Zum Inhalt

Mondsichtung

Ramadan Mondsichtung 1446

Die heutige Mondsichtung brachte wieder einmal unterschiedliche Ergebnisse und Kontroversen mit sich. In mehreren Ländern, darunter Saudi-Arabien, der Irak und sogar Deutschland, konnte die junge Mondsichel mithilfe von CCD-Technologie erfasst werden. Diese Methode, bei der hochempfindliche Kameras das extrem schwache Licht der Mondsichel sichtbar machen, wird jedoch von einigen islamischen Gelehrten als nicht sharia-konform betrachtet, da traditionell eine Sichtung mit dem bloßen Auge oder zumindest mit optischen Hilfsmitteln wie Teleskopen bevorzugt wird.

Die Sichtungen mittels Teleskop und CCD Technologie aus dem Irak, Abu Dhabi und Saudi Arabien
Die Sichtungen mittels Teleskop und CCD Technologie aus dem Irak, Abu Dhabi und Saudi Arabien
Die Sichtungen mittels Teleskop und CCD Technologie aus dem Irak, Abu Dhabi und Saudi Arabien

Die Sichtungen mittels Teleskop und CCD Technologie aus dem Irak, Abu Dhabi und Saudi Arabien

Eine Sichtung mit herkömmlichen Teleskopen ohne den Einsatz von CCD-Technik gelang ebenfalls im Irak und in der Türkei. In östlichen Regionen wie Malaysia, Indonesien und Pakistan war eine Sichtung dagegen nicht möglich, da die Elongation des Mondes zu gering war.

Die Sichtungen aus der Türkei mittels Teleskop ohne CCD Technologie
Die Sichtungen aus dem Irak mittels Teleskop ohne CCD Technologie

Die Sichtungen aus der Türkei und dem Irak mittels Teleskop ohne CCD Technologie

In Libyen hingegen wurde der Mond mit bloßem Auge gesichtet.

Die Sichtung aus dem Libyen mittels Teleskop ohne CCD Technologie

Die Sichtung aus dem Libyen mit bloßem Auge

Für Diskussionen sorgt erneut die angebliche Sichtung mit dem bloßen Auge in Saudi-Arabien, insbesondere aus der Region Tumeyr. Dort wurden wieder einmal Augenzeugenberichte veröffentlicht, die behaupten, die Mondsichel ohne technische Hilfsmittel gesehen zu haben. Angesichts der extremen Schwierigkeit, die Sichel selbst mit modernster CCD-Technik sichtbar zu machen, erscheint dies vielen als wenig glaubwürdig.

Jahr für Jahr wiederholt sich dieses Muster, wobei besonders Saudi-Arabien oft als erstes Land eine positive Sichtung meldet – ein Umstand, der von vielen kritisch hinterfragt wird. Ob dies einer bewussten politischen oder religiösen Entscheidung entspringt, bleibt Spekulation. Fest steht jedoch, dass die Mondsichtung auch diesmal wieder nicht ohne Kontroversen bleibt.

Für uns beginnt der gesegnete Monat Ramadan morgen, am 1. März 2025. Möge Allah (subhanehu ve teala) unser Fasten annehmen und uns mit Seiner Barmherzigkeit segnen.

Länder wie Saudi-Arabien, die Türkei, der Irak, Oman, Palästina, Jordanien und der Jemen haben den 1. März 2025 als offiziellen Beginn des Ramadans bestätigt.

In den östlichen Ländern wie Pakistan, Malaysia, Indonesien und Nepal wurde der Beginn des Monats Ramadan hingegen erst für den 2. März 2025 bekanntgegeben.

Ist diese Webseite die Ursache für Fitna?

In den Kommentaren zu den Artikeln dieser Webseite werden die Betreiber immer mal wieder vollmundig der Fitna beschuldigt und dann wird gerne die „Einheit der Umma“-Keule geschwungen. Über die Bewertung des „Einheit der Umma“-Arguments ist hier bereits seit langer Zeit ein Artikel eines in den USA lebenden Muslims nachzulesen, auf den ich hier verweisen möchte. Der Artikel bezieht sich zwar auf den konkreten Fall des ʿĪdu l-aḍḥā-Datums, aber er ist durchaus zu verallgemeinern. Hier der Artikel in deutscher Übersetzung: „Einheit der Umma“? – Zwölf Fragen an jeden Zweifler

Um wieder auf die gegenüber den Betreibern dieser Webseite vorgebrachten Vorwürfe zurückzukommen, dass wir von „offiziellen“ Daten abweichende Informationen zu den islamischen Monaten verbreiten und damit für Verunsicherung sorgen: Ich habe zwar schon oft in direkten Antworten auf die Kommentare darauf geantwortet, möchte aber hier die Gelegenheit ergreifen, diese verstreuten Antworten in einem Artikel zusammenzufassen, um sie greifbarer und gebündelt darzulegen.

Wann ein islamischer Monat beginnt, weiß nur Allāh (t). Er gibt uns Zeichen, wann das nach Seiner Bestimmung zu sein hat. Diese Zeichen sind in der Natur zu erkennen, in Bezug auf den Beginn der islamischen Monate konkret im Lauf von Mond und Sonne am Himmel, sowie deren Erscheinung für uns Menschen auf der Erde. Wir müssen Seine Zeichen richtig deuten, so wie es uns der Prophet Muḥammad (s) und seine Nachfolger gelehrt haben.

Wir sehen es hier als unsere Aufgabe an, die astronomischen Gegebenheiten von Sonne und Mond möglichst rechtzeitig vorzustellen, sowie aktuelle Sichtungsergebnisse des Hilāls sobald verfügbar und wissenschaftlich plausibel mitzuteilen. Das wäre eigentlich schon genug! Darüber hinaus versuchen wir sogar noch, mögliche islamisch zulässige Interpretationen dieser astronomischen Gegebenheiten darzustellen. Und wem das noch nicht reicht, sich seine eigene Meinung darüber zu bilden, dem bieten wir sogar noch an, dass wir sagen: „Wir persönlich bevorzugen diese und jene Sichtweise.“

Aber dann wird uns immer wieder „nahegelegt“, unsere angeblich „spaltenden“ Informationen zu den islamischen Daten zu unterlassen und stattdessen auf eine nicht näher greifbare „Mehrheit“ verwiesen, die sich nach Verbänden richtet, und nach der man gehen „muss“. Und dann wird auf die von irgendwelchen Organisationen herausgegebenen Kalender verwiesen, von denen aber meistens nicht bekannt ist, wer die berechnet hat und vor allem basierend auf welchen wissenschaftlichen und islamischen Grundlagen.

Wir legen die Grundlagen und die Ergebnisse unserer Berechnungen (die in jedem Fall, was die Darstellung und Erläuterung der astronomischen und geographischen Umstände betrifft, so präzise wie möglich recherchiert sind) völlig offen. Wir stellen die astronomische Situation und die Sichtungssituation auf der Erde völlig neutral dar und ziehen dann die daraus abzuleitenden Schlüsse. Nicht mehr und nicht weniger, es ist eine Information, jeder kann damit machen, was er will: Sie nach seinem eigenen Verständnis interpretieren und für sich als Entscheidung annehmen oder auch nicht. Wir geben hier keine Rechtsgutachten und wir bestimmen nicht für eine kleine Gemeinde oder große Umma.

Denn ein Rechtsgutachten (Fatwā) abzugeben, steht nur einem islamischen Gelehrten (Muftiy) mit Muǧtahid-Grad zu, d.h. einem in allen islamischen Wissenschaften äußerst bewanderten und erfahrenen Gelehrten, der sich diesen Rang auch verdientermaßen aufgrund seiner höchsten Gelehrsamkeit erworben und unter allen anderen Gelehrten dementsprechend anerkannt ist. Das ist weder eine Angelegenheit für Dorf-Imāme, noch für die Vorsitzenden irgendwelcher islamischer Vereinigungen mit schönklingenden Namen, noch für Gemeindevorsteher, noch für uns. Das sollte hier mal klargestellt werden!

Alle anderen, die ihre Meinung im Sinne einer unumstößlichen Wahrheit verbreiten (und dann noch eine Drohung anschließen: Wir haben Recht, wir sind mehr, also „musst“ du dich anschließen, sonst stellst du dich „außerhalb der Umma“, was auch immer das bedeuten mag), legen in der Regel ihre Grundlagen nicht offen. Von daher haben wir uns hier nicht zu verstecken und nicht zu rechtfertigen gegenüber Leuten, die Informationen auf falschen Grundlagen berechnen, erdichten, erlügen oder erfinden – oder einfach nur nachplappern, da sie bequeme Bestimmungen für sich suchen und dazu gerne ihren Verstand abschalten und lieber hirnlos einer ebenso hirnlosen Menge hinterherlaufen.

Aber die Wahrheit lässt sich nie für immer unterdrücken. Denn die Wahrheit ist von Allāh (t) und die Lüge ist vom Einflüsterer. Und wir sind Freunde der Wahrheit und Diener Allāhs, wa-l-ḥamdu li-Llāh. Der Islam hat den Menschen Wissen gebracht. Wenn Menschen lieber unwissend und dumm wie Hammel hinter irgendwelchen Leitfiguren herlaufen, als ihren Verstand zu gebrauchen, dann wird Allāh (t) sie zur Rechenschaft ziehen. Wir nutzen unser Wissen im Rahmen unserer Möglichkeiten, um Allāhs (t) Zeichen am Himmel zu deuten, und geben es anderen Menschen, die dieses Wissen nicht haben, aufrichtig und unverfälscht weiter und suchen unseren Lohn dafür einzig bei Allāh (t).

Denn ob im Endeffekt die Muslime zusammen fasten und das Opferfest begehen oder nicht, hat nichts damit zu tun, was hier für Informationen gegeben werden, sondern es hat etwas damit zu tun, dass die Mehrzahl der Muslime ihre religiöse Pflicht (Farḍ) des Wissenserwerbs vernachlässigen und lieber in Dummheit und Beschränktheit verharren, anstatt ihren Verstand zu benutzen (leider heute eine der weitverbreitetsten Kabīra-Sünden durch Unterlassung eines Farḍ). Dass sie im Vernachlässigen dieser Pflicht vielleicht eine größere Missachtung der Gebote Allāhs (t) begehen als durch das Fastenbrechen oder Feiern an zwei verschiedenen Kalendertagen (was völlig normal ist, da der Hilāl niemals am selben Tag auf der ganzen Erde gesichtet werden kann), kann und wird der Allmächtige nach Seinen Maßstäben beurteilen. Denn jeder muss sich fragen, wem gegenüber er verantwortlich ist: Allāh (t) oder einer in keiner Weise von Allāh legitimierten staatlichen oder nichtstaatlichen Organisation, egal wo auf der Welt, die von sich behauptet, den einzig wahren Islam und dessen Praxis zu definieren. Bei so etwas sollte man in jeglicher Hinsicht immer sehr vorsichtig sein. Das Beste ist immer, seinen eigenen Verstand kritisch zu gebrauchen. Wenn man dann darauf kommt, dass eine Organisation in einer Sache recht hat, umso besser. Wenn man aber Zweifel hat, dann lieber noch mal nachdenken, bevor man uns gegenüber die Fitna- oder die „Einheit der Umma“-Keule herausholt.

Ahmad Kaufmann

Ramadân-Mond 1433

Aktuelle Sichtungsmeldung bzgl. Ramadân Mond 1433:

19. Juli 2012:

  • ICOP Mitglied Qamar Uddin: "Keines der 9 saudischen Mondsichtungskommitees konnte den Mond sehen, auch nicht mit Teleskopen. Wie üblich haben Menschen aus der Nähe Riyads (Shaqra Sudair) haben behauptet den Mond gesichtet zu haben. Wie erwartet wurde diese Meldung vom Rat akzeptiert.
  • Jamiat-e-Ulama South Africa (Die Gesellschaft der Gelehrten Südafrikas) berichtet, dass der Hilal nirgendwo im Land (Südafrika) gesichtet worden ist. Der 1. Ramadân wird am Samstag, den 21. Juli 2012 anfangen.
  • Captain Salem Sahid, ICOP: Negative Sichtungsmeldung aus Libyen
  • Negative Sichtungsmeldungen aus Nigeria, Marokko, USA und Chile. Marokko, USA und Muslime in Chile beginnen den Ramadân am Samstag, den 21. Juli 2012.

20. Juli 2012:

  • Die erste Sichtungmeldung des Mondes erreichte uns um 9:40 UHR MESZ aus Sydney und Brisbane, Australien (ANCSCC).
  • Der Mond wurde an diesem Tag in den folgenden Ländern gesichtet:
  • Australien
  • Indonesien
  • Iran
  • Oman
  • Malaysia
  • Nigeria
  • Pakistan
  • Saudi-Arabien
  • USA

Hier einige Bilder des Mondes vom 20. Juli 2012

[Inhalte nicht mehr verfügbar]

Rekordverdächtiges Photo des Rabî`u l-thâniy-Mondes

Am Abend des 6. April 2008 gelang dem Photographen Laurent Laveder eine Aufnahme der jungen Mondsichel in der Bretagne in Frankreich. Der Mond war zu diesem Zeitpunkt erst 15,5 Stunden alt und nur 0,8 % der Mondoberfläche waren beleuchtet.

Das stellt unter diesen Voraussetzungen durchaus eine schwierige Beobachtung dar, die aber in diesem Fall trotz bewölkten Himmels gelang. Die Möglichkeit dieser Hilâl-Beobachtung wurde auch durch die astronomischen Berechnungsprogramme vorhergesagt, deren Zuverlässigkeit durch diese gelungene Beobachtung wiederum eindrucksvoll bestätigt wurde.

moon15h_laveder

Bildquelle: http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap080411.html