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Astronomie

Kommentar der AUASS zum `Īdu l-fiṭr 1423

Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS)

Mitglied des "Rates für Arabische Wirtschaftseinheit" - Arabische Liga

Ref. 92/2002/m

Datum 11.12.2002 n.J.

Erfolg der Jordanischen Astronomischen Gesellschaft beim Aufsuchen der Mondsichel mit dem Flugzeug - Kommentar der AUASS zum `Īdu-l-fiṭr

Als Präzedenzfall unternahm die JAS erstmalig in dieser Art ein Aufsuchen der Mondsichel des Monats Šawwāl des Jahres 1423 n.H. am Mittwoch, dem 4.12.2002 n.J. von Bord eines Flugzeugs aus, das in einer Höhe von ca. 4000 m über dem Meeresspiegel flog. Das Beobachtungsteam umfasste die beiden Mitglieder der Gesellschaft, Ing. Ṭāriq Hādiy (Pilot des Flugzeugs) und Ing. Muḥammad Odeh, Vizepräsident des zur AUASS gehörenden Ausschusses der Neumonde, der Kalender und der Zeitrechnung, sowie das Mitglied der Gesellschaft Herrn Ṭāriq Kātbeh, der das Team vom Boden unterstützte, sowie Herrn Oliver Behar. Während das einmotorige Flugzeug vom Flugplatz Mārkā um Viertel nach drei Uhr nachmittags jordanischer Zeit startete und Kurs nahm auf die Region Ğurf al-Darāwīš, begann die Tätigkeit des Aufsuchens der Mondsichel des Monats Šawwāl umgehend nach Sonnenuntergang um 4 Uhr 44. Während der Tätigkeit des Aufsuchens bewegte sich das Flugzeug ungefähr in nordwestlicher Richtung mit Kurs auf die Stadt al-Ṭafīla. Um die Chance einer Sichtung der Mondsichel zu verbessern wurden Ferngläser benutzt, aber obwohl der Himmel in bemerkenswerter Weise sehr klar und rein war, war dem Beobachtungsteam die Beobachtung der Mondsichel nicht möglich. Der Grund dafür war das zu geringe Mondalter, und weil folglich die Mondsichel nicht genügend beleuchtet war, um ihre Sichtung von der Erde aus zu ermöglichen. Dies ergaben schon die vorherigen astronomischen Berechnungen, die eine Unmöglichkeit der Sichtung der Mondsichel des Monats Šawwāl am Mittwoch von allen Gebieten der islamischen Welt bestätigten. Dieser Flug des Flugzeugs war somit eine Bestätigung der Genauigkeit der astronomischen Berechnungen in bezug auf die Sichtung der Mondsicheln.

Die Wichtigkeit einer Beobachtung der Mondsichel vom Flugzeug aus liegt darin begründet, dass die Sichtung der Mondsichel merklich besser möglich ist von erhöhten Regionen aus im Vergleich zu Regionen, die auf Höhe des Meeresspiegels liegen. Jenes liegt an zwei wichtigen Gründen: Erstens, weil der Staub, der Qualm der Fabriken und besonders die industriellen Schadstoffe relativ schwer sind und stets an der Erdoberfläche und in geringer Höhe über ihr bleiben. Deshalb nimmt mit der Höhe über dem Meeresspiegel auch die Reinheit der Lufthülle zu und daraus folgt eine viel bessere Möglichkeit der Sichtung der Mondsichel. Zweitens, weil die Dichte der Lufthülle ebenfalls mit unserer Höhe über dem Meeresspiegel abnimmt und der Himmel deshalb in den erhöhten Regionen eine tiefere Bläue und ein geringeres Leuchten hat. Daraus folgt, dass die Sichtung und Unterscheidung des Leuchtens der dünnen Mondsichel vor dem Hintergrund des relativ dunklen Himmels in höheren Regionen leichter ist als die Sichtung und Unterscheidung des Leuchtens der dünnen Mondsichel vor dem Hintergrund des stark erleuchteten Himmels in niedrigen Regionen. Die Unterschiedlichkeit der Bläue des Himmels bemerken gewöhnlich die Besucher der Berge und der erhöhten Regionen. Aus diesem Grund bevorzugen es Mondsichter, die Mondsichel von erhöhten Bergregionen aus aufzusuchen, einerseits wegen der reinen Lufthülle und andererseits wegen des Mangels an Himmelsleuchten.

Natürlich ist die Nicht-Sichtung der Mondsichel vom Flugzeug aus unter diesen über-idealen Umständen ein schlagender Beweis für die Unmöglichkeit einer Sichtung der Mondsichel am Mittwoch von jedem der Erdoberfläche benachbartem Gebiet aus. Und die Freude im Beobachtungsteam war groß über den Erfolg des Experiments, aber die Freude wäre noch größer gewesen, wenn die Verantwortlichen irgendein Interesse für dieses beispielgebende Unternehmen gezeigt hätten. Aber im Gegenteil wurden wir schon durch die Bekanntgabe einer "Bestätigung der Sichtung der Mondsichel" überrascht, noch bevor wir wieder auf dem Boden des Flugplatzes waren. Und wir fragen uns - wenn wir auf dieser Höhe waren, unter diesen idealen Bedingungen und unter Verwendung von Ferngläsern, während wir als Astronomen wissen, wann und wo wir die Mondsichel sehen und wie sie aussieht, und uns ihre Sichtung nicht möglich war! - wer jene Person ist, die die Mondsichel mit bloßem Auge und von der Erdoberfläche aus sah?!

Wie in jedem Monat erhielt die Gesellschaft "echte" Sichtungsergebnisse der Mondsichel durch in verschiedenen Staaten der Welt sich aufhaltende Mondsichter, über die man sich auf der Adresse http://www.jas.org.jo/shw23.html informieren kann. Während die Beobachter die Nicht-Sichtung der Mondsichel meldeten überall in Indonesien, Malaysia, Brunei, Singapur, den Malediven, Iran, Saudi-Arabien, Baḥrayn, Kuwayt, Algerien, Marokko, Tanzania, Kenia, Südafrika, Nigeria, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada, erhielt die Gesellschaft (auch) Berichte der offiziellen saudischen Mondsichtungs-Komitees, von denen sich sechs Komitees in verschiedenen Regionen des Königreichs Sa`ūdi-Arabien aufhalten, und die (ebenfalls) die Nicht-Sichtung der Mondsichel meldeten. Es bleibt uns zu vermelden, dass die Mehrzahl der islamischen Staaten und der Emigranten den Ersten der Tage des glücklichen `Īdu-l-fiṭr am Freitag, dem 6.12.2002 n.J. feierten, darunter, um nur einige zu nennen, Indonesien, Malaysia, Mauritius, Brunei, Singapur, Indien, Pakistan, Iran, Oman, Marokko, Tanzania, Kenia, Südafrika, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Kanada.

shawwal 1423 auss

Der Mond - Fakten von Brigitte Becker

Entfernung von der Erde
mittlere
384403 km
größte (Apogäum)
406740 km
kleinste (Perigäum)
356410 km
Alter
4,6 Milliarden Jahre
Durchschnittsgeschwindigkeit
3700 km/h
Bahnneigung gegen Ekliptik
5° 9'
Umlaufzeit um die Erde
siderische
27 Tage 7 Stunden 43 Minuten
synodische
29 Tage 12 Stunden 44 Minuten
Albedo (Reflexionsvermögen)
7% des auftreffenden Sonnenlichts
Fluchtgeschwindigkeit auf dem Mond
2,38 km/s
Radius
1738 km
Masse
0,07349*1024 kg = 1/81 der Erdmasse
Volumen
2,1973*1010 km3 = 1/50 des Erdvolumens
Dichte
3340 kg/m3
Temperatur am Äquator
tagsüber
127° C
nachts
-173° C

Entfernung des Mondes von der Erde

Der Mond bewegt sich mit dem mittleren Abstand von 384403 km um die Erde. Im Perigäum, dem Punkt, wo er der Erde am nächsten kommt, beträgt der Abstand 356410 km, im Apogäum, dem entferntesten Punkt von der Erde, 406740 km.

Mondbewegung

Der Mond bewegt sich in einer eliptischen Bahn um die Erde. Die Mondbahnebene ist um 5,1° gegen die Ekliptik (Erdbahnebene) geneigt. Je nachdem, ob der Mond die Erdbahnebene in Richtung von süd nach nord oder von nord nach süd überquert, nennt man die Schnittpunkte der Erd- und Mondbahn auf- und absteigende Knoten. Die Knotenlinie bezeichnet die Verbindungslinie zwischen den Knotenpunkten.

Mondbahn

Mondbahn

Rotation

Der Mond rotiert um seine eigene Achse, wobei er der Erde immer die gleiche Seite zuwendet (gebundene Rotation). Die Rotationsdauer entspricht somit der mittleren siderischen Umlaufzeit von 27 Tagen 7 Stunden und 43 Minuten.

Mondphasen

Unter dem Begriff "Mondphasen" versteht man die von der Erde aus gesehenen verschiedenen Lichtgestalten des Mondes, die durch wechselnde Stellung von Mond, Sonne und Erde zueinander entstehen.

Die Gesamtheit aller Mondphasen nennt man Lunation.

Mondphasen

Mondphasen

Die Mondphasen kommen daher zustande, daß Teile der gerade sonnenbeschienenen Mondhälfte der Erde zugewandt sind. So liegt bei Neumond die erdabgewandte Seite des Mondes im Sonnenlicht, bei Vollmond dagegen liegt die sichtbare Hälfte im Licht der Sonne (siehe Grafik). Nach einem Mond-Monat (lunarer Monat) wiederholt sich der Zyklus.

Die Hauptphasen des Mondes:

  • Neumond: die unbeleuchtete Seite des Mondes ist der Erde zugekehrt
  • Erstes Viertel: zunehmender Halbmond
  • Vollmond: vollbeleuchtete Seite des Mondes ist der Erde zugekehrt
  • Letztes Viertel: abnehmender Halbmond

Der zunehmende Mond kann nur am Abendhimmel, der abnehmende Mond nur am Morgenhimmel beobachtet werden. Auf- und Untergangszeiten verschieben sich täglich um ca. 50 Minuten.

