Ramadân-Mond 1423
Früheste Sichtung des Ramadân-Mondes am 5. November 2002 von Asadollah Khoddam aus Iran mit einem Fernglas. Gesichtet wurde der Mond auch aus Jordanien (Fernglas), Südafrika und Kenia. Quelle: ICOP Keine Sichtung aus Deutschland.
Früheste Sichtung des Ramadân-Mondes am 5. November 2002 von Asadollah Khoddam aus Iran mit einem Fernglas. Gesichtet wurde der Mond auch aus Jordanien (Fernglas), Südafrika und Kenia. Quelle: ICOP Keine Sichtung aus Deutschland.
Unzweifelhaft sind die Angaben zum Eintritt des Neumondes korrekt, ebenso die Einschätzung der Nicht-Sichtbarkeit des Hilâls am 4.11. in Makka al-Mukarrama. Dann folgen aber leider in keiner Weise belegte Behauptungen:
Denn Dienstag, der 5. November ist nicht der „Vollendende“ des Monats Ša`bân, da der Monat Ša`bân nach der Šarî`a (auch in Makka al-Mukarrama!) erst am 8. Oktober begann. Am Abend des 6. Oktober gab es nur eine teleskopische Sichtung in den USA durch einen Nicht-Muslim, die islamisch nicht relevant ist. Erste gültige Sichtungen des Hilâls gab es erst am 7. Oktober, siehe dazu auch www.jas.org.jo/sha23.html. Der in Sa`udi-Arabien verwendete zivile Ummu-l-qurâ Kalender hat zur Bestimmung von islamischen Daten keinerlei Relevanz.
Am 5. November wird auch die Sichtung des Hilâls in Makka al-Mukarrama keinesfalls „sehr deutlich“ sein, da dies an jenem Ort in šâ’a-Llâh nur mit optischen Hilfsmitteln möglich sein wird, d.h. mit starken Ferngläsern oder Teleskopen, die bereits vorab auf die exakte Position des Hilâls am Himmel ausgerichtet sind. Eine spontane Sichtung mit bloßen Augen ist dort jedoch nicht zu erwarten. Dies ist keine Behauptung, sondern durch astronomische Berechnungen zu belegen, siehe dazu auch hier .
Und ganz davon abgesehen, spielt nach der Šarî`a die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer spezifischen Sichtung des Hilâls in Makka al-Mukarrama sowieso keine Rolle für die Muslime in Deutschland, denn nach der Sunna sind die Muslime aufgefordert, den Hilâl aktiv zu sichten: „Wenn ihr ihn (den jungen Mond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür." (Bukhâriyy, 1900) Der Hilâl ist danach lokal zu sichten, ein Einholen von Sichtungsergebnissen aus fernen Weltgegenden kann nicht als Ersatz für eine lokale Sichtung verwendet werden! Ich wünsche dem sogenannten DIWAN jedenfalls viel Erfolg bei der Sichtung des Hilâls in den Räumen der IGMG am 4. November.
Zuletzt möchte ich noch mein Befremden darüber zum Ausdruck bringen, dass der sogenannte DIWAN seine Erklärungen für Deutschland in arabischer Sprache verfasst, und es nicht mal für notwendig erachtet, diese für jeden leicht zugänglich auf der Internetseite des ZMD zu veröffentlichen. Schlüsse daraus mag jeder selbst ziehen.
Wa-l-salâm, Euer Bruder
Ahmad Kaufmann
Bismi-Llâhi-l-rahmâni-l-rahîm
Zentralrat der Muslime in Deutschland Deutscher Islam-Wissenschaftlicher Ausschuss der Neumonde
Donnerstag, der 26. Rajab 1423 n.H. und 10. Oktober 2002 n.J.
Ramadân-Hilâl des Jahres 1423 n.H.
1. Zuverlässige astronomischen Berechnungen bestätigten, dass der Neumond des Monats Ramadân des Jahres 1423 n.H. eintritt um 20 Uhr 35 UT (GMT) am Montagabend, dem 4. Tišrîn al-awwal / November 2002 n.J., entsprechend 23 Uhr 35 lokaler Ortszeit in Makka al-Mukarrama.
2. In Makka al-Mukarrama geht die Sonne um 17 Uhr 42 des oben erwähnten Montagabends unter, daraus geht hervor, dass der Neumond nach dem Sonnenuntergang in Makka al-Mukarrama eintritt.
