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Wann ist `Īdu l-Fitr (Ramazan Bayramı) 1424 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Šawwāl 1424 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Sonntag, dem 23. November 2003 um 23:00 Uhr UT (d.h. genau um Mitternacht vom 23. zum 24. November MEZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird dann am Montag, dem 24. November die junge Mondsichel erstmals ca. 14 Stunden nach Neumond im südlichen Indischen Ozean und im südlichen Afrika gesehen werden können, und einige Stunden später im gesamten amerikanischen Doppelkontinent südlich von Kanada. Man erkennt in diesem Fall sehr schön, dass die Nord- und Südhalbkugel der Erde aufgrund der Jahreszeiten und anderer Faktoren stark unterschiedliche Sichtungsbedingungen haben können – diese Dinge sind also nicht ganz so simpel wie es manche „Mondsichtungs-Experten“ gerne darstellen. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 24. November nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB – siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Shawwâl 1424

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am Montag ist demnach keine Sichtung möglich in ganz Asien, der Türkei oder Europa. In Arabien und Nordafrika dürfte eine Sichtung extrem schwierig (und wenn überhaupt, dann ausschließlich mit stärksten astronomischen Teleskopen), und sogar völlig unmöglich für Beobachter mit bloßem Auge sein, d.h. angebliche Sichtungsmeldungen von Beobachtern mit bloßem Auge aus diesen Gebieten sind wissenschaftlich als unmöglich zurückzuweisen. In diesen Gebieten wird bei geeigneten Wetterbedingungen eine Sichtung mit bloßem Auge erst am darauf folgenden Dienstag, dem 25. November möglich sein.

Die astronomischen Daten ergeben somit eine Zweiteilung für den ersten Tag des `Īdu-l-Fiṭr: Für die westlichen Kontinente fällt der erste Tag des Ramaḍān-Festes auf Dienstag, den 25. November. Für die östlichen Kontinente fällt der erste Tag des Ramaḍān-Festes erst auf Mittwoch, den 26. November. Speziell für Europa ist ebenfalls eine doppelte Aussage zu treffen:

Da der junge Mond erst am Dienstag in Europa zu sehen sein wird, fällt bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung (Ikhtilāfu-l-maṭāli`) der erste Tag des Ramaḍān-Festes auf Mittwoch, den 26. November. Der Ramaḍān hat in diesem Fall 30 Tage, wenn er korrekt begonnen wurde.

Da aber damit gerechnet werden kann, dass der junge Mond bereits am Montagabend in Südafrika gesichtet werden kann, fällt nur bei Anwendung des Prinzips der globalen Sichtung (Ittiḥādu-l-maṭāli`) der erste Tag des Ramaḍān-Festes bereits auf Dienstag, den 25. November. Der Ramaḍān hat in diesem Fall 29 Tage, wenn er korrekt begonnen wurde.

Kurze Erläuterung

Es gibt zwei unterschiedliche Standpunkte unter den Gelehrten, bzw. den Madhāhib, wann die Sichtung der jungen Mondsichel für eine muslimische Gemeinde den Monatswechsel anzeigt: Nach der einen Position (Ikhtilāfu-l-maṭāli`) gilt nur die Sichtung der Mondsichel im jeweiligen Land der Gemeinde, für uns also zum Beispiel innerhalb Deutschlands, oder innerhalb West-Europas. Nach der anderen Position (Ittiḥādu-l-maṭāli`) gilt die erste zuverlässige Sichtung irgendwo auf der Welt zugleich für alle Muslime. Diese Position hat allerdings den Nachteil, dass diese globale Sichtung nur stark zeitversetzt bekannt werden könnte, und man u.U. nicht darauf warten kann. Außerdem gibt es Überlieferungen aus der Zeit des Propheten (sas), dass die Monatsbeginne zwischen Mekka und Medina nicht abgestimmt wurden.

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Was geschah dieses Jahr zum Ramaḍān-Beginn?

Wie bereits im Artikel „Wann beginnt der Ramaḍān 1424n.H.“ dargestellt, war eine den Ramadān-Beginn definierende Sichtung des jungen Mondes auf der ganzen Welt erst am Sonntag, dem 26. Oktober zu erwarten. Wie in jedem Monat waren weltweit die Mitglieder von ICOP bereits am Samstag aktiv, um die Mondsichel aufzusuchen. In Jordanien wurde, wie bereits einige Monate zuvor, durch Mitglieder des offiziellen Hilāl-Sichtungskomitees ein wissenschaftliches Experiment durchgeführt, bei dem die Mondsichel mit optischen Instrumenten von einem auf 3800 m Höhe fliegenden Flugzeug beobachtet werden sollte. In dieser Höhe ist die Atmosphäre sehr klar und durchsichtig, außerdem gibt es nur sehr wenig Streulicht, das am Erdboden die Beobachtung der sehr dünnen und schwach leuchtenden Mondsichel erschwert. Weder diese Beobachtung vom Flugzeug aus unter idealen Bedingungen (siehe auch den Artikel „Muhammad Odeh bezüglich des Anfang des Ramạdān“), noch irgendeine andere Beobachtung durch die ICOP-Mitglieder ergab für den Samstag eine Sichtung der Mondsichel. Die erste glaubwürdige Sichtungsmeldung traf erst am folgenden Sonntag von Mauritius aus ein, später auch aus weiteren Ländern (Iran, Kuwayt, Kenia, Südafrika, Nigeria, Trinidad und USA). Dieses Ergebnis stand völlig im Einklang mit den wissenschaftlichen Vorausberechnungen.

Dennoch überraschte es wieder kaum, dass noch am Samstag, fast 24 Stunden vor der Sichtung in Mauritius, eine Meldung verbreitet wurde, derzufolge ein Šaykh der al-Azhar-Universität in Asyūt/Ägypten die Mondsichel gesehen haben wollte. Obwohl diese Sichtungsmeldung in völligem Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen stand, und der/die Beobachter wahrscheinlich den Planet Venus beobachtete und für den Hilāl hielt, haben solche Meldungen eine unfassbare Wirkung: Selbst in Jordanien, wo immerhin von einem Flugzeug aus keine Mondsichel beobachtet werden konnte, veranlasste der oberste Richter entgegen der Stellungnahme des offiziellen Hilāl-Sichtungskomitees noch am Samstagabend eine sofortige Ausrufung des Ramaḍān-Beginns im jordanischen Fernsehen nach dem Eintreffen der angeblichen Sichtungsmeldung aus Ägypten.

In Sa`udi-Arabien geschah in diesem Monat dagegen etwas völlig Unerwartetes, und unter Berücksichtigung der Entscheidungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, sogar etwas völlig Unfassbares: Sa`udi-Arabien folgte nicht dem unislamischen Umm al-qurā-Kalender, sondern begann den Monat Ramaḍān offiziell erst am Montag, dem 27. Oktober! Bis heute gibt es keine näheren Erkenntnisse darüber, was diesesmal dort geschehen ist: Wie üblich war davon auszugehen, dass angeblich immer dieselben Personen wie jedes Jahr die Mondsichel dann gesehen haben wollen, wenn gar keine am Himmel war, aber wann der Umm al-qurā-Kalender einen Monatswechsel anzeigt, nämlich fast immer einen Tag zu früh. Dennoch wurden offensichtlich solche Meldungen dieses Jahr nicht berücksichtigt! Haben die internationalen Protestschreiben an die sa`udischen Verantwortlichen endlich Wirkung gezeigt? Haben einflussreiche Persönlichkeiten endlich den Irrtum erkannt und ein Machtwort gesprochen? Und vor allem die wichtigste Frage: War dies nur ein einmaliger Vorfall oder wird Sa`udi-Arabien in Zukunft doch eher wissenschaftlichen Grundlagen und seinen sechs offiziellen Hilāl-Sichtungskomitees folgen, oder doch wieder lieber einigen notorischen, halb-blinden, publicity-süchtigen Wichtigtuern, die vielleicht im Leben noch nie einen echten Hilāl gesehen haben (die aber natürlich `ādil sind!)? Wir werden es bald erfahren.

Immerhin führte diese Entscheidung Sa`udi-Arabiens dazu, dass diesesmal fast alle Muslime weltweit den Ramaḍān korrekt begannen, und am Montag, dem 27. Oktober den ersten Fastentag begingen.

In Deutschland hat sich dagegen ein gewisser Ausschuss erneut aufs Peinlichste bloßgestellt, und sich diesesmal (im Vertrauen auf die sonst übliche sa`udische Fehlentscheidung?) bis auf die Knochen blamiert. Der sogenannte „DIWAN“, dessen Mitglieder offenbar außer ihrer leitenden Funktion in irgendwelchen islamischen Verbänden keine erkennbare Qualifikation (islamisch und astronomisch) zur Festlegung des islamischen Monatswechsels besitzen, traf sich wieder im warmen Stübchen, und rief am Samstagabend zusammen mit der IGMG den Beginn des Ramaḍān aus, „entsprechend ihrer Berechnungen und Regeln“. Nur leider hat diesesmal der „große Bruder“ anders entschieden wie sonst. Und plötzlich standen der sogenannte „DIWAN“ und die IGMG, zusammen mit Ägypten, Jordanien und dem Sudan auf der ganzen Welt ziemlich alleine da! Nur gut, dass man sich auf die „Berechnungen und Regeln“ des sogenannten „DIWAN“ verlassen kann, der ganze Rest der Welt muss ja bekloppt sein… Man möchte sich an den Kopf greifen! Was sollen denn das für „Berechnungen“ sein? Sogar auf der ZMD-Webseite war zuvor der Ramaḍān-Beginn für Montag angekündigt gewesen, das wurde dann aber schnell „korrigiert“. Werden die ominösen „Regeln“ des sogenannten "DIWAN" also je nach Bedarf umgeworfen und neu definiert? Wem wollte man sich da vorauseilend und unterwürfig anbiedern? Warum faselt man etwas von absurden „Berechnungen“? Warum sagt man nicht einfach: „Wir folgen mit unserer Entscheidung der Entscheidung von XY (da wir selbst keine Ahnung haben, aber das möchten wir ja nicht unbedingt laut sagen)“? Es ist nicht zu fassen, was für eine Verantwortung für den falschen Fastenbeginn vieler ahnungsloser Muslime in Deutschland dieser sogenannte „DIWAN“ bedenkenlos auf sich lädt. Allāh (t) wird zu Seiner Zeit darüber richten, und dann möchte man nicht in deren Haut stecken. Man kann nur hoffen, dass alle Muslime in Deutschland möglichst bald erkennen, mit welchen verantwortungslosen Dilettanten sie es da zu tun haben.

Muhammad Odeh bezüglich des Anfang des Ramadân 1424 n.H.

In einer E-Mail schrieb Muhammad Shawkat Odeh von der Jordanian Astronomical Society (JAS) bezüglich des Anfang des Ramadâns:

To make it clear! I and other friends were in a plane at 3800 meters above sea level looking for the crescent on Saturday 25 October from Jordan! We did NOT see the crescent. After landing I went to attend the official Jordanian meeting for Ramadan Declaration, since I'm a member of the official Jordanian Crescent-Sighting Committee! I clearly reported that we didn't see the crescent from the plane! Also, NO ONE in Jordan saw the crescent. But as soon as Egypt claimed seeing the crescent the Supreme Judge ordered the Jordanian TV to declare that tomorrow Sunday 26 October 2003 is the first day of Ramadan!

Hope this is clear, and thank you for your concern.

[...]

Best Wishes Moh'd ********************************************************************** Muhammad Shawkat Odeh. Jordanian Astronomical Society (JAS). P.O. Box 141568 Amman 11814 Jordan. Fax: +1-707-2210918 (In USA). Mobile: +962-79-5877225 [email protected] JAS URL: http://www.jas.org.jo/ JAS WAP: http://www.jas.org.jo/wap/ **********************************************************************

Ramadân-Mond 1424

Mondsichtung.de wünscht allen Besuchern einen gesegneten Ramadân. Erste glaubwürdige Sichtung des Ramadân-Hilâl erfolgte am Sonntag, 26. Oktober auf Mauritius durch ICOP Mitglied Hr. Hamade Aubdoollah. Weitere Sichtungen erfolgten in Iran, Kuwayt, Kenia, Südafrika, Nigeria, Trinidad und USA. Quelle ICOP Die meisten islamischen Länder (auch Saudi-Arabien!) begannen Ramadân am Montag.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Man muss kein Hellseher sein, um Fehlentscheidungen vorherzusehen. Wenn man das Vorgehensmuster der Entscheidungsfindung - wie komplex auch die Entscheidung sein mag - kennt, so kann man auch irrationale Schlussfolgerungen vorkonstruieren. Auch der DIWAN kommt häufig zu Entscheidungen, die unseren Erachtens aus wissenschaftlicher (islamisch und astronomisch) Sicht nicht vertretbar sind. Exemplarisch sei hier der Fall vom Ramadân 1424 n.H. aufgeführt:

Bruder Ahmad verdeutlichte in seiner Stellungname zum Anfang des Ramadân 1424 deutlich und zweifelsfrei aus islamischer und astronomischer Perspektive, dass der Monat Ramadân 1424 mit dem Sonnenuntergang am 26. Oktober 03 anfängt und dass am 27. Oktober zum ersten mal gefastet wird. Ein anderer Tag kommt nicht in Frage!!!

