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Islam

Wann beginnt der Ramadân 1427 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1427 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Freitag, dem 22. September 2006 um 11:46 Uhr UT (d.h. 13:46 Uhr MESZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird an diesem Tag die Mondsichel nirgendwo von der Erde aus gesehen werden können.

Erst am darauf folgenden Samstag, dem 23. September kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen von weiten Gebieten der Erde aus gesehen werden kann: Australien, Indonesien, Yemen, Afrika südlich der Sahara, USA, Mittel- und Südamerika. Allerdings werden dazu außer im mittleren und südlichen Afrika und Amerika optische Hilfsmittel (Ferngläser, Teleskope) notwendig sein. Keine Sichtungen, schon gar nicht solche mit bloßen Augen, sind jedoch zu erwarten aus Arabien nördlich des Yemen, Nordafrika oder Europa. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 23. September nach dem Yallop-Kriterium:

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Zur Aussage über den Beginn des Ramaḍān muss in diesem Fall eine strikte Unterscheidung gemacht werden zwischen der Anwendung zweier grundsätzlich unterschiedlicher Prinzipien:

Unter Anwendung des Prinzips der "lokalen Sichtung" (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende erste Stellungnahme:

Da die astronomischen Daten darauf hinweisen, dass am 23. September innerhalb des Gebiets von Europa und Nordafrika keine Sichtung der jungen Mondsichel möglich sein wird, wird der Monat Ramaḍān 1427 n.H. in diesen Gebieten frühestens mit Sonnenuntergang des 24. September (Sonntagabend) begonnen werden können (nach 30 Tagen Ša`bān), zum ersten Mal gefastet wird also am Montag, dem 25. September 2006, in šā’a-Llāh.

Unter Anwendung des Prinzips der "globalen Sichtung" (Ittiḥādu l-maṭāli`) ergibt sich folgende zweite Stellungnahme:

Da die astronomischen Daten darauf hinweisen, dass am 23. September Sichtungen der jungen Mondsichel in Südafrika und anderen Gebieten zu erwarten sind, wird der Monat Ramaḍān 1427 n.H. bei rechtzeitigem Vorliegen solcher Sichtungsmeldungen bereits mit Sonnenuntergang des 23. September (Samstagabend) begonnen werden können (nach 29 Tagen Ša`bān), zum ersten Mal gefastet wird also am Sonntag, dem 24. September 2006, in šā’a-Llāh.

Noch ein persönliches Wort an meine Geschwister: Welches dieser beiden Prinzipien angewandt wird, muss jeder Muslim mit seinem Gewissen vereinbaren – beide haben ihre Argumente und für beide gibt es Gelehrtenmeinungen, wenn auch m.E. die Argumente für die lokale Sichtung stärker und logischer sind (und die deshalb hier hervorgehoben wurde). Allerdings sollte der Muslim sich stets darüber im Klaren sein, auf welcher Basis und warum er seine Entscheidungen trifft. Ein vorgedruckter Kalender an der Wand sollte nie als Entscheidungsgrundlage dienen, und ein Hinterherlaufen hinter der dumpfen Masse ist eines mündigen und gebildeten Muslims sowieso nicht würdig - also Entscheidung: Ja, aber auch wissen warum und dazu stehen. (Aḥmad K.)

Zu den Stellungnahmen von ICOP geht's über die unten stehenden Links.

2. Stellungnahme von ICOP zum Ramadânbeginn (Deutsche Übersetzung)

Der folgende Text ist die Übersetzung einer offiziellen Stellungnahme von ICOP zum Ramaḍān-Beginn. Der arabische Original-Text kann hier im PDF-Format eingesehen werden.

Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Islamic Crescents’ Observation Project (ICOP) 3.9.2006

Sonntag, der 24. September ist der erste Tag des gesegneten Monats Ramaḍān

Die Konjunktion des kommenden Ramaḍān ist eine astronomische Seltenheit

Ing. Muḥammad Šawkat `Odeh Vorsitzender von ICOP

Die Konjunktion des gesegneten Monats Ramaḍān dieses Jahres zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine seltene Konjunktion in astronomischer Hinsicht ist, denn obwohl die Konjunktion vor Sonnenuntergang stattfindet, wird der Mond am Freitag, dem 22. September/29. Ša`bān in der Mehrzahl der islamischen Staaten bereits vor der Sonne untergegangen sein. Dies steht im Widerspruch zu dem, was er normalerweise tut, wodurch einige Astronomen veranlasst wurden, Situationen wie diese „anormale Situationen“ zu nennen. Aber wir bevorzugen nicht den Gebrauch einer solchen Benennung, sondern wir bevorzugen es, sie nur „seltene Situationen“ zu nennen. Denn sie ereignen sich etwa ein Mal in jedem Jahr oder in jedem zweiten Jahr, und diese seltenen Situationen sind um so häufiger, je größer die geographische Breite des Gebietes ist. Was den Hilāl des gesegneten Monats Ramadān dieses Jahres betrifft, so weisen die astronomischen Berechnungen darauf hin, dass die [geo]zentrische Konjunktion des Monats Ramaḍān 1427 n.H. sich am Freitag, dem 22. September um 11:45 Uhr GMT vormittags ereignen wird, und an diesem Tag ist die Sichtung des Hilāls von allen arabischen und islamischen Staaten aus unmöglich, weil der Mond in der Mehrzahl dieser Staaten vor der Sonne untergeht.

Dass der Mond nach Sonnenuntergang am Freitag nicht am Himmel anwesend ist, macht es unmöglich, dass Samstag der Erste der Tage des gesegneten Monats Ramaḍān ist, sowohl in den Staaten, die eine Sichtung des Hilāls zur Bedingung machen, als auch in denjenigen, die sich mit seiner Anwesenheit nach Sonnenuntergang begnügen, selbst wenn seine Sichtung nicht möglich ist. Was die Sichtung des Hilāls des gesegneten Monats Ramaḍān am Samstag, dem 23. September 2006 betrifft, so ist die Sichtung des Hilāls mit Hilfe eines Teleskops möglich in Südostasien, im Mittleren Osten und im Norden und in der Mitte der beiden Kontinente Afrika und Nordamerika, während eine leichte Sichtung des Hilāls mit bloßem Auge zu erwarten ist im äußersten Süden von Afrika und in Südamerika. Somit stellen wir fest, dass die Möglichkeit einer Sichtung des Hilāls am Samstag auch [noch] schwierig ist. Wenn man die Sichtung des Hilāls als eine Bedingung für den Beginn des Hiğriyy-Monats nimmt, so fällt der Beginn des Monats Ramaḍān dieses Jahres auf Sonntag, den 24. September 2006 in der Mehrzahl der Staaten der Welt, während der Beginn des gesegneten Monats Ramaḍān in den Staaten, in denen seine Sichtung am Samstag nicht möglich sein wird, am Montag, dem 25. September sein wird. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass der Beginn des Monats Ramaḍān in Libyen am Samstag, dem 23. September 2006 sein wird, weil Libyen sich nicht auf eine Sichtung des Hilāls stützt, sondern sich mit der Bedingung begnügt, dass die Konjunktion vor der Morgendämmerung stattfindet, um den Hiğriyy-Monat zu beginnen, so wie dies offiziell erklärt wurde.