3. Aufbauend auf dem obigen ist die Sichtung des Hilâls in der Stadt Makka al-Mukarrama und den Städten, die östlich oder westlich davon liegen, nicht möglich am Montagabend, dem 4.11.2002 n.J. und der Dienstag ist der „Vollendende“ des Monats Ša`bân 1423 n.H.
4. Die Sichtung des Hilâls ist sehr deutlich nach Sonnenuntergang am Dienstag, dem 5.11.2002 n.J. in der Stadt Makka al-Mukarrama und in den Städten, die östlich und westlich davon liegen.
Aufbauend auf diesem wird der 1. Ramadân des Jahres 1423 n.H. in šâ’a-Llâh Mittwoch, dem 6.11.2002 n.J. entsprechen.
5. Der Ausschuss trifft sich um 16 Uhr 00 nachmittags am Montag, dem 4.11.2002 n.J. im Zentrum der IGMG unter der Adresse 50171 Kerpen, Boschstr. 61 und es besteht die Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme über die Nummern 02237/656460 oder 0172/5312241, oder des Nachlesens im Internet www.islam.de, um sich über die Entscheidung des Ausschusses zu informieren betreffs des Eintretens des edlen Monats.
Vorsitzender des Ausschusses
Prof. Dr. Muhammad al-Hawâriyy
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Übersetzung aus dem Arabischen:
© Gerhard Ahmad Kaufmann – Mörlenbach – Ša`bân 1423 n.H. – Oktober 2002 n.J.
al-Salâmu `alaykum, liebe Geschwister im Islâm.
Aus Anlass des Nahens des gesegneten Monats Ramadân möchte ich Euch gerne auf Folgendes hinweisen und bitte um ERNSTHAFTE Beachtung:
1. Die Aussagen in Qur'ân und Sunna zur Zeitrechnung:
"Die Sonne und der Mond, gemäß Berechnung," (al-Rahmân, 55:5)
"Er ist es, der die Sonne als erhellendes Licht gemacht hat und den Mond als Leuchte, und Er hat für ihn Stationen bemessen, damit ihr die Zahl der Jahre kennt und die Berechnung. ..." (Yûnus, 10:5)
"..., und Er hat die Nacht zur Ruhe gemacht und die Sonne und den Mond als Berechnungsmaß, dies ist das Bemessen des Mächtigen, des Wissenden." (al-An`âm, 6:96)
"Sie fragen dich nach den Neumonden. Sag: Es sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und die Wallfahrt, ..." (al-Baqara, 2:189) Anmerkung: Mit "den Neumonden" (al-Ahilla, Plural von Hilâl) ist hier der junge Mond bei seiner ersten Sichtbarkeit nach der Konjunktion gemeint.
Diese Verse aus dem edlen Qur'ân (deutsche Übertragung nach A.v.Denffer) zeigen neben anderen, dass Allâh (t) die Sonne und den Mond festen Gesetzen unterworfen hat, und die Menschen anweist, sie als Maßstäbe für die Zeitrechnung zu benutzen. Was die Bestimmung der Monatsanfänge, insbesondere des heiligen Monats Ramadân anbelangt, gibt es auch noch praktische Anweisungen aus der Sunna unseres Propheten (sas), z.B.:
Ibn `Umar (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allâhs (sas) folgendes sagen hörte: "Wenn ihr ihn (den jungen Mond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür." (Bukhâriyy, 1900)
`Abdullâh bin `Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allâhs (sas) sagte: "Der (Mond-)Monat hat 29 Nächte, so beginnt das Fasten nicht, bis ihr ihn (den jungen Mond) gesichtet habt. Und wenn die Sichtung nicht möglich ist, so vollendet die Zahl 30 Tage." (Bukhâriyy, 1907)
Diese Ahâdîth verdeutlichen die Wichtigkeit der aktuellen Sichtung des Hilâls. Astronomische Berechnungen können nach diesen Ahâdîth nicht die Sichtung des Hilâls ersetzen. Die Astronomie als exakte Naturwissenschaft, die die Gesetze Allâhs (t) erkennt und nutzt, kann aber dazu verwendet werden, die Unmöglichkeit einer Sichtung des Hilâls zu einem bestimmten Zeitpunkt zu beweisen!