Der DIWAN hat auf islam.de angekündigt, sich am "Samstag (25.Oktober) zusammenfinden, um bekanntzugeben, ob eine Sichtung des Neumondes am Samstag erfolgte". Nach langjähriger Erfahrung mit dem DIWAN ist es in einem gewissen Maße möglich, den Weg der Entscheidungsfindung des Ausschusses zu skizzieren. Folgende Tatsachen spielen bei der Entscheidungsfindung zum Ramadân Anfang eine große Rolle:

  • Leider zum wiederholten Male wird sich der DIWAN am falschen Tag zur Mondsichtung treffen. Der Grund liegt einfach darin, dass das Wissen über den Anfang des Monats Ša`bân 1424 falsch ist. Man wird fälschlicher Weise am 28. Ša`bân den Hilal suchen, obwohl der Mond erst am 29. und 30. gesehen werden kann und nie am 28. (siehe Ša`bân Mond). Diese Tatsache ist eine optimale Voraussetzung, um auf eine falsche Entscheidung zu kommen.
  • Saudi Arabien benutzt den Ummu-l-qurâ Kalender (siehe Stellungname zum Anfang des Ramadân 1424). Auf der Internetseite des Computer and Electronics Research Institute kann der Ummu-l-qurâ Kalender bewundert werden, wo man auch leicht feststellen kann, dass der 1. Ramadân - laut Kalender - auf den 26. Oktober fällt! Saudi Arabien wird höchstwahrscheinlich erfahrungsgemäß diesem Kalender folgen.
  • Ein Kriterium, das vereinzelt, wie im Ummu-l-qurâ Kalender, Anwendung findet, ist der Vergleich der Untergänge des Mondes und der Sonne. Dieses Vorgehen ist aus islamischer Perpektive nicht vertretbar. Geht die Sonne eher als der Mond unter, so fängt der neue Monat an und im anderen Fall (Mond geht eher unter) hält der aktuelle Monat an.

Fazit: Wird in Saudi Arabien am Abend des 25. Oktobers der 1. Ramadân ausgerufen (siehe Punkt 1 und 2), so wird der DIWAN dieser Bekanntmachung folgen und als Argument für die Sichtung des Mondes keinen Zeugen, sondern den etwa siebenminütigen späteren Untergang des Mondes nach der Sonne nennen (siehe Punkt 3).

Allen Muslimen sei Vorsicht geboten, denn die Nachsicht ist umso bitterer..

Ich wünsche allen Muslimen einen segensreichen Ramadân.

Wann beginnt der Ramadân 1424 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1424 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Samstag, dem 25. Oktober 2003 um 12:51 Uhr UT (d.h. 14:51 Uhr MESZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird an diesem Tag von keinem Gebiet der Erde aus die junge Mondsichel gesehen werden können, abgesehen vielleicht von einigen pazifischen Inseln, und dort frühestens ca. 14 Stunden nach Neumond. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 25. Oktober nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

ramadan 1424 (Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich)

Am darauf folgenden Sonntag, dem 26. Oktober kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen von fast allen Gebieten der Erde aus gesehen werden kann.

Ramadan 1424

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Die astronomischen Daten weisen somit darauf hin, dass der Monat Ramaḍān 1424 n.H. überall auf der Welt mit Sonnenuntergang des 26. Oktober beginnen wird.

2. Die Situation in Sa`ûdi-Arabien

In Sa`ūdi-Arabien ist in diesem Jahr wie in den vergangenen Jahren davon auszugehen, dass dort der Ramaḍān wieder einen Tag zu früh ausgerufen wird. Dieser jährlichen Fehlentscheidung liegt der dort verwendete Ummu-l-qurā Kalender und die ebenso unverfrorene wie beharrliche Missachtung der Šarī`a zugrunde. Der Ummu-l-qurā Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten mathematisch-astronomischen Regeln vorausberechnet, die nicht auf der Sichtung des Mondes basieren. Dieser Kalender ist eigentlich nur für ZIVILE Zwecke, z.B. die Festlegung von Schulferien oder ähnliches, bestimmt. Eine Verwendung zur Bestimmung der Monatsumbrüche für Monate wie Ramaḍān, Šawwāl und Dhū-l-Hijja ist nach dem islamischen Recht nicht akzeptabel, da es dafür die aktuelle Mondsichtung verlangt.

Genau genommen ist es sogar unzulässig, die bekannten islamischen Monatsnamen für einen Kalender zu benutzen, der nicht auf den islamischen Kalenderregeln basiert! In der Praxis verleitet dieser Kalender deshalb auch immer wieder ahnungslose Menschen dazu, den Mond am falschen Tag zu suchen und irgendetwas anderes am Himmel oder in ihrer Einbildung dafür zu halten, da sie meinen, dass der Mond laut Kalender ja "da sein" müsste. Das sa`ūdische Justizministerium erkennt dann solche nachweislich falschen Sichtungen ohne wissenschaftliche Überprüfung ihrer Glaubwürdigkeit regelmäßig an, wohingegen die gleichzeitigen Nicht-Sichtungen durch die sechs offiziellen(!) Hilāl-Sichtungskomitees in sechs verschiedenen Regionen Sa`ūdi-Arabiens ignoriert werden.

Da immer noch viele islamische Organisationen ebenso willfährig wie ignorant die sa`ūdischen Fehlentscheidungen übernehmen, werden immer wieder Millionen und Aber-Millionen Muslime dazu gebracht, ihre religiösen Pflichten am falschen Tag zu verrichten (das gleiche gilt genauso auch für die Festtage).

Wann beginnt der Ramadân 1424 n.H.?

Qur'ān und Sunna weisen uns an, die Gesetze Allāhs (t) zu erkennen und sie zu nutzen. Der Monat Ramaḍān beginnt, wenn der Hilāl gesichtet wurde. Diese Sichtung darf aber den astronomischen Berechnungen nicht widersprechen, denn diese sind auch nur ein Erkennen und Nutzen der Gesetze Allāhs (t). Es genügt auch NICHT, "einfach nur dem sa`ūdischen Datum zu folgen", denn ein solches Vorgehen hat absolut keine Grundlage in der Šarī`a, um so mehr, wenn es klar erkennbar falsch ist und auf menschlichen Fehlentscheidungen beruht. Das Anstreben einer "Einheit der Umma GEGEN die Gesetze der Šarī`a" ist nicht akzeptabel. Allāh (t) und sein Prophet (sas) haben uns genau gesagt, wie und wann wir den Ramaḍān zu beginnen haben: Nach der Šarī`a ist das Sichten des Hilāls eine Pflicht für die muslimischen Gemeinden; dagegen findet das sa`ūdische Justizministerium, der Ummu-l-qurā Kalender oder die Zusammenkunft von Ausschüssen im warmen Stübchen, um ein wenig arabisches Fernsehen zu schauen, leider keine Erwähnung.

Hiermit seien also alle Muslime aufgefordert, den Hilāl am Samstagabend, dem 25.10.2003 und am Sonntagabend, dem 26.10. 2003 zu suchen. Bei geeignetem Wetter wird die Sichtung der jungen Mondsichel in šā'a-Llāh aber erst am Sonntag, dem 26.10.2003 möglich sein, so dass wir alle gemeinsam am Montag, dem 27.10.2003 das Fasten im Ramaḍān beginnen können.

Alle angeblichen Sichtungen in Europa am 25.10. sind vom wissenschaftlichen Standpunkt als UNMÖGLICH zurückzuweisen, und ebenso ist daher ein Ausrufen des Ramaḍān zum 26.10. (wie es leider schon auf vielen Webseiten steht) als FALSCH anzusehen! Wer am Sonntag, dem 26.10. fastet, hat nicht im Ramaḍān gefastet, sondern am letzten Tag des Monats Ša`bān. Außerdem wird durch den falschen Beginn des Ramaḍān die segensreiche Laylatu-l-qadr an den falschen Tagen gesucht und dadurch versäumt. Allāh (t) wird diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die wider besseres Wissen Tausende und Millionen Muslime beharrlich und seit Jahren falsch informieren und dadurch vom klaren Weg des Islam abbringen! Hier sei noch einmal das Statement von oben wiedergegeben:

Der Ramaḍān 1424 n.H. beginnt weltweit bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung in šā'a-Llāh mit Sonnenuntergang des 26. Oktober 2003, zum ersten Mal gefastet wird am Montag, dem 27. Oktober 2003, wa-Llāhu a`lam.

Liebe Geschwister im Islam, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Ramaḍān, möge Allāh (t) unser Fasten annehmen und uns Seine Belohnung dafür gewähren. Al-salāmu `alaykum, euer Bruder

Aḥmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe bitte auch folgende Links: http://www.jas.org.jo/icop.html, http://www.mondsichtung.de/, http://www.moonsighting.com und viele weitere Links auf diesen Seiten!

Konstruktive Kommentare oder Meldungen von positiven oder negativen Sichtungsergebnissen an den genannten Tagen sind willkommen.