Phase Aufgang Kulmination* Untergang Sichtbarkeit
Erstes Viertel Mittag Sonnenuntergang Mitternacht abends, 1. Nachthälfte
Vollmond Sonnenuntergang Mitternacht Sonnenaufgang in der ganzen Nacht
Letztes Viertel Mitternacht Sonnenaufgang Mittag morgens, 2. Nachthälfte
Neumond Sonnenaufgang Mittag Sonnenuntergang unsichtbar (tags am Himmel)

*Kulmination: der Durchgang eines Gestirns durch den Meridian des Beobachtungsortes; obere (grüßte Höhe) und untere (unter dem Horizont) Kulmination

Aufbau des Mondes

Man kann beim Aufbau des Mondes mehrere Schichten unterscheiden: Außen befindet sich eine ca. 60 km dicke, starre Kruste, danach folgt bis in die Tiefe von 1000 km ein starrer Mantel aus schwerem Silikatgestein, dagegen der Kern des Mondes teilweise flüssig.

Die Mondoberfläche ist von äußeren Einflüssen wie aufschlagende Meteoriten, kosmische Strahlung und Sonnenwind stark geprägt.

Wenn man den Mond von der Erde aus beobachtet, kann man helle und dunkle Flächen auf der Oberfläche unterscheiden. Früher nahm man an, daß es sich bei den dunklen Stellen um Meere (Mare) und bei den hellen Stellen um Kontinente (Terrae) handelt, auf diese Weise erhielten die Mondgebiete ihre Namen. Die hellen und dunklen Töne sind v.a. auf die unterschiedliche chemische Zusammensetzung des Festlandgesteins und des Mare-Gesteins (überwiegend Basalt) zurückzuführen.

Krater auf dem Mond

Krater auf dem Mond

Hier ist eine Übersichtskarte der erdzugewandten Mondseite.

Man kann die Mondmeere, einige große Krater und Berggruppen erkennen.

Bei den Kratern ist von kleinen Vertiefungen bis zu mächtigen Ringgebirgen und Wallebenen mit Durchmessern von 100 - 300 km alles zu finden. Insgesamt lassen sich über 300000 Krater auf der erdzugewandten Mondseite finden, die größer als 1 km sind. Entstanden sind nahezu alle Mondkrater durch Einschläge von Meteoriten und kleinen Asteroiden.

Die Meere hingegen sind Ebenen, die nur stellenweise durch niedrige Rücken und erstarrte Lavaströme gewellt sind.

Entstehung und Geschichte des Mondes

Der Mond ist wie die Erde und vermutlich auch das übrige Sonnensystem ca. 4,6 Milliarden Jahre alt.

Theorie der Entstehung des Mondes Darüber, wie der Mond eigentlich etstanden ist, gibt es verschiedene Theorien. Nach Untersuchungen des Mondgesteins, das um 1970 von den Mondexpeditionen mitgebracht wurde, gilt folgende Theorie als am wahrscheinlichsten: Vor mehr als vier Milliarden Jahren wurde die Erde von einem großen Planetoiden oder Meteoriten getroffen. Durch den ungeheuren Aufprall wurden Teile der Erde und des Planetoiden in eine Umlaufbahn geschleudert, wo sie sich vereinigten und den Mond bildeten.

Entwicklungsgeschichte des Mondes

Zeit (in Jahren vor der heutigen Zeit) Entwicklung / Ereignis
4,6 Mrd. Entstehung des Mondes (Entstehungstheorie: siehe oben)
4,6 - 4,4 Mrd. Aufschmelzen der Kruste oder komplettes Aufschmelzen Bildung eines Magmaozeans
4,4 - 3,8 Mrd. Phase starken Bombardements
ca. 3,9 Mrd. Imbrium-Impakt
3,8 Mrd. Orientale-Impakt
3,8 - 2,5 Mrd. Extrusion der Mare-Basalte Bildung von Becken und Rücken aufgrund des hohen Auflastdrucks der Basalte auf der Kruste mit geringer Dichte
3,8 Mrd. - heute Post-Mare Bombardement (Kometen und Asteoriden)

Mondfinsternis

Da eine Mondfinsternis nur stattfinden kann, wenn der Mond in den Schatten der Erde eintaucht, kann sie nur bei Vollmond entstehen (bei Vollmond steht der Mond - von der Erde aus betrachtet - der Sonne genau gegenüber). Da die Mondbahn jedoch um 5,1° gegen die Erdbahn geneigt ist, kommt es nicht bei jedem Vollmond auch zu einer Mondfinsternis, der Mond zieht ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.

Es gibt drei Arten von Mondfinsternissen:

  • Halbschatten-Mondfinsternis: Der Vollmond taucht nur in den Halbschatten ein und zieht am Kernschatten vorbei.
  • Partielle Mondfinsternis: Der Mond wird zum Teil vom Kernschatten getroffen.
  • Totale Mondfinsternis: Der Mond taucht vollständig in den Kernschatten der Erde ein.

Mondfinsternis

Mondfinsternis

Crashkurs Mondsichtung

Bevor wir mit dem CrashKurs anfangen, möchte ich Euch eine schlechte Nachricht mitteilen. Die Sichtung des jüngsten Mondsichels ist in Deutschland oder Europa jahreszeitenabhängig! Je mehr wir vom Äquator entfernt sind, desto unkonsequenter werden die Sichtungen. Auf Grund der Neigung der Erdrotationsachse von 23° 26´ sind die Chancen, den Hilal zu sichten, im Frühling (März) für Europa (Nordhalbkugel) sehr groß, und im Herbst sehr klein. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf :-)

Die Sichtung des Hilals wird nur dann möglich, wenn die folgenden 7. Punkte beachtet werden:

  1. Grundregel: Es darf nicht bewölkt sein oder irgendein Hindernis darf Eure Sicht stören (Gebäude, Wälder etc.). Städte, wo die Luftverschmutzung groß ist, sind abzuraten. Die besten Plätze sind lichtfreie Zonen, z.B. Berge, Meere oder Ozeane (wenn Ihr einen in Deutschland findet). Die Profis beachten noch weitere Parameter, wie Luftfeuchtigkeit, -druck und -temperatur etc.
  2. Ihr solltet nicht alleine auf die Jagd! Nicht weil es gefährlich ist, sondern mehrere Personen (min. 2) von Vorteil sind, die die Aussage des Anderen, dass dieser den Hilal gesehen hat, bestätigen können.
  3. Ein Mondmonat ist entweder 29 oder 30 Tage lang! Der Hilal muss am Abend des 29. eines islamischen Monats gesichtet werden, um den neuen Monatsanfang zu definieren. Wird der Hilal am 29. Abend des Monats nicht gesehen, so dauert dieser Monat 30 Tage. Man rechnet mit 30 Tagen nur dann, wenn man den Vormonat richtig angefangen hat! Der Hilal muss aber bei klaren atmosphärischen Bedingungen gesichtet werden, unter der Bedingung, dass der Vormonat richtig angefangen wurde, andernfalls hat man den Vormonat falsch angefangen.
  4. Der Mond darf nicht eher als die Sonne untergehen! Rechne Monduntergang minus Sonnenuntergang und ist der Wert größer als +20 Minuten, dann ist es möglich den Hilal zu sichten. Bei weniger als 20 Minuten ist die erforderliche Höhe von 5 Grad nicht gegeben. In den darauf folgenden Tagen, kann es auch unter 20 Minuten sein.
  5. Konkrete Daten über den "Neumond" müssen vorliegen, d.h. man braucht den Zeitpunkt der Konjunktion, wo Sonne, Mond und Erde genau auf einer gedachten Linie sind. Der "Neumond" ist nicht der Hilal. Der Neumond wird heutzutage leicht mit dem Hilal verwechselt. In vielen Kalendern wird der Neumond als ein schwarzer Punkt dargestellt. Oft werden "unerfahrene Jäger" durch diese Angabe im Kalender irre geleitet. Das wird uns aber nicht passieren :-) Der Neumond ist unsichtbar für das menschliche Auge, da der Mond von sich kein Licht abgibt, sondern das Licht der Sonne bei einer bestimmten Konstellation der Sonne und des Mondes reflektiert. Also damit man den Hilal auch sehen kann, muss Sonnenlicht von der Mondoberfläche auf die Erde reflektieren, also eine Elongation (Abstandswinkel zwischen Sonne und Mond) von mindestens 7 Grad haben!
  6. Die jüngste Sichtung des Mondes, das aufgezeichnet wurde, mit bloßem Auge erfolgte am 14. September 1871 (Quelle: Schäfer, Ahmad und Doggert, "Records of Young Moon Sightings, Quarterly Journal of Royal Astronomical Society (1993) 24, S.53-56). Der Mond war zur Zeit der Sichtung 15,4 Stunden alt und hatte eine Elongation von 9,3 Grad. Diese Sichtung erfolgte im letzten Jahrhundert, als es keine Luftverschmutzungen und Stadtlichter gab. Heutzutage ist es schwer, sogar nicht möglich solch einen Hilal zu sehen. Das wichtigste Kriterium für die Sichtbarkeit des Hilals ist die Elongation. Die Wissenschaftler gehen von folgenden Werten für eine erfolgreiche Sichtung des Hilals aus: Die Elongation muss mindestens 7 Grad betragen, d.h. der Mond muss sich 7 Grad von der Sonne wegbewegt haben, da sonst das Mondlicht von Gebirgen abgefangen wird (Danjon Effekt). Es dauert ungefähr zwischen 8,5 bis 15,5 Stunden bis sich der Mond 7 Grad von der Sonne wegbewegt hat (hängt von der Nähe des Mondes von der Erde ab). Nach 2,5 Stunden, nachdem die Elongation 7 Grad beträgt, kann man mit sehr starken Teleskopen den Hilal sehen (Mondalter 11- 18 Stunden), und nach 6 und mehr Stunden kann man ihn mit bloßem Auge sehen (Mondalter 17-24 Stunden). Alle Sichtungen mit bloßem Auge unter 15 Stunden und mit optischen Hilfen unter 12 Stunden werden von Experten als unglaubwürdig erklärt! Man kann von folgenden realistischen, durchschnittlichen Werten ausgehen: Sichtung möglich nach 17,2 Stunden mit bloßen Augen (Elongation mehr als 10 Grad) und 15,5 Stunden mit optischen Hilfsmitteln. In den letzten Jahren wurde das von den Experten festgelegte Limit von einigen islamischen Ländern erheblich überschritten, was eine große Diskussion auslöste. Mehr dazu bei Mondsichtung - Problematik. WICHTIG: Man kann nicht sagen, dass der Hilal nach 15,4 Stunden nach der Konjunktion bei Sonnenuntergang gesehen werden muss! Die oben genannten Daten können helfen. Man kann nur sagen, wann der Hilal nicht zu sehen ist! Die Sichtung des Hilals kann auch in einigen Monaten bis zu 23 Stunden dauern.
  7. Der Hilal ist kurz (ca.15 Minuten) nach dem Sonnenuntergang zusehen! Jetzt eine kleine Mathematikaufgabe: Also wir wissen, wann der Neumond entstanden ist. Wir wissen auch, wann die Sonne untergeht. Wir errechnen einfach die Differenz zwischen Sonnenuntergang und Entstehung des Neumonds. Ist der Wert größer als 12 Stunden, so hat man eine Chance den Hilal zu sichten. Merkt Euch: Wurde einmal der Hilal irgendwo gesehen, so muss westlich von diesem Ort der Hilal ganz leicht zu sehen sein!

Es dürfte nichts falsch gehen, wenn man alle Punkte beachtet. Beim ersten mal wird man noch Schwierigkeiten haben, doch mit der Zeit wird das zur Routine. Ich würde Euch gerne eine Plakette oder einen Ausweis zum Bestehen der Ausbildung überreichen, aber glaubt mir keiner wird ihn akzeptieren. Und falls Ihr mal erfolgreich gejagt habt, dann schreibt mir doch mal!

Viel Glück

Quelle: Khalid Shaukat

Problematik bei der Hilalsichtung

Die Tag-Datums-Problematik - ein globales Problem

Bei dem Begriff „Tag“ und dem Begriff „Datum“ handelt es sich um zwei verschiedene Dimensionen. Ein „Tag“ ist ein, durch sinnliche Wahrnehmungen begrenztes, Phänomen und als solches im Qur’ān und in der Šarīʿa (dem islamischen Gesetz, ….dem sicheren Weg zu Allāh) beschrieben. Im astronomischen Sinn ist ein „Tag“ nicht wirklich existent, weil er nie endet, sondern sich ohne Unterbrechung von einer Stelle der Erdoberfläche zu einer anderen verschiebt. Das „Datum“ dagegen ist ein Kommunikationsinstrument, welches in Bezug auf beobachtbare Bewegungsabläufe der Planeten unterschiedlich definiert werden kann (verschiedene Sonnenkalender, Mondkalender) und nicht grundsätzlich mit dem Erlebnis des Sonnenauf- und/oder -unterganges gleichzusetzen ist. Dies zu verstehen ist entscheidend, will man die tiefere Bedeutung der Hilāl-Sichtung für die Seele erfassen.

Der Tag im „Westen“ ist genau 24 Stunden lang. Der neue Tag beginnt um 0 Uhr lokaler Zeit. Man hat für den Sonnenkalender eine internationale Datumsgrenze ausgearbeitet, wo das Datum und der Tag wechseln, wenn man diese Linie überquert. Im Islam dagegen hört der Tag mit dem Sonnenuntergang auf und der nächste Tag bricht an, somit wechselt der Tag schon in den Abendstunden und der Tagesbeginn und die Tageslänge variieren je nach der geographischen Lage des Ortes.

Wird der Hilāl nach dem Sonnenuntergang gesichtet, so hat der nächste Tag angefangen. Im Ramaḍān ist es so, dass an diesem Abend schon das Tarāwiḥ-Gebet abgehalten wird, weil wir uns in Monat Ramaḍān befinden. Und wird der Hilāl nach 29. oder 30. Tagen Ramaḍān wieder am Abend gesichtet, so hat der Monat Šawwāl angefangen und das Tarāwiḥ-Gebet wird an diesem Abend nicht verrichtet. Nicht das „Datum“ bestimmt den Monatsanfang, sondern der „Tag“!

In der Zeit der globalen Telekommunikation nimmt man an, dass die Sichtung in Amerika auch für Europa gelte. Strikt nach dem oben aufgeführten Gründen dürfte dies nicht der Fall sein. Deutlich wird es im folgenden Beispiel: Nehmen wir mal an, dass der Hilāl am 1. nur auf Hawai’i gesichtet werden kann und nirgends woanders auf der Erde. Die Sichtung dort müsste ca. 18 Uhr erfolgen. In Deutschland wäre das genau der 2. um 4 Uhr morgens, noch vor Sahūr. In Tokio wäre es auch der 2. aber am Mittag um 13 Uhr. Sahūr wäre dort schon vor ca. 8 Stunden gewesen. Deshalb kann eine Sichtung des Hilāls in Amerika nicht für Asien gelten. Wird die aktuelle Mondsichtung in Amerika von Europa akzeptiert, so entsteht eine Diskrepanz, die zum Widerspruch führt.

Die ʿUlamā’ aber akzeptieren alle Sichtungen unabhängig vom Ort vor der lokalen Sahūr-Zeit! Diese Entscheidung beruht auf dem Meiden von Zwietracht (näheres bald).

Die Uneinheitlichkeit der Umma - ein europäisches Problem

In Regionen wie Europa und Nord-Amerika, wo es keine einheitlichen islamischen Instanzen gibt, finden Ramaḍān-Anfänge und islamische Feste an gleichen Orten zu verschiedenen Zeiten statt. Es ist in Europa, besonders in Deutschland so, dass tatsächlich Muslime die anderen Organisationen oder die eigene heftigst kritisieren! Um das Problem der Monatsanfänge aus der Welt zu schaffen, muss ein europäisches einheitliches Komitee zur Mondsichtung gegründet werden. Dies wäre auch ein Schritt zum inneren Dialog unter islamischen Organisationen. Aber allein hier sind wir überfordert. Die Umma ist gespalten und gegenseitig wird sich Zwietracht vorgeworfen. Es haben sich Gruppierungen gebildet, die verschiedene Kriterien zur Sichtung des Mondes heranziehen:

  1. Die erste Gruppe (Ahlu l-sunna wa-l-ǧamāʿa) sagt, dass das Sichten des Mondes mit dem Auge und nach manchen auch in dem Gebiet, in dem man lebt geschehen müsse, damit der Ramaḍān verbindlich wird. Ein Zeuge muss als vertrauenswürdig gelten und er muss ein Muslim sein.
  2. Die zweite Gruppe sagt, dass das Sichten des Mondes zwar mit den Augen, aber irgendwo auf der Welt stattfinden kann. Dadurch würde der Ramaḍān verbindlich. Dieser Meinung setzen wir entgegen, dass dies nicht die Ansicht der vier Rechtsschulen ist, sondern vielmehr eine vielleicht gut gemeinte Idee, welcher das Streben nach Einheit unter den Muslimen zu Grunde liegt. Es gibt aber keinerlei Notwendigkeit oder Sinn, dass der Fastenmonat überall in der Welt zum gleichen Datum beginnen und enden sollte. Es ist ein interessantes Phänomen am Rande, dass viele derjenigen, welche ihre Regierungen als ungläubig bezeichnen, gerade in dieser Angelegenheit aber der jeweiligen Regierung ungeprüft vertrauen. Das beliebte Argument der Vermeidung von Fitna (Uneinigkeit, Zwietracht unter den Gläubigen) ist hier nicht anwendbar und besonders deshalb nicht, weil regelmäßige Falschmeldungen in den Medien über das Sichten des Hilāl nachweislich bekannt sind.
  3. Die dritte Gruppe sagt, man müsse die ganze Angelegenheit grundsätzlich berechnen, weil „sehen“ mit „wissen“ gleichzusetzen sei und die Berechnung sei dann für alle Muslime bindend. Zur Rechtfertigung werden linguistische Überlegungen herangezogen. Diese absurde, der Sunna und der Anordnung des Propheten (der Friede Allāhs sei mit ihm) zuwidersprechende Ansicht ist keiner weiteren Beachtung wert. Diese Gruppe gehört dem extremen Kultur-Islam an und es ist fraglos, dass sie die Anordnung, sowohl als auch die Sunna (das praktische Beispiel) des Propheten (der Friede und der Segen Allāhs seien auf ihm) missachtet.

In islamischen Ländern bestimmt die Regierung, wann ein Monat für dieses Land anfängt. In Deutschland und Europa dagegen gibt es die dominierenden Organisationen a) DITIB, welche eine Institution der Türkischen Republik ist (dem Kulturministerium untergeordnet), und die zivile und unabhängige Organisation b) IGMG (Islamische Gemeinschaft Milli Görüš).

DITIB folgt der Türkischen Republik, welche sich nicht nach der aktuellen Sichtung des Mondes, sondern nach Berechnungen der Sichtbarkeit des Mondes richtet. Ihre Kriterien für die Sichtung des Monats sind: Eine Elongation von mehr als 8 Grad und einer Höhe von 5 Grad, welches die aktuelle Sichtung nicht ersetzen kann und auch sehr ungenau definiert ist (siehe http://www.diyanet.gov.tr/vakithes/toplanti.html türkisch!).

IGMG richtet nach der hanīfitischen Rechtschule, die besagt, dass der Zeuge ein vertrauenswürdiger Muslim sein muss, wonach anonyme Medienmeldungen aus Ländern, deren Regierungen bereits offenkundig gegen die Šarīʿa gerichtete Ansichten eingeführt haben, besser nicht zu berücksichtigen sind, es sei denn, die volle Dokumentation der Sichtbarkeit wurde vertrauenswürdig erbracht (Name, Adresse, Ort) und die astronomischen Bedingungen schließen die Sichtbarkeit nicht aus. Vom 19.-23. Juli 1999 fand in Köln aufgrund einer offiziellen Einladung der Milli Görüš die 3. Reguläre Konferenz des European Council for FATWA and Research statt. An dem Treffen nahmen unter dem Vorsitz von Yūsuf al-Qaraḍāwiyy die meisten Mitglieder des Councils teil.

Nach organisatorischen Dingen wurden bei diesem Treffen einige Fragestellungen, mit denen auf die Vereinigung herangetreten wurde, behandelt, und man kam zu Entscheidungen bezüglich dieser Fragestellungen. Im folgenden werden einige der wichtigsten dieser Fragestellungen und die diesbezüglichen Entscheidungen in zusammengefasster Form vorgestellt.

Der Beginn und das Ende des Ramaḍān und der Einfluss von astronomischen Berechnungen

Der Ramaḍān fängt dann an bzw. ist dann zu Ende, wenn in irgendeinem islamischen Land der Neumond im Sinne der Šarīʿa gesichert gesehen wurde – dabei ist es egal, ob er mit bloßem Auge oder mit Hilfe eines Teleskops gesehen wurde. Denn der Gesandte Allāhs (Allāhs Segen und Heil auf ihm) hat in einem Saḥīḥ-Ḥadīṯ gesagt: „Wenn ihr den Neumond (arab. Hilāl) gesehen habt, dann fastet, und wenn ihr ihn gesehen habt, dann brecht das Fasten“ und „Fastet, wenn ihr ihn gesehen habt und brecht das Fasten, wenn ihr ihn gesehen habt“ (arab. sumū li-ru’yatihi wa-ftirū li-ru’yatihi).

Jedoch muss es - gemäß astronomischer Berechnungen – überhaupt möglich sein, dass der Neumond in irgendeinem Gebiet prinzipiell gesehen werden kann.

Falls die Aussagen von Zeugen, die behaupten, den Mond gesehen zu haben, den astronomischen Berechnungen widersprechen, so ist die Zeugenaussage abzulehnen, da durch eine Zeugenaussage nicht ein hundertprozentiger Beweis für die Wahrheit eines Tatbestandes angesehen werden kann. Eine korrekte mathematische Berechnung ist jedoch ein hundertprozentiger Beweis. Und eine nicht hundertprozentige zweifelsfreie Beweisführung kann nicht einer hundertprozentigen Beweisführung opponieren, und schon gar nicht einer hundertprozentigen Beweisführung vorgezogen werden. Darin stimmen die Gelehrten überein.

In dem Fall also des Widerspruchs gegenüber absolut korrekten astronomischen Aussagen wird eine Zeugenaussage, den Mond gesehen zu haben, als (optische) Täuschung, als Fehler oder als Lüge zurückgewiesen.

Die Vereinigung legt Wert darauf hinzuweisen, dass mit astronomischen Berechnungen solche Rechnungen gemeint, die die Mathematik und die moderne Astronomie als Grundlage haben und nicht etwa die vom Islam überhaupt zurückgewiesene astrologische Sterndeuterei (arab. tanǧīm) oder etwa die Aussagen von diversen Gebetszeitenkalendern. (Aus: „Al-Europiya“, Juli 1999, Aktuelle Fatwās für in Europa auftretende Fragestellungen – The European Council for FATWA and Research, 3. Reguläre Konferenz vom 19.-23. Mai in Köln)

Viele Muslime verschiedener Herkunft folgen auch ihrem eigenen Mutter- oder Vaterland, z.B. Marokkaner fangen mit Marokko an und hören mit dem Fasten synchron mit Marokko auf.

Die Saudi-Problematik

Viele Muslime denken, dass die „Heimat des Islams“ Saudi-Arabien ihre Monatsanfänge nach der Sichtung des Hilāls ausrichtet. Aber in den letzten Jahren wurde es für viele Muslime und Astronomen ersichtlich, dass Saudi-Arabien sich nicht nach der aktuellen Sichtung des Hilāls richtet.

Konkrete Beispiele:

Ramaḍān 1419 n.H.Šawwāl 1419 n.H.Šawwāl 1420 n.H.

Neumond (nicht sichtbar): 18. Dezember 1998 um 22.42 Uhr

Neumond (nicht sichtbar): 17. Januar 1999 um 15:46 Uhr

Neumond (nicht sichtbar): 6. Januar 2000 um 18.14 Uhr

Saudi-Arabien publiziert, dass der 19. Dezember 1998 der 1 . Ramaḍān 1419 n.H. sei! D.h. dass der Hilāl am Abend (ca. 18 Uhr) des 18. Dezembers 1998 hätte gesichtet werden müssen. Das ist aber astronomisch unmöglich, weil der Mondzyklus um die Zeit nicht abgeschlossen war und sich erst der Konjunktion näherte (siehe CrashKurs)! Mögliche Sichtung wäre frühestens am 19. Dezember 1998, so dass der 20. Dezember 1998 der 1. Ramaḍān 1419 n.H. ist!
Quelle: Ramaḍān 1419 AH
Saudi-Arabien veröffentlicht, dass der 18. Januar 1999 der 1. Šawwāl 1419 n.H. ist (also 1. Ramaḍan- Festtag)! D.h. dass der Hilāl am Abend (ca. 18 Uhr) des 17. Januars 1999 hätte gesichtet werden müssen. Diese Hilāl-Sichtung ist astronomisch unmöglich, weil das Alter des Mondes weniger als 15 Stunden (ein Kriterium für die Sichtbarkeit des Mondes mit bloßen Augen; 12 Stunden für Teleskop, siehe CrashKurs) gewesen ist. Mögliche Sichtung wäre frühestens am 18. Januar 1999, so dass der 19. Januar 1999 der 1. Šawwāl 1419 n.H. ist. Saudi-Arabien musste aber den 18. Januar 1999 zum 1. Šawwāl deklarieren, weil sie 30 Tage Ramaḍān vollendet hatten. Dies wiederum ist auf den falschen Anfang des Ramaḍāns zurückzuführen! Ein Fehler folgt dem anderen!
Quelle: Šawwāl 1419 AH
Saudi-Arabien veröffentlicht, dass der 7. Januar 2000 der 1. Šawwāl 1420 n.H. ist (also der 1. Ramaḍān-Festtag). D.h. dass der Hilāl am Abend (ca.18 Uhr) des 6. Januars 2000 hätte gesichtet werden müssen. Wie sie oben entnehmen können ist es astronomisch unmöglich, dass der Hilāl an diesem Tag gesehen werden konnte, da um die Zeit die Konjunktion stattfand. Erst 15 Stunden nach der Konjunktion hätte man den Hilāl sehen können! Mögliche Sichtung wäre am 7. Januar 2000, so dass der 8. Januar 2000 der 1. Šawwāl 1420 n.H. ist.
Quelle: Šawwāl 1420 AH

Wie stellt Saudi-Arabien seine Monatsanfänge fest?

Saudi-Arabien benutzt offiziell den Ummu l-Qurā-Kalender. Der Ummu l-Qurā-Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten Regeln definiert, so dass man den Kalender z.B. für das Jahr 2010 käuflich erwerben könnte. In diesem Kalender kann man nachschlagen, wann ein Monatsumbruch stattfindet. Das gilt natürlich für die Monate wie Ramaḍān, Šawwāl und Dhū l-Hiǧǧa, was nach dem islamischen Recht nicht akzeptabel ist, da es die aktuelle Mondsichtung verlangt.

Nach 1420 n.H. hat Saudi-Arabien den Ummu l-Qurā-Kalender neu definiert. Die Monatswechsel wurden bisher folgend definiert:

  • Monatsumbruch, wenn bei Sonnenuntergang in Makka der Mond älter gleich 12 Stunden ist. z.B. 29. Dezember ist der 29 Šaʿbān und der Neumond entsteht nach Sonnenuntergang in Riyāḍ, z.B. um 11 Uhr am 29. Dezember. Am nächsten Tag (30. Dezember) beim Sonnenuntergang (z.B. um 5 Uhr) wird das Alter des Mondes 18 Stunden sein, was größer ist als 12 Stunden, so dass der 30. Dezember 1. Ramaḍān ist, obwohl der Neumond am 29. Šaʿbān nicht einmal beim Sonnenuntergang entstanden ist. Und in solchen Fällen geht meistens der Mond eher als die Sonne unter. Astronomisch wäre es unmöglich den Hilāl an diesem Abend zu sehen.

Nach der neuen Ordnung (zur Zeit praktiziert):

  • Monatsumbruch, wenn die Sonne in Makka eher als der Mond untergeht.
  • KEIN Monatsumbruch, wenn der Mond in Makka eher als die Sonne untergeht.

z.B. am 7. Dezember 1999 (29 Šaʿbān), die Sonne wird in Makka um 17:38 lokaler Zeit untergehen, und der Mond wird um 17:29 Uhr untergehen. Wenn der Mond eher als die Sonne untergeht, ist der 8. Dezember NICHT der 1. Ramaḍān! Folglich 1. Ramaḍān wird am 9. Dezember sein.

Unten finden wir zwei verschiedene Kalenderblätter des selben Tages. Rechts sehen wir den Kalender nach der alten Ordnung, welches vor der Änderung der Ordnung gedruckt wurde. Es zeigt, dass der 1. Ramaḍān 1420 n.H. der 8. Dezember 1999 ist. Und im Gegensatz dazu finden wir auf der linkem Seite den Ummu l-Qurā-Kalender 1420 n.H., welcher zeigt, dass der 1. Ramaḍān 1420 n.H. der 9. Dezember 1999 ist.

Quelle: Actual Saudi Dating System