Wenn man einen Blick wirft auf die Situation des Mondes am Freitag, dem 22. September 2006 in einigen arabischen und islamischen Staaten, so sind die astronomischen Berechnungen für den Hilāl bei Sonneuntergang wie folgt: In der Stadt Abū Ẓaby wird der Mond zwei Minuten vor der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird eine Stunde und 21 Minuten betragen; in der Stadt Makka al-Mukarrama wird der Mond eine Minute vor der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird zwei Stunden und 29 Minuten betragen; in der Stadt `Ammān wird der Mond zwei Minuten vor der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird drei Stunden und 14 Minuten betragen; in der Stadt Kairo wird der Mond eine Minute vor der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird drei Stunden und 33 Minuten betragen; und in der Stadt Rabat wird der Mond zusammen mit der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird 7 Stunden und 45 Minuten betragen. Folglich ist der Hilāl am Freitag nach Sonnenuntergang in der Mehrzahl der arabischen und islamischen Staaten nicht am Himmel anwesend.

Was die Situation des Mondes am Samstag, dem 23. September 2006 betrifft, so wird der Mond in der Stadt Abū Ẓaby 27 Minuten nach der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird 25 Stunden und 20 Minuten betragen; in der Stadt Makka al-Mukarrama wird der Mond 30 Minuten nach der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird 26 Stunden und 28 Minuten betragen; in der Stadt `Ammān wird der Mond 24 Minuten nach der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird 27 Stunden und 13 Minuten betragen; in der Stadt Kairo wird der Mond 25 Minuten nach der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird 27 Stunden und 31 Minuten betragen; und in der Stadt Rabat wird der Mond 25 Minuten nach der Sonne untergehen, das topozentrische Mondalter wird 31 Stunden und 43 Minuten betragen. Eine Sichtung des Hilāls am Samstag wird in Makka al-Mukarrama, `Ammān, Kairo, Rabat und den restlichen arabischen Staaten nur mit Hilfe eines Teleskops möglich sein, nicht mit bloßem Auge! Zum Verständnis der Bedeutung dieser Zahlen sollte darauf hingewiesen werden, dass die kürzeste Verweildauer des Hilāls [nach Sonnenuntergang], die seine Sichtung mit bloßem Auge ermöglichte, 29 Minuten betrug, und diese Sichtung erfolgte am 20. September 1990 in Palästina, während das geringste Mondalter, dass seine Sichtung mit bloßem Auge ermöglichte, 15 Stunden und 33 Minuten betrug, und diese Sichtung erfolgte am 25. Februar 1990 in den USA. Aber reicht nicht aus, wenn das Alter oder die Verweildauer des Mondes diese Werte übersteigen, um [bereits] eine Sichtung zu ermöglichen, denn die Sichtung des Hilāls hängt noch von anderen Faktoren ab, wie dem Winkelabstand von der Sonne und seiner Höhe über dem Horizont im Moment der Beobachtung.

Um die Ergebnisse der Beobachtung des Hilāls des gesegneten Monats Ramaḍān zu erfahren ist es möglich, die ICOP-Seite im Internet auf der Adresse http://www.icoproject.org zu besuchen. Das Projekt wurde 1998 gegründet und es umfasst derzeit mehr als 300 Mitglieder, Wissenschaftler und an Mondsichtung und Kalendern Interessierte. Das Projekt ermutigt die Interessierten in verschiedenen Staaten der Erde zur Beobachtung des Hilāls und zur Einsendung ihrer Beobachtungsergebnisse an das Projekt über seine Seite im Internet.

Es sollte darauf hingewiesen werden, dass der Hilāl am Sonntag, dem 24. September deutlich und relativ groß erscheinen wird, was einige dazu veranlassen könnte anzunehmen, dass der Beginn des Monats Ramaḍān bereits am Samstag gewesen sein sollte. Dies ist aber überhaupt nicht richtig, weil der Mond nach Sonnenuntergang am Freitag nicht am Himmel anwesend ist.

ICOP erweist den Themen der Mondsichtung und der Gebetskalender große Bedeutung, indem das Projekt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Astronomie der Emirate und dem Dokumentations- und Forschungszentrum eine astronomisch-wissenschaftliche Konferenz an den beiden Tagen 13/14. Dezember in der Stadt Abū Ẓaby organisieren wird. An der Konferenz nehmen Wissenschaftler aus verschiedenen Staaten der Welt teil, und die Konferenz wird in grundlegender Weise die Themen der Sichtung des Hilāls und der damit zusammenhängenden Probleme erörtern, insbesondere die falschen Beginne einiger islamischer Staaten bei der Festlegung des Beginns der Hiğriyy-Monate.

Übersetzung aus dem Arabischen: (c) Gerhard Aḥmad Kaufmann

3. Stellungnahme von ICOP zur unmöglichen Mondsichtung am Freitag (Deutsche Übersetzung)

Der folgende Text ist die Übersetzung einer offiziellen Stellungnahme von ICOP zur unmöglichen Sichtung des Hilāls am Freitag. Der arabische Original-Text kann hier im PDF-Format eingesehen werden.

Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Islamic Crescents’ Observation Project (ICOP) 25.9.2006