Außerdem wird hier ein Einholen von Sichtungsergebnissen aus fernen Weltgegenden nicht als Ersatz für die lokale Sichtung eingeräumt!
2. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Ramadân 1423 n.H.
Der geozentrische Neumond wird in shâ'a-Llâh am 4. November 2002 um 20:35 Uhr UT (d.h. 21:35 Uhr MEZ) entstehen. Zu diesem Zeitpunkt ist in der östlichen Hemisphäre (Asien, Europa, Afrika) die Sonne bereits untergegangen und der junge Mond kann daher unmöglich gesehen werden.
Am darauf folgenden Tag, dem 5. November kann nach exakten astronomischen Berechnungen (vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 5. November nach dem Yallop Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - http://www.starlight.demon.co.uk/mooncalc/) erwartet werden, dass der Hilâl unter günstigen atmosphärischen Bedingungen in Afrika und dann mit großer Wahrscheinlichkeit in Amerika gesichtet werden kann. In ganz Europa ist an diesem Tag eine Sichtung praktisch ausgeschlossen, auf der arabischen Halbinsel ist eine Sichtung günstigstenfalls mit optischen Hilfsmitteln (starke Ferngläser oder Teleskope, die bereits auf die exakte Position des Hilâls ausgerichtet sind) möglich. Eine spontane Sichtung durch Laien mit bloßen Augen ist von dort praktisch ausgeschlossen.
Über die Gültigkeit einer Sichtung des Hilâls mit Teleskopen gibt es ablehnende Meinungen unter den Gelehrten, die damit argumentieren, dass zu Zeiten des Propheten Muhammad (sas) auch keine optischen Hilfsmittel zur Verfügung standen, und dass dem "gewöhnlichen" Muslim keine Bürde (takalluf) bei seinen Pflichten auferlegt werden soll.
(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilâl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilâl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilâl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D: kein Sichten des Hilâls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilâls während der vergangenen 140 Jahre.)
Eine Sichtung des Hilâls mit bloßem Auge wird somit in Afrika und in der westlichen Hemisphäre (Amerika) frühestens für den Abend des 5. November 2002 erwartet. In Asien und Europa wird eine Sichtung des Hilâls mit bloßem Auge frühestens für den Abend des 6. November 2002 erwartet (an diesem Tag wird auch der 30. Tag des Monats Ša`bân vollendet sein, der am 8. Oktober begann, siehe http://www.jas.org.jo/sha23.html). Die oben erwähnten Ahâdîth weisen die Muslime an, lokale Sichtungen des Hilâls vorzunehmen, Nachrichten über Sichtungen in weit entfernten Weltgegenden sind nicht als Ersatz dafür vorgesehen!
Der Ramadân 1423 n.H. beginnt daher in Europa bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung mit Sonnenuntergang des 6. November 2002, zum ersten Mal gefastet wird am Donnerstag, dem 7. November 2002, wa-Llâhu a`lam.
3. Die Situation in Sa`ûdi-Arabien
In Sa`ûdi-Arabien ist in diesem Jahr wie in den vergangenen Jahren davon auszugehen, dass dort der Ramadân einen oder sogar zwei Tage zu früh ausgerufen wird. Dieser jährlichen Fehlentscheidung liegt der dort verwendete Ummu-l-qurâ Kalender und die ebenso unverfrorene wie beharrliche Missachtung der Šarî`a zugrunde. Der Ummu-l-qurâ Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten mathematisch-astronomischen Regeln vorausberechnet, die nicht auf der Sichtung des Mondes basieren. Dieser Kalender ist eigentlich nur für ZIVILE Zwecke, z.B. die Festlegung von Schulferien oder ähnliches, bestimmt. Eine Verwendung zur Bestimmung der Monatsumbrüche für Monate wie Ramadân, Šawwâl und Dhû-l-Hijja ist nach dem islâmischen Recht nicht akzeptabel, da es dafür die aktuelle Mondsichtung verlangt. In der Praxis verleitet dieser Kalender aber auch immer wieder ahnungslose Menschen dazu, den Mond am falschen Tag zu suchen und irgendetwas anderes am Himmel oder in ihrer Einbildung dafür zu halten, da sie meinen, dass der Mond laut Kalender ja "da sein" müsste. Das sa`ûdische Justizministerium erkennt dann solche nachweislich falschen Sichtungen ohne wissenschaftliche Überprüfung ihrer Glaubwürdigkeit regelmäßig an, wodurch Millionen und Aber-Millionen Muslime ihre religiösen Pflichten am falschen Tag verrichten (das gleiche gilt genauso auch für die Festtage).
