnte den Ramadan und sagte:

"Fastet nicht bevor ihr den Hilal seht, und brecht das Fasten nicht ab, bevor ihr ihn (Hilal) seht. Und wenn er bedeckt ist, sollt ihr ihn berechnen." (Bukhari)

Von wem kommen die Informationen?

Ich bin Mitglied bei ICOP (Islamic Crescents´ Observation Project) und erhalte die Information von dort. Die ICOP Mitglieder verpflichten sich mit der Teilnahme am Projekt zur Ehrlichkeit und Präzision ihrer Angaben. ICOP bezieht seine Information zumeist nicht nur von einem Mitglied, sondern von mehreren, voneinander unabhängigen Mitgliedern. Diese dokumentieren die Mondsichtung mit vielen detaillierten Angaben und wenn möglich mit einem Foto.

Mit Hilfe der Astronomie und für die Mondsichtung speziell entwickelter Software MoonCalc von Monzur Ahmad, werden Tage festgestellt, an denen der Mond gesehen werden kann. ICOP benutzt diese Informationen, um konkrete wissensbasierte Simulation des Mondverlaufs zu visualisieren. Zur Bestimmung der Monatsanfänge werden ausschließlich wahre Mondsichtungen der ICOP Mitglieder herangezogen und keine Hypothesen auf Grundlage von astronomischen Berechnungen, z.B. gibt die Türkei die islamischen Monatsanfänge auf Grund astronomischer Berechnungen bekannt, ohne den Hilal zu observieren.

Aus: "Al-Europiya", Juli 1999, Aktuelle Fatwas für in Europa auftretende Fragestellungen – The European Council for FATWA and Research, 3. Reguläre Konferenz vom 19.-23. Mai in Köln

Vom 19.-23.Juli 1999 von in Köln aufgrund einer offiziellen Einladung der Milli Görüs die 3. Reguläre Konferenz des European Council for FATWA and Research statt. An dem Treffen nahmen unter dem Vorsitz von Yusuf al-Qaradawiyy die meisten Mitglieder des Councils teil.

Nach organisatorischen Dingen wurden bei diesem Treffen einige Fragestellungen, mit denen auf die Vereinigung herangetreten wurde, behandelt, und man kam zu Entscheidungen bezüglich dieser Fragestellungen. Im folgenden werden einige der wichtigsten dieser Fragestellungen und die diesbezüglichen Entscheidungen in zusammengefasster Form vorgeführt:

Der Beginn und das Ende des Ramadan und der Einfluss von astronomischen Berechnungen:

Der Ramadan fängt dann an bzw. ist dann zu Ende, wenn in irgend einem islamischen Land der Neumond im Sinne der Scharia gesichert gesehen wurde – dabei ist es egal, ob er mit bloßem Auge oder mit Hilfe eines Teleskops gesehen wurde. Denn der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) hat in einem Sahih-Hadith gesagt: "Wenn ihr den Neumond (arab. Hilal) gesehen habt, dann fastet, und wenn ihr ihn gesehen habt, dann brecht das Fasten" und "Fastet, wenn ihr ihn gesehen habt und brecht das Fasten, wenn ihr ihn gesehen habt" (arab. sûmû li-ru'yatihi wa-ftirû li-ru'yatihi).

Jedoch muss es - gemäß astronomischer Berechnungen – überhaupt möglich sein, dass der Neumond in irgend einem Gebiet prinzipiell gesehen werden kann.

Falls sich die Aussagen von Zeugen, die behaupten, den Mond gesehen zu haben mit den astronomischen Berechnungen widersprechen, so ist die Zeugenaussage abzulehnen, da durch eine Zeugenaussage nicht ein hundertprozentiger Beweis für die Wahrheit eines Tatbestandes angesehen werden kann. Eine korrekte mathematische Berechnung ist jedoch ein hundertprozentiger Beweis. Und eine nicht hundertprozentige zweifelsfreie Beweisführung kann nicht einer hundertprozentigen Beweisführung opponieren, und schon gar nicht einer hundertprozentigen Beweisführung vorgezogen werden. Darin stimmen die Gelehrten überein.

In dem Fall also des Widerspruchs gegenüber absolut korrekten astronomischen Aussagen wird eine Zeugenaussage, den Mond gesehen zu haben, als (optische) Täuschung, als Fehler oder als Lüge zurückgewiesen.

Die Vereinigung legt Wert darauf hinzuweisen, dass mit astronomischen Berechnungen solche Rechnungen gemeint, die die Mathematik und die moderne Astronomie als Grundlage haben und nicht etwa die vom Islam überhaupt zurückgewiesene astrologische Sterndeuterei (arab. tandschim) oder etwa die Aussagen von diversen Gebetszeitenkalendern.

Was ist ICOP?

Islamic Crescents' Observation Project (ICOP) ist ein globales Projekt, organisiert von Arab Union for Astronomy and Space Sciences (AUASS) und Jordanian Astronomical Society (JAS). Es verfolgt das Ziel, Informationen über die Mondsichtung der jeweiligen islamischen Monatsanfänge zu sammeln. Jeder kann sich dort als Teilnehmer anmelden.

Was sind ICOPs Ziele?

  1. Kriterien zur Beobachtung der Mondsichel zu entwickeln, basierend auf Daten und Informationen, die von den Teilnehmern des Projekts erhalten werden, damit wir eine bessere Beurteilung der Sichtbarkeit von jungen Mondsicheln haben werden.
  2. Menschen auf der ganzen Welt über den ersten Tag einiger wichtiger (islamischer) Mondmonate zu informieren, insbesondere des Heiligen Monats Ramadan sowie des Shawwal, was von besonderem Interesse für diejenigen ist, die nicht in islamischen Ländern leben.

Offener Brief an den sog. "DIWAN" zum Ramadân 1422 n.H.

Al-salāmu `alaykum, liebe Geschwister im Islam, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Monat Ramaḍān.

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"Sie fragen dich nach den Neumonden. Sag: Es sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und die Wallfahrt, ..." (al-Baqara, 2:189)

"Wie im Fall der Zugehörigen Pharaohs und derjenigen, die vor ihnen waren, sie haben Unsere Zeichen geleugnet, also ergriff sie Allāh mit ihren Sünden, und Allāh ist hart im Bestrafen." (Āl-`Imrān, 3:11) (Übertragungen nach A.v.Denffer)

Ibn `Umar (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allāhs (sas) folgendes sagen hörte: "Wenn ihr ihn (den Neumond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür." (Bukhāriyy, 1900)

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Wie in den vergangenen Jahren hat es wieder nicht überrascht zu erfahren, dass Sa`ūdi-Arabien die Bestätigung einer Sichtung des Hilāls an einem Tag (15.11.2001) bekannt gab, an dem der Hilāl dort nach anerkannten astronomischen Kriterien gar nicht sichtbar war, weder mit dem bloßen Auge noch mit optischen Hilfsmitteln. Mit heutigem Wissensstand erfolgte die erste glaubwürdige Sichtung des Hilāls zum Ramaḍān 1422 am 16.11.2001 in Brunei (siehe ICOP), fast 19 Stunden nach der angeblichen Sichtung in Sa`ūdi-Arabien!

Ein einfaches Kriterium, das diese Tatsache einer Nicht-Sichtbarkeit des Hilāls am 15.11. in Sa`ūdi-Arabien verdeutlicht, ist schon allein die Betrachtung des Mondalters (Zeitraum, der seit der Konjunktion, d.h. seit dem Vorbeigang des Mondes an der Sonne verstrichen ist). Das kleinste Mondalter, bei dem jemals anerkanntermaßen eine Sichtung erfolgreich war, liegt bei 14.8 Stunden ohne optische Hilfsmittel und bei 12.1 Stunden, wenn optische Hilfsmittel (Teleskope) notwendig waren, um den Mond überhaupt aufzufinden. Alle Sichtungsversuche bei Mondaltern unter 12 Stunden waren selbst mit den stärksten Teleskopen nicht erfolgreich. Am 15.11. hatte der neue Mond bei Sonnenuntergang in Makka ein Alter von ca. 8 Stunden, mehr ist wohl nicht dazu zu sagen...

Der sogenannte "DIWAN" hat sich nach der Meldung aus Sa`ūdi-Arabien umgehend und geflissentlich beeilt, sein eigenes (unwissenschaftliches) "Sichtungskriterium" (Monduntergang mindestens 20 Minuten nach Sonnenuntergang, was sowieso schon völlig realitätsfern ist) zu vergewaltigen, um es der angeblichen Sichtungsmeldung aus Sa`ūdi-Arabien anzupassen. Wohlgemerkt, der sogenannte "DIWAN" hat im Widerspruch zur Sunna unseres Propheten (sas) keine aktuelle Sichtung in Deutschland zum Ausrufen des Ramaḍāns durchgeführt (die das Wetter in diesem Jahr gestattet hätte), sondern nur eine unglaubwürdige Meldung kolportiert, die allen wissenschaftlichen Grundlagen und vor allem allen islamischen Grundlagen widerspricht. Offenbar haben die Mitglieder des sogenannten "DIWAN" keine eigene Sichtung des Hilāls versucht, es ist eher davon auszugehen, dass sie das auch noch niemals in ihrem ganzen Leben jemals getan haben, wa-Llāhu a`lam. Ich freue mich daher, dem sogenannten "DIWAN" und allen Muslimen in Deutschland mitteilen zu können, dass ich persönlich den Hilāl bei Sonnenuntergang des 16.11.2001 gesichtet habe! Die Gesetze, die Allāh (t) dem Kosmos gegeben hat, lassen sich eben nicht von den Menschen nach ihrer Willkür verändern, der Ramaḍān 1422 begann wie von allen Experten auf dem Gebiet der islamischen Astronomie angekündigt, in Wahrheit am Samstag, dem 17.11.2001.

Ich möchte daher an den sogenannten "DIWAN" folgende Fragen richten:

- Ist sich der sogenannte "DIWAN" nicht zu schade dafür, seine eigene Inkompetenz auf dem Gebiet der islamischen Šarī`a als auch auf dem Gebiet der astronomischen Wissenschaft jedes Jahr aufs Neue öffentlich zu zeigen und darzulegen?

- Was für eine Entscheidung betreffend des Beginns eines islamischen Monats würde der sogenannte "DIWAN" fällen, wenn z.B. auf Grund eines Ausfalls der Nachrichtenverbindungen keine Informationen aus Sa`ūdi-Arabien zu erhalten wären?

- Warum macht der sogenannte "DIWAN" eine solche Geheimniskrämerei um seine Mitglieder und deren fachliche Qualifikation, überhaupt in einem solchen Gremium mitzuwirken, das sich religiöse Anweisungen für viele Tausend Muslime in Deutschland anmaßt?

- Ist sich der sogenannte "DIWAN" seiner Verantwortung Tausenden von Muslimen gegenüber und vor allem Allāh (t) gegenüber bewusst, der denjenigen harte Strafe angedroht hat, die wider besseres Wissen Seine Gesetze und Seine Ordnung, die Er dem Kosmos und den Menschen gegeben hat, verfälschen und leugnen?

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Liebe Geschwister im Islam, im gesegneten Monat Ramaḍān soll der gläubige Muslim vermehrt den heiligen Qur'ān studieren. Den Mitgliedern des sogenannten "DIWAN" sei angeraten, mit den oben zitierten Versen aus dem heiligen Qur'ān zu beginnen. Nochmals einen gesegneten Ramaḍān, wa-l-salām, euer Bruder im Islam

Dipl.-Ing. Aḥmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland

Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)