Die Sichtung des Hilāls am Freitag war unmöglich

Millionen Muslime fasteten anlässlich einer Sichtung des Planeten Merkur

Ing. Muḥammad Šawkat `Odeh Vorsitzender von ICOP

Der Beginn des gesegneten Monats Ramaḍān dieses Jahres erfordert ein Innehalten zur Analyse dessen, was sich ereignete. Einige Staaten verkündeten, dass der Beginn des Monats Ramaḍān am Samstag, dem 23. September sei. Diese Staaten [waren] Saudi-Arabien, Kuwayt, Qaṭar, Baḥrayn, die Emirate, Yemen, Iraq, Palästina, Libanon, Libyen und Sudan. Während andere Staaten verkündeten, dass der Beginn des Monats Ramaḍān am Sonntag, dem 24. September sei, und unter diesen Staaten [waren] Indonesien, Malaysia, die Türkei, Oman, Jordanien, Syrien, Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko, Mauretanien, Somalia und zahlreiche weitere Staaten, insgesamt 39 Staaten. Weitere Staaten verkündeten, dass Montag der Erste der Tage des Monats Ramaḍān sei, unter ihnen [waren] Iran und Pakistan. Die Staaten, die ihr Fasten am Samstag begannen, haben uns hier zum Innehalten gebracht, denn eine Sichtung des Hilāls war am Freitag unmöglich in allen Staaten der islamischen Welt, weil der Mond an diesem Tag vor der Sonne unterging. In der Stadt Makka al-Mukarrama ging der Mond am Freitag bereits eine Minute vor Sonnenuntergang unter, in Abū Ẓaby zwei Minuten davor, in `Ammān zwei Minuten davor, und in Kairo eine Minute davor. Was Libyen betrifft, so verkündet es offiziell, dass es sich nicht auf eine Sichtung des Hilāls stützt, sondern sich mit dem Eintreten der Konjunktion vor der Morgendämmerung begnügt. Diese Bedingung war am Freitag erfüllt, deshalb begannen sie ihr Fasten am Samstag. Was [aber] die restlichen Staaten betrifft, so verkünden sie, dass eine Sichtung des Hilāls das Kriterium zum Beginn des Hiğriyy-Monats sei. Unter Bezugnahme auf die offiziellen Verlautbarungen aller dieser Staaten finden wir, dass sie alle in deutlicher Weise das Nichtvorliegen einer bestätigten Sichtung des Hilāls in ihnen berichteten, und dass sie sich auf die in Saudi-Arabien gemeldete Sichtung bezogen. Dies heißt, dass der einzige Staat, der eine bestätigte Sichtung des Hilāls am Freitag meldete, Saudi-Arabien war.

Um auf die Situation des Mondes am Freitag in Saudi-Arabien zurückzukommen, so finden wir, dass der Mond bereits vor der Sonne unterging in allen Regionen Saudi-Arabiens, dies bestätigten alle Astronomen der Welt, sogar die Saudis unter ihnen. Alle bestätigten, dass der Beginn des Monats Ramaḍān am Sonntag sein muss unter Bezugnahme auf eine Sichtung des Hilāls. Dies heißt, wer eine Sichtung des Hilāls in Saudi-Arabien am Freitag nach Sonnenuntergang behauptete, der hat sich etwas eingebildet, im Mindesten gesagt. Da nämlich der Mond selbst zu diesem Zeitpunkt nicht am Himmel anwesend war, aber auffallend ist, dass drei Planeten in Richtung Westen an diesem Tag nach Sonnenuntergang anwesend waren, nämlich Mars, Merkur und Jupiter, und obwohl keiner von ihnen dem Hilāl ähnelt, außer bei völliger Unkenntnis des Beobachters über die Gestalt des Hilāls, lässt dies möglich werden, dass einer dieser anderen [Himmels]körper als der Hilāl in Verdacht gerät. Der beste Beweis dafür ist das Jahr 1984, als die Dauer des Monats Ramaḍān in Saudi-Arabien nur 28 Tage war! Da nämlich einer der Augenzeugen annahm, die beiden Planeten Merkur und Venus seien die Hörner des Hilāls, brach Saudi-Arabien sein Fasten unmittelbar nach dieser Zeugenaussage nach dem Verstreichen von nur 28 Tagen des Monats Ramaḍān. Was den Ramaḍān dieses Jahres betrifft, so gerät der Planet Merkur am meisten in Verdacht wegen seiner Nähe zum Horizont nach Sonnenuntergang.

Wir wollen nicht die Genauigkeit der astronomischen Berechnungen in einer verallgemeinerten Weise herausstellen, obwohl ein Zweifeln daran, während der Westen [doch] mit ihrem Gebrauch den Mond und den Mars erreichte, auf nichts außer der Ignoranz des daran Zweifelnden hinweist. Sondern wir wollen einfache Beispiele zum Beweis ihrer Genauigkeit [geben], z.B. dass die astronomischen Berechnungen fähig sind zur Vorhersage der Zeitpunkte von Mond- und Sonnenfinsternissen auf die nächste Sekunde, und dies ist es, um was wir uns unermüdlich bemühten in den vergangenen Jahren. Die Menschen sahen mit ihren eigenen Augen die Übereinstimmung der tatsächlichen Zeitpunkte der Sonnenfinsternis mit jenen Vorausberechnungen. Wir standen sogar bei der Sonnenfinsternis des Jahres 1999 zum Zeitpunkt der Finsternis vor einer Ansammlung von Teilnehmern und sie beobachteten, wie die Finsternis in derselben Sekunde endete wie ihre Vorausberechnung ergeben hatte. Die Genauigkeit der astronomischen Berechnungen erreicht Bruchteile einer Sekunde, und der stärkste Beweis für die äußerste Genauigkeit der astronomischen Berechnungen ist der Mond selbst! Denn die Astronomen nehmen jeden Tag eine Veröffentlichung der Auf- und Untergangszeiten des Mondes vor, und wenn die Kontrolle dieser Zeiten am ersten oder zweiten Tag des Monats nicht möglich wäre, weil der Mond in der Nähe der Sonne steht, so blieben 25 Tage im Monat mit der Möglichkeit für jeden Zweifler, dass er selbst den Mond kontrolliert und beobachtet, wie der Mond auf- und untergehen wird in genau der vorausberechneten Minute! Wir tragen keine theoretische Rede vor, sondern wir nennen Beweise, die es jedermann ermöglichen sie durchzuführen zur Vergewisserung, dass die astronomischen Berechnungen überaus genau [sind].

Wir erwähnten bereits zuvor, dass die Sichtung des Hilāls auch am Samstag noch schwierig war! Deshalb begannen einige Staaten ihr Fasten [sogar erst] am Montag. Wir unternahmen einen Versuch zum Aufsuchen des Hilāls am Samstag vom Gipfel des Jabal Ḥafīt in der Stadt al-`Ayn in den Emiraten, unter Verwendung eines computerisierten Teleskops mit 10“ Durchmesser. Das Teleskop richtet sich automatisch nach dem für die Beobachtung vorgesehenen Himmelskörper aus. Zur Kontrolle der Genauigkeit der Ausrichtung wurde eine Ausrichtung des Teleskops auf den Planeten Jupiter vorgenommen und wir konnten ihn im Zentrum des Beobachtungsfeldes sehen. Danach wurde seine Ausrichtung auf den Planeten Merkur vorgenommen, der an diesem Tag in enger Nachbarschaft zum Mond stand, und wir konnten [auch] ihn sehen. Aber als wir die Ausrichtung des Teleskops auf den Mond vornahmen, war uns die Sichtung des Hilāls nicht möglich! Wenn es uns, den Astronomen, nicht möglich war, den Hilāl am Samstag vom Gipfel eines Berges unter Verwendung eines computerisierten Teleskops zu sichten, wie kann jemand behaupten, dass er ihn mit bloßen Augen am Freitag sah? Am Samstag unternahmen Mondsichter in Saudi-Arabien ein Aufsuchen des Hilāls in vier verschiedenen Regionen, unter Verwendung von computerisierten Teleskopen in einigen Regionen, sowie Ferngläsern in anderen Regionen, aber sie sahen den Hilāl nicht. In Kuwayt versuchten mehr als 60 Personen eine Sichtung des Hilāls, aber es war ihnen nicht möglich, obwohl sie Ferngläser benutzten. In Jordanien war mehr als 40 Beobachtern keine Sichtung des Hilāls möglich, selbst mit dem Gebrauch von Ferngläsern. In Algerien versuchten mehr als 40 Beobachter, die mit sechs Ferngläsern ausgestattet waren, eine Sichtung des Hilāls, aber es war ihnen nicht möglich. Und in Marokko war es ebenso. Es sollte [nochmals] angemerkt werden, dass wir vom Samstag sprechen! Der Hilāl wurde [also] am Samstag nicht gesehen durch professionelle Beobachter, die sich in verschiedenen Gegenden befanden – wie hätte denn der Hilāl am Freitag sich zeigen sollen? Wenn der Hilāl sich am Freitag gezeigt wäre, so hieße das, dass er am Samstag größer und höher hätte sein müssen und dass eine gewöhnliche Person ihn gesehen hätte. Aber in Wirklichkeit war seine Sichtung selbst für Astronomen am Samstag nicht möglich, selbst unter Verwendung eines Teleskops! Was das Problem noch vergrößert ist, dass die Dauer des Monats Ramaḍān 30 Tage sein muss, wenn der Beginn des Ramaḍān am Sonntag war! Der Mond wird am 30. Ramaḍān in den Staaten, die ihr Fasten am Samstag begannen, vor der Sonne untergehen, d.h. der Mond wird am 30. Ramaḍān nicht am Himmel anwesend sein! Dies ist ein definitiver Beweis für einen Fehler beim Beginn des Monats Ramaḍān in diesen Staaten, denn eine Sichtung des Hilāls wäre erforderlich gewesen! Die astronomischen Berechnungen sind die idealste Lösung zur Kontrolle dafür, ob der Augenzeuge den Hilāl sah, und sie ermöglichen uns das Handeln nach dem Ḥadīth des Propheten (ṣ̣allā-Llāhu `alayhi wa sallam): „Fastet nicht bis ihr den Hilāl sichtet, und brecht das Fasten nicht bis ihr ihn sichtet, und wenn er für euch verhüllt ist, so schätzt ihn.“ Wenn wir [aber] die Wissenschaft beiseite lassen, so fasten wir und brechen wir das Fasten bedauerlicherweise anlässlich einer Sichtung der Planeten Merkur oder Venus!

Wir sind der Meinung, dass der Dank an die Verantwortlichen in den Staaten unsere Pflicht ist, die es ablehnten, unseren Verstand zu unterschätzen und keine Bestätigung einer Sichtung des Hilāls am Freitag verkündeten! Denn die Verkündung einer Sichtung des Hilāls am Freitag, als der Mond abwesend war, ist eine Ignoranz der einfachsten wissenschaftlichen Tatsachen, und wir wenden uns mit Dank in besonderer Weise an seine Eminenz Prof. Dr. `Aliy Ğumu`a, den Muftiy von Ägypten, und an seine Eminenz Dr. Aḥmad Halīl, den Obersten Richter in Jordanien, der sein Kommuniqué einleitete mit den Worten: „Im Festhalten an der Methode unseres Dīn und der Anleitung unseres Propheten Muḥammad (ṣ̣allā-Llāhu `alayhi wa sallam), der aufrief zur Respektierung des Verstandes und der Vernünftigen, des Wissens und der Gelehrten…“ Denn er weiß, dass das Verkünden einer Sichtung des Hilāls am Freitag gleichbedeutend ist mit einer Beleidigung des Wissens und des Verstandes. Alle Grüße [gehen] daher an alle aufrichtigen Verantwortlichen, die darauf bedacht sind, dass sie Monat Ramaḍān mit einer korrekten Sichtung des Hilāls beginnen, die nicht im Widerspruch steht zu den erwiesenen wissenschaftlichen Fakten.

Übersetzung aus dem Arabischen: (c) Gerhard Aḥmad Kaufmann

Wann ist das Opferfest (`Īdu l-Aḍḥā, Kurban Bayramı) 1426 n.H.?

Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Dhū l-ḥijja 1426 n.H.

Der geozentrische Neumond (Vorbeigang des Mondes an der Sonne) tritt ein am Samstag, dem 31. Dezember 2005 um 3:13 Uhr UT (d.h. 4:13 Uhr MEZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen ist es am Abend dieses Tages möglich, die junge Mondsichel in West- und Südafrika, sowie in den südlichen Teilen Nordamerikas und in ganz Südamerika zu sichten. Eine Sichtung in Asien, Arabien, Nordafrika oder Europa ist an diesem Tag allerdings noch nicht möglich. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 31. Dezember nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Dhû l-hijja 1426

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am darauf folgenden Sonntag, dem 1. Januar 2006 kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen mit Leichtigkeit von fast allen Gebieten der Erde aus gesehen werden kann, auch in Europa. Das wäre im Übrigen für Interessierte eine gute Gelegenheit einmal selbst nach dem Hilāl Ausschau zu halten.

Die astronomischen Daten wiesen somit darauf hin, dass der Monat Dhū l-ḥijja 1426 n.H. bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung (Ikhtilāfu l-maṭāli`) für Europa erst mit Sonnenuntergang des 1. Januar 2006 beginnt. Diese Berechnungen wurden inzwischen voll und ganz durch die Beobachtungen bestätigt, dies ist wieder ein Beispiel für die Zuverlässigkeit dieser Berechnungen. Der erste Tag des Opferfestes (`Īdu l-Aḍḥā, Kurban Bayramı) am 10. Dhū l-ḥijja fällt somit für Europa auf Mittwoch, den 11. Januar 2006, in šā’a-Llāh.

Anmerkung: Bei Anwendung des Prinzips der globalen Sichtung (Ittiḥādu l-maṭāli`) hätte das Opferfest einen Tag zuvor stattfinden können, falls es zum Beispiel in Südafrika oder Südamerika Sichtungen gegeben hätte. Dies war allerdings nach heutigem Kenntnisstand nicht der Fall! Die erste Sichtung wurde aus Hawai'i gemeldet, zu einer Zeit, als es in Europa bereits Vormittag des 1. Januar war. Daher fällt auch bei Anwendung des Prinzips der Globalen Sichtung der erste Tag des Monats auf Montag, den 2. Januar, und das gesegnete Opferfest fällt auf Mittwoch, den 11. Januar.

Wann ist `Îdu l-Fitr (Ramazan Bayramı) 1426 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Šawwāl 1426 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Mittwoch, dem 2. November 2005 um 1:26 Uhr UT (d.h. 2:26 Uhr MEZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen ist eine Beobachtung der jungen Mondsichel an diesem Tag in Asien, Europa, fast ganz Afrika und Nordamerika völlig unmöglich. Im äußersten Süden Afrikas und in Mittel- und Südamerika kann eine Beobachtung mit Teleskopen oder optischen Hilfsmitteln möglich sein, nur im Südpazifik wäre eine Beobachtung mit bloßen Augen möglich. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 2. November nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Shawwâl 1426/1

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am darauf folgenden Donnerstag, dem 3. November kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen von fast allen Gebieten der Erde aus gesehen werden kann. Auch in Europa und Süddeutschland könnten Beobachtungen mit optischen Hilfsmitteln gelingen. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 3. November nach dem Yallop-Kriterium:

Sichtbarkeitszone Shawwâl 1426/2

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Siehe oben) Interessant ist hier, dass der Mond in Arabien, Afrika und Europa also frühestens ca. 37-39 Stunden nach Neumond gesichtet werden kann, und in Nordamerika beträgt das Mondalter bei der frühesten möglichen Sichtung bereits über 45 Stunden! Das Mondalter ist also kein geeignetes Kriterium zur Mondsichtung, nur ein zu geringes Mondalter kann zur Ablehnung unmöglicher Behauptungen dienen (das kürzeste Mondalter, das je eine Sichtung mit bloßem Auge ermöglichte, betrug 15 Stunden und 33 Minuten).

Unter Anwendung des Prinzips der "lokalen Sichtung" (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich somit folgende Stellungnahme:

Die astronomischen Daten weisen darauf hin, dass der Monat Šawwāl 1426 n.H. in Europa mit Sonnenuntergang des 3. November beginnt, der erste Tag des Fastenbrechen-Festes (`Īdu l-̣tr, Ramazan bayramı) fällt also auf Freitag, den 4. November 2005, in šā’a-Llāh.

Anmerkung: Unter Anwendung des Prinzips der "globalen Sichtung" (Ittiḥādu l-maṭāli`) könnte nur bei Vorliegen von (unwahrscheinlichen) Sichtungsmeldungen aus Südamerika der erste Tag des Šawwāl bereits einen Tag früher stattfinden. Um Fragen zuvorzukommen hier noch einige Erläuterungen dazu:

Das Prinzip der "globalen Sichtung" bedeutet, dass eine (mögliche) Beobachtung z.B. auf Inseln in der Südsee an einem bestimmten Tag für die ganze Welt zu gelten hätte. Aber was bedeutet denn sowas in der Praxis?

Der Hilâl ist an einem bestimmten Ort immer nur in der Zeit während und kurz nach Sonnenuntergang zu beobachten. Der Erde ist aber rund und die Sonne geht nicht für die ganze Welt zur gleichen Zeit unter (das wäre nur so, wenn die Erde flach wäre). Jedesmal, wenn man 15 Längengrade weiter westlich geht, geht die Sonne eine Stunde später unter. Irgendwelche Inseln in der Südsee liegen aber vielleicht 150 oder 180 Längengrade westlich von uns, d.h. die Sonne geht dort erst 10 oder 12 Stunden später unter als in Europa. Bei uns ist es dann vielleicht schon 5 oder 6 Uhr am nächsten Morgen. Wenn es jetzt noch ein oder zwei Stunden dauert, bis ein Mondsichter auf der Südsee-Insel seinen Imam informiert hat, und der wieder telefoniert hat, usw., dann sind nochmal einige Stunden vergangen, bis das bei uns einer erfährt. So, und dann ist in Europa bereits 8 oder 9 Uhr am Vormittag, und was heißt das für die Muslime, die bis dahin noch nicht wissen, ob sie jetzt noch fasten oder schon in der Moschee zum Festgebet stehen sollten...?

Wegen dieser Probleme lehnen viele Gelehrte das Prinzip der "globalen Sichtung" ab, weil es in der Realität eigentlich nicht in jedem Fall praktikabel ist. Auch zur Zeit des Propheten und der ersten Khalifen gibt es Belege dafür, dass in Madina und in Makka nicht am gleichen Tag das Opferfest begangen wurden, obwohl genügend Zeit gewesen wäre, sich mit Boten gegenseitig abzustimmen. Das spricht also eher für das Prinzip der "lokalen Sichtung".

Hinweis: Über den unten stehenden Link geht es zur deutschen Übersetzung der offiziellen Stellungnahme der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) zum Šawwāl-Beginn.

2. Stellungnahme der AUASS zum Shawwâl-Beginn (Deutsche Übersetzung)

Der folgende Text ist die Übersetzung einer offiziellen Stellungnahme der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) zum Šawwāl-Beginn. Der arabische Original-Text kann hier im PDF-Format eingesehen werden.

Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS)

Im Namen Allāhs, des Barmherzigen, des Allerbarmers

Der Ramaḍān hat in diesem Jahr 30 Tage

Ing. Muhammad Šawkat `Odeh Vizepräsident des Komitees für die Neumonde, Kalender, und Zeitbestimmung bei der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften

Die astronomischen Berechnungen weisen darauf hin, dass die Dauer des Ramaḍān in diesem Jahr 30 Tage betragen wird, denn die geozentrische Konjunktion des Monats Šawwāl wird sich am Mittwoch, dem 2. November um 1:25 Uhr (UT) nachts ereignen. Was diejenigen Staaten betrifft, die ihr Ṣawm-Fasten am Dienstag, dem 4. Oktober begannen, so wird in ihnen der Tag der Ausschauhaltung nach dem Šawwāl-Hilāl Dienstag, der 29. Ramaḍān bzw. 1. November sein, und an diesem Tag wird eine Sichtung des Hilāls in allen Staaten der Welt unmöglich sein, da der Mond vor der Sonne untergeht und wegen des Staatfindens der Konjunktion nach Sonnenuntergang. Folglich müssen diese Staaten ihr Ṣawm-Fasten am Mittwoch vervollständigen und Donnerstag, der 3. November ist in ihnen der Erste der Tage des glücklichen Fastenbrechen-Festes, wegen der Vervollständigung des Ramaḍān mit 30 Tagen. Was diejenigen Staaten betrifft, die ihr Ṣawm-Fasten am Mittwoch, dem 5. Oktober begannen, und zu ihnen zählen: Indonesien, Malaysia, Iran, Türkei, das Sultanat Oman, Tunesien und Marokko, so wird in ihnen der Tag der Ausschauhaltung nach dem Šawwāl-Hilāl Mittwoch, der 29. Ramaḍān bzw. 2. November sein. An diesem Tag ist eine Sichtung des Hilāls nicht möglich vom gesamten Kontinent Asien und Europa, dem größten Teil des Kontinents Afrika, und dem Kontinent Nordamerika, während eine Sichtung des Hilāls am Mittwoch nur mit einem Teleskop vom äußersten Süden des Kontinents Afrika, Mittel- und Südamerika möglich ist. Mit dem bloßen Auge ist eine Sichtung des Hilāls unter Schwierigkeiten zu erwarten von den westlichen Teilen des Kontinents Südamerika, und mit Leichtigkeit im Pazifik. Weil eine Sichtung des Hilāls am Mittwoch nicht möglich ist von allen arabischen und islamischen Staaten, ist zu erwarten, dass diese Staaten ihr Ṣawm-Fasten am Donnerstag vervollständigen und Freitag, der 4. November ist in diesen Staaten der Erste der Tage des glücklichen Fastenbrechen-Festes. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass das Fastenbrechen-Fest in Libyen am Mittwoch sein wird, da Libyen nicht die Sichtung des Hilāls zur Grundlage nimmt, sondern das Stattfinden der Konjunktion vor der Morgendämmerung zur Bedingung macht, wie es offiziell bekannt gab.

Wenn man einen Blick wirft auf die Situation des Mondes am Dienstag in einigen islamischen Staaten, so wird der Mond in der Stadt Abū Ẓaby 30 Minuten vor der Sonne untergehen, und sein Alter beträgt minus 10 Stunden und 30 Minuten. In der Stadt Makka al-Mukarrama wird der Mond 28 Minuten vor der Sonne untergehen und sein Alter wird minus 10 Stunden und 38 Minuten sein. In der Stadt `Ammān wird der Mond 28 Minuten vor der Sonne untergehen und sein Alter wird minus 10 Stunden und 32 Minuten sein. In der Stadt Kairo wird der Mond 28 Minuten vor der Sonne untergehen und sein Alter wird minus 10 Stunden und 16 Minuten sein. In Rabat wird der Mond 25 Minuten vor der Sonne untergehen und sein Alter wird minus 7 Stunden und 49 Minuten sein. Folglich ist eine Sichtung des Hilāls am Dienstag unmöglich von allen Staaten der Welt.

Was den Mittwoch betrifft, so wird der Mond in der Stadt Abū Ẓaby 8 Minuten nach der Sonne untergehen, und sein Alter beträgt 12 Stunden und 19 Minuten. In der Stadt Makka al-Mukarrama wird der Mond 11 Minuten nach der Sonne untergehen und sein Alter wird 13 Stunden und 22 Minuten sein. In der Stadt `Ammān wird der Mond 6 Minuten nach der Sonne untergehen und sein Alter wird 13 Stunden und 27 Minuten sein. In der Stadt Kairo wird der Mond 7 Minuten nach der Sonne untergehen und sein Alter wird 13 Stunden und 43 Minuten sein. In Rabat wird der Mond 8 Minuten nach der Sonne untergehen und sein Alter wird 16 Stunden und 10 Minuten sein. Natürlich sind alle diese Werte nicht ausreichend um eine Sichtung des Hilāls selbst unter Verwendung der größten Teleskope zu ermöglichen, denn die kürzeste Verweildauer des Hilāls [nach Sonnenuntergang], die je eine Sichtung mit Teleskopen ermöglichte, war 29 Minuten, und zwar am 20. September 1990 in Palästina, und Allāh, der Erhabene, weiß es am besten.

(c) Übersetzung aus dem Arabischen: Gerhard Aḥmad Kaufmann

Wann beginnt der Ramadân 1426 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1426 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Montag, dem 3. Oktober 2005 um 10:29 Uhr UT (d.h. 12:29 Uhr MESZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird an diesem Tag die junge Mondsichel bestenfalls und nur unter Verwendung optischer Hilfsmittel vom südlichen Pazifik aus gesehen werden können. Dort befinden sich nur wenige Inseln und Beobachtungen sind nicht zu erwarten. In Asien, Afrika, Europa, Nord- und Südamerika ist an diesem Tag eine Sichtung des jungen Mondes völlig unmöglich. Eine Beobachtung des Hilāls wäre außerdem frühestens ca. 18-20 Stunden nach Neumond möglich, d.h. zu dieser Zeit hätte in Europa bereits Fajr und Sonnenaufgang des nächsten Tages, d.h. des 4. Oktober, stattgefunden. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 3. Oktober nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Ramadân 1426/1

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am darauf folgenden Dienstag, dem 4. Oktober kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen von weiten Gebieten der Erde aus gesehen werden kann: Australien, Südasien, Arabien, Südeuropa, Afrika, Nord- und Südamerika. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 4. Oktober nach dem Yallop-Kriterium:

Sichtbarkeitszone Ramadân 1426/2

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Unter Anwendung des Prinzips der "lokalen Sichtung" (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich somit folgende Stellungnahme:

Die astronomischen Daten weisen darauf hin, dass der Monat Ramaḍān 1426 n.H. in Europa und fast auf der gesamten Welt frühestens mit Sonnenuntergang des 4. Oktober begonnen werden kann, zum ersten Mal gefastet wird also am 5. Oktober 2005, in šā’a-Llāh.

Hinweis: Über den unten stehenden Link geht es zur deutschen Übersetzung der offiziellen Stellungnahme der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) zum Ramaḍān-Beginn.

2. Stellungnahme der AUASS zum Ramadân-Beginn (Deutsche Übersetzung)

Der folgende Text ist die Übersetzung einer offiziellen Stellungnahme der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) zum Ramaḍān-Beginn. Der arabische Original-Text kann hier im PDF-Format eingesehen werden.

Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS)

Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Mittwoch, der 5. Oktober ist der Erste der Tage des gesegneten Monats Ramaḍān

Ing. Muḥammad Šawkat `Odeh Vizepräsident des Komitees für die Neumonde, Kalender, und Zeitbestimmung bei der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften

Die astronomischen Berechnungen weisen darauf hin, dass der Erste der Tage des gesegneten Monats Ramaḍān dieses Jahres Mittwoch, dem 5. Oktober 2005 n.J. entsprechen wird, so Allah will, denn die geozentrische Konjunktion des Monats Ramaḍān 1426 n.H. wird sich am Montag, dem 3. Oktober um 10:28 Uhr Weltzeit ereignen. An diesem Tag ist die Sichtung des Hilāls von der gesamten islamischen Welt aus unmöglich im Hinblick darauf, dass der Mond vor der Sonne untergeht im Osten der islamischen Welt, während der Mond zusammen mit oder einige Minuten nach der Sonne untergehen wird im Zentrum und im Westen der islamischen Welt. Am Dienstag, dem 4. Oktober ist die Sichtung des Hilāls nur unter Verwendung eines Teleskops möglich vom Osten und vom Zentrum der islamischen Welt aus, und eine Sichtung mit bloßem Auge ist schwierig vom Westen der islamischen Welt aus. Daher muss auf der Grundlage einer Sichtung des Hilāls Mittwoch, der 5. Oktober 2005 n.J. der Erste der Tage des gesegneten Monats Ramaḍān sein.

Die Union legt Nachdruck darauf, dass einige der astronomischen Stellen, welche bekannt gaben, dass Dienstag der Erste der Tage des Monats Ramaḍān sei, astronomische Stellen sind, die eine Sichtung des Hilāls außer Kraft setzen und sich bei ihren Berechnungen auf verschiedene astronomische Regeln stützen. Dies steht im Widerspruch zu dem, was die Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften zusammen mit den Šarī`a-Gelehrten auf Konferenzen beschloss, bei denen dieses Thema erörtert wurde, und wo man dahin gelangte, dass die Sichtung des Hilāls mit dem bloßen Auge oder mit dem Teleskop die Bedingung für den Beginn des Hiğriyy-Monats ist, und dass die astronomischen Stellen ihre Kalender basierend auf der zu erwartenden Sichtung des Hilāls herausgeben müssen, und nicht basierend auf astronomischen Regeln, die eine Sichtung des Hilāls außer Kraft setzen.

Was die Situation des Mondes bei Sonnenuntergang am Montag in einigen arabischen und islamischen Städten betrifft: In der indonesischen Hauptstadt Jakarta wird der Mond 3 Minuten vor der Sonne untergehen. In der Stadt Abū Ẓaby wird der Mond zwei Minuten nach der Sonne untergehen und das Mondalter bei Sonnenuntergang wird 3 Stunden und 41 Minuten betragen. In der Stadt Makka al-Mukarrama wird der Mond drei Minuten nach der Sonne untergehen und das Mondalter bei Sonnenuntergang wird 4 Stunden und 41 Minuten betragen. In der Stadt `Ammān wird der Mond zwei Minuten nach der Sonne untergehen und das Mondalter bei Sonnenuntergang wird 4 Stunden und 56 Minuten betragen. In Kairo wird der Mond drei Minuten nach der Sonne untergehen und das Mondalter bei Sonnenuntergang wird 5 Stunden und 10 Minuten betragen. In der mauretanischen Hautstadt Nouakchott wird der Mond neun Minuten nach der Sonne untergehen und das Mondalter bei Sonnenuntergang wird 8 Stunden und 23 Minuten betragen. Natürlich machen diese Werte eine Sichtung des Hilāls am Montag, dem 3. Oktober in der gesamten islamischen Welt unmöglich. Wir sehen davon ab, dass es einige islamische Staaten gibt, die die Sichtung des Hilāls nicht als Bedingung für den Beginn des Hiğriyy-Monats annehmen, sondern sich begnügen mit [dem Kriterium] "Monduntergang nach dem Sonnenuntergang", und in diesen islamischen Staaten wird der Beginn des Monats Ramaḍān am Dienstag, dem 4. Oktober sein. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Sichtung des Hilāls auch am Dienstag, dem 4. Oktober noch schwierig sein wird in den meisten Staaten der islamischen Welt, und der Hilāl wird am Dienstag von einigen Gebieten aus nicht sichtbar sein, außer unter Verwendung von Teleskopen. Die Mondsichter werden darauf hingewiesen, dass die kürzeste Verweildauer des Hilāls, die je seine Sichtung mit bloßem Auge gestattete, 29 Minuten nach Sonnenuntergang war, und das kürzeste Mondalter, das je eine Sichtung mit bloßem Auge ermöglichte, 15 Stunden und 33 Minuten betrug.

Hiermit ruft die Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften die Astronomen und die Interessierten dazu auf, den Hilāl des Monats Ramaḍān an den beiden Tagen Montag und Dienstag zu suchen, und ihre Ergebnisse an die Union zu senden, weil die Union seit sechs Jahren monatlich die Ergebnisse des Aufsuchens des Hilāls veröffentlicht, und zwar im Internet auf der Adresse http://www.icoproject.org.

(c) Übersetzung aus dem Arabischen: Gerhard Aḥmad Kaufmann

3. Ein Rückblick auf den Beginn des Monats Ramadân 1426 n.H.

Obwohl die astronomischen Gegebenheiten in diesem Jahr so eindeutig wie selten waren, nämlich dass es am 3. Oktober auf der gesamten Welt völlig unmöglich sein würde, die junge Mondsichel zu sichten; obwohl auch die sa`udischen Behörden und die Behörden der umliegenden Staaten offiziell darüber informiert waren durch die Stellungnahme der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) und durch direkte Informationen; obwohl die 6 offiziellen sa`udischen Mondsichtungskommitees an diesem Tag keine Sichtung der Mondsichel melden konnten...

...überraschte es im Nachhinein wieder nicht, dass der sa`udische Oberste Justizrat (Majlis al-Qaḍā’ al-A`lā) am Abend des 3. Oktober folgende lapidare Meldung verbreiten ließ (einleitende und abschließende Du`â'-Formeln sind ausgelassen):

[...] Die Sichtung des Hilāls des gesegneten Monats Ramaḍān des Jahres 1426 n.H. wurde im Sinne der Šarī`a bestätigt durch das Zeugnis einer Anzahl von vertrauenswürdigen Augenzeugen, die dem Obersten Justizrat bekannt sind, nach Sonnenuntergang am Montag, dem 29.8.1426 n.H. Folglich wird der erste Tag des gesegneten Monats Ramaḍān dieses Jahres morgen, Dienstag, der 4. Oktober 2005 n.J. sein. […]

Der Oberste Justizrat in seinem ständigen Senat: Nāṣir b. Ibrāhīm al-Ḥabīb Ghayhab b. Muḥammad al-Ghayhab Muḥammad b. al-Amīr Muḥammad b. Sulaymān al-Badr Ṣāliḥ b. Muḥammad al-Laḥīdān (Vorsitzender des Rates)

Auch in Ägypten gab es angebliche „Sichtungen" der Mondsichel, und daraufhin begann der gesamte Nahe Osten (mit Ausnahme von `Oman) gehorsam dem „großen Bruder“ Sa`udi-Arabien folgend prompt am Abend des 3. Oktober mit dem Ramaḍān und am folgenden Tag mit dem Fasten.

Auch ein gewisses Gremium in Deutschland schaute wieder arabisches Fernsehen und verkündete ebenso gehorsam den Beginn des Ramaḍān „in Übereinstimmung mit ihren Berechnungen“. Merkwürdigerweise stand noch Stunden zuvor auf ihrer Webseite, dass der Ramaḍān nach ihren Berechnungen wahrscheinlich erst am folgenden Tag beginnen würde. Schön, dass „ihre Berechnungen“ so flexibel sind… Auch die sich den Entscheidungen des ZMD anschließende IGMG begann daraufhin das Fasten am 4. Oktober, eine tolle Aktion, die verhinderte, dass in Deutschland alle Muslime gemeinsam den Ramaḍān begannen, wofür es kurz zuvor noch große Hoffnung gab.

Es soll hier an dieser Stelle nicht noch einmal bewertet werden, was von diesen angeblichen „Mondsichtungen" in Sa`udi-Arabien oder Ägypten zu halten war, auf den einleitenden Seiten dieses Artikels ist genügend darüber geschrieben, und jeder mit einem Mindestmaß an Verstand sollte in der Lage sein, sich sein eigenes Urteil darüber zu fällen. Wir brauchen auch keine Wunder oder ähnliches zu Hilfe zu rufen, um diese „Sichtungen" zu rechtfertigen, sondern Ursache ist einzig und allein der zivile sa`udische Ummu l-qurā-Kalender, der nicht nach der Sichtung des Hilāls berechnet ist, der aber in der Praxis immer wieder unbedarfte Leute dazu verleitet, den Hilāl einen Tag zu früh zu suchen und dann irgend etwas in ihrer Einbildung für den Hilāl zu halten, sowie der sa`udische Oberste Justizrat, der diese unmöglichen Sichtungsmeldungen ohne wissenschaftliche Überprüfung akzeptiert und die Ergebnisse der offiziellen sa`udischen Sichtungskommitees und die Einwände der Astronomen stets ignoriert.

Aber es gibt nur EINE Richtschnur für die Festlegung der Monatsbeginne im Islam: Der Beginn des Monats Ramaḍān wird nicht von uns Menschen oder von irgendwelchen Organisationen oder Gelehrten festgelegt, sondern er wird durch Allāh (t) festgelegt. Die Menschen können Allāhs (t) Willen an der Stellung der Gestirne Sonne und Mond ablesen, und der Prophet Muḥammad (s) hat uns angewiesen, wie wir dabei konkret vorzugehen haben. Die Anweisung lautet im Wesentlichen: Beginnt den neuen Monat, wenn ihr den Hilāl seht.

Am Montag, dem 3. Oktober war es aber für NIEMANDEN auf der Erde möglich, den Hilāl zu sichten. Egal, was für Meldungen aus verschiedenen Ländern berichtet wurden, egal wer oder was behauptete, an diesem Tag wäre irgendwo der Hilāl gesichtet worden, es ist entweder Irrtum, Lüge, Täuschung oder grenzenlose Dummheit. Allāh (t) hat den Menschen in Seiner Gnade auch die Wissenschaft der Astronomie geschenkt, und uns angewiesen, sie zu nutzen. Die Menschen nutzen sie ja auch unvoreingenommen zur Berechnung der täglichen Gebetszeiten, zur Berechnung der Qibla, zur Navigation auf dem Meer, usw. Nur zur Absicherung von möglichen bzw. zur Ablehnung von unmöglichen Sichtungen des Hilāls wird sie nicht genutzt. Aber ihre Ergebnisse sind dennoch eindeutig: Es mag in anderen Fällen Unsicherheiten geben, aber gerade für den 3. Oktober gibt es NICHT DIE GERINGSTE Unsicherheit oder einen Zweifel daran, dass der Hilāl an diesem Tag nirgendwo auf der Welt sichtbar war, auch nicht mit den stärksten Teleskopen.

Wissenschaftlich war die Sache absolut klar, und der Wille Allāhs (t) war somit eindeutig erkennbar: Der erste Fastentag des Ramaḍān konnte frühestens Mittwoch, der 5. Oktober sein. Für Deutschland hatten wir den besonderen Fall, dass sogar am Dienstag noch eine Sichtung des Hilāls extrem schwierig, wenn nicht sogar als unmöglich angesehen werden musste. Eine sozusagen „extreme" Position (aber nicht grundsätzlich abzulehnen) war es daher, sogar den Mittwoch noch als letzten Tag des Ša`bān anzusehen, und erst am Donnerstag das Fasten im Ramaḍān zu beginnen. Einige Geschwister in Deutschland und Österreich haben dies sogar so praktiziert.

Wenn jemand allerdings bereits am Dienstag mit dem Fasten begonnen hat, so hat er damit leider unzweifelhaft noch im Ša`bān gefastet, er kann also diesen Tag nicht als „Fasten im Ramaḍān" betrachten. Das Fasten am letzten Tag des Ša`bān ist eigentlich verboten, aber für das Fasten von Millionen Muslimen im Nahen Osten und anderswo an diesem Tag müssen sich am Jüngsten Tag diejenigen vor Allāh (t) verantworten, die diese Millionen Muslime wider besseres Wissen falsch informiert haben. Und Allāh (t) weiß es am besten.

Vortrag zum Thema „Erläuterung der Mondsichel aus religiös-islamischer und astronomischer Sicht“ auf Video-CDs

Vortrag_Titel

Im Ramaḍān 1425 wurde von Br. Aḥmad Kaufmann im Haus der Bildung in Ludwigshafen/Rh. ein Vortrag gehalten, der umfassend und detailliert auf das Thema der Mondsichtung und auf die Problematik der Monatsbeginne einging. Im Einzelnen wurden dabei folgende größeren Themen angesprochen:

  • Warum ist es für den Muslim wichtig, sich mit der Astronomie und der Mondsichtung zu befassen?
  • Was geschieht jeden Monat über uns am Himmel?
  • Wenn die Mondbewegung so kompliziert ist, was kann man dann überhaupt berechnen?
  • Was kann die Astronomie und Mathematik zur Hilāl-Beobachtung beitragen?
  • Wie sieht idealerweise eine Šarī`a-gemäße Bestimmung der Monatsbeginne aus?
  • Wie sieht die derzeitige Praxis der Monatsbeginne in den islamischen Ländern aus?
  • Kann man im Sinne einer Maṣlaḥa das Prinzip der „Einheit der Umma“ anwenden um die Monatsbeginne zu vereinheitlichen, selbst wenn sie falsch sind?

Dieser Vortrag mit anschließender Diskussion wurde aufgezeichnet und lag in Form von 2 Video-CDs vor (Sprache Deutsch, Gesamtspieldauer ca. 2,5 Std.). Da der Vortrag inzwischen nicht mehr in allen Aspekten dem neuesten Stand entspricht, sind diese nicht mehr erhältlich.