4. Fazit
Qur'ân und Sunna weisen uns an, die Gesetze Allâhs (t) zu erkennen und sie zu nutzen. Der Monat Ramadân beginnt, wenn der Hilâl gesichtet wurde. Diese Sichtung darf aber den astronomischen Berechnungen nicht widersprechen, denn diese sind nur ein Erkennen und Nutzen der Gesetze Allâhs (t). Es genügt auch NICHT, "einfach nur dem sa`ûdischen Datum zu folgen", denn ein solches Vorgehen hat absolut keine Grundlage in der Šarî`a, um so mehr, wenn es klar erkennbar falsch ist und auf menschlichen Fehlentscheidungen beruht. Allâh (t) und sein Prophet (sas) haben uns genau gesagt, wie und wann wir den Ramadân zu beginnen haben: Nach der Šarî`a ist das Sichten des Hilâls eine Pflicht für die muslimischen Gemeinden; dagegen finden das sa`ûdische Justizministerium, der Ummu-l-qurâ Kalender oder die Zusammenkunft von Ausschüssen im warmen Stübchen, um ein wenig arabisches Fernsehen zu schauen, leider keine Erwähnung.
Ich möchte daher die angeschriebenen Organisationen und alle Muslime auffordern, den Hilâl am Mittwochabend, dem 6.11.2002 zu suchen. Bei geeignetem Wetter wird die Sichtung der jungen Mondsichel in shâ'a-Llâh dann recht leicht fallen, so dass wir alle gemeinsam am Donnerstag, dem 7.11.2002 den gesegneten Monat Ramadân beginnen können.
Alle angeblichen Sichtungen in Europa am 5.11. sind als UNMÖGLICH zurückzuweisen, und ebenso ist daher ein Ausrufen des Ramadâns zum 6.11. (wie es leider schon auf vielen Webseiten steht) als FALSCH anzusehen! Allâh (t) wird diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die wider besseres Wissen Tausende und Millionen Muslime beharrlich und seit Jahren fehlleiten! Hier sei noch einmal das Statement von oben wiedergegeben:
Der Ramadân 1423 n.H. beginnt in Europa bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung mit Sonnenuntergang des 6. November 2002, zum ersten Mal gefastet wird am Donnerstag, dem 7. November 2002, wa-Llâhu a`lam.
Liebe Geschwister im Islâm, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Ramadân, möge Allâh (t) unser Fasten annehmen und uns Seine Belohnung dafür gewähren. Al-salâmu `alaykum, euer Bruder
Ahmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland
Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)
Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe bitte auch folgende Links: http://www.jas.org.jo/icop.html, http://www.mondsichtung.de/, http://www.moonsighting.com und viele weitere Links auf diesen Seiten!
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Anmerkung: Diese Mail wurde am 20.10.02 an diverse islamische Organisationen (u.a. ZMD, HDI, MJ, IRH, Islamrat, Muslimliga, VIKZ, IGMG, Muslime Helfen, D.I.A., Mannheimer Muslime) und Online-Dienste (u.a. Muslim-Markt, Musliminfo, Amana-Online, Dunia, Teblig) versendet. Wenn ich übrigens ein paar Wichtige vergessen haben sollte, bin ich für weitere Vorschläge dankbar.
Und da ich leider aus Erfahrung davon ausgehe, dass die meisten dieser Organisationen diese Information totschweigen werden, wollte ich allen Interessierten diese Info nicht vorenthalten. Weiterleiten erwünscht!
Wa-l-salâm
Ahmad
Entfernung von der Erde | |
mittlere | 384403 km |
größte (Apogäum) | 406740 km |
kleinste (Perigäum) | 356410 km |
Alter | 4,6 Milliarden Jahre |
Durchschnittsgeschwindigkeit | 3700 km/h |
Bahnneigung gegen Ekliptik | 5° 9' |
Umlaufzeit um die Erde | |
siderische | 27 Tage 7 Stunden 43 Minuten |
synodische | 29 Tage 12 Stunden 44 Minuten |
Albedo (Reflexionsvermögen) | 7% des auftreffenden Sonnenlichts |
Fluchtgeschwindigkeit auf dem Mond | 2,38 km/s |
Radius | 1738 km |
Masse | 0,07349*1024 kg = 1/81 der Erdmasse |
Volumen | 2,1973*1010 km3 = 1/50 des Erdvolumens |
Dichte | 3340 kg/m3 |
Temperatur am Äquator | |
tagsüber | 127° C |
nachts | -173° C |
Der Mond bewegt sich mit dem mittleren Abstand von 384403 km um die Erde. Im Perigäum, dem Punkt, wo er der Erde am nächsten kommt, beträgt der Abstand 356410 km, im Apogäum, dem entferntesten Punkt von der Erde, 406740 km.
Der Mond bewegt sich in einer eliptischen Bahn um die Erde. Die Mondbahnebene ist um 5,1° gegen die Ekliptik (Erdbahnebene) geneigt. Je nachdem, ob der Mond die Erdbahnebene in Richtung von süd nach nord oder von nord nach süd überquert, nennt man die Schnittpunkte der Erd- und Mondbahn auf- und absteigende Knoten. Die Knotenlinie bezeichnet die Verbindungslinie zwischen den Knotenpunkten.
Mondbahn
Der Mond rotiert um seine eigene Achse, wobei er der Erde immer die gleiche Seite zuwendet (gebundene Rotation). Die Rotationsdauer entspricht somit der mittleren siderischen Umlaufzeit von 27 Tagen 7 Stunden und 43 Minuten.
Unter dem Begriff "Mondphasen" versteht man die von der Erde aus gesehenen verschiedenen Lichtgestalten des Mondes, die durch wechselnde Stellung von Mond, Sonne und Erde zueinander entstehen.
Die Gesamtheit aller Mondphasen nennt man Lunation.
Mondphasen
Die Mondphasen kommen daher zustande, daß Teile der gerade sonnenbeschienenen Mondhälfte der Erde zugewandt sind. So liegt bei Neumond die erdabgewandte Seite des Mondes im Sonnenlicht, bei Vollmond dagegen liegt die sichtbare Hälfte im Licht der Sonne (siehe Grafik). Nach einem Mond-Monat (lunarer Monat) wiederholt sich der Zyklus.
Die Hauptphasen des Mondes:
Der zunehmende Mond kann nur am Abendhimmel, der abnehmende Mond nur am Morgenhimmel beobachtet werden. Auf- und Untergangszeiten verschieben sich täglich um ca. 50 Minuten.
Phase | Aufgang | Kulmination* | Untergang | Sichtbarkeit |
---|---|---|---|---|
Erstes Viertel | Mittag | Sonnenuntergang | Mitternacht | abends, 1. Nachthälfte |
Vollmond | Sonnenuntergang | Mitternacht | Sonnenaufgang | in der ganzen Nacht |
Letztes Viertel | Mitternacht | Sonnenaufgang | Mittag | morgens, 2. Nachthälfte |
Neumond | Sonnenaufgang | Mittag | Sonnenuntergang | unsichtbar (tags am Himmel) |
*Kulmination: der Durchgang eines Gestirns durch den Meridian des Beobachtungsortes; obere (grüßte Höhe) und untere (unter dem Horizont) Kulmination
Man kann beim Aufbau des Mondes mehrere Schichten unterscheiden: Außen befindet sich eine ca. 60 km dicke, starre Kruste, danach folgt bis in die Tiefe von 1000 km ein starrer Mantel aus schwerem Silikatgestein, dagegen der Kern des Mondes teilweise flüssig.
Die Mondoberfläche ist von äußeren Einflüssen wie aufschlagende Meteoriten, kosmische Strahlung und Sonnenwind stark geprägt.
Wenn man den Mond von der Erde aus beobachtet, kann man helle und dunkle Flächen auf der Oberfläche unterscheiden. Früher nahm man an, daß es sich bei den dunklen Stellen um Meere (Mare) und bei den hellen Stellen um Kontinente (Terrae) handelt, auf diese Weise erhielten die Mondgebiete ihre Namen. Die hellen und dunklen Töne sind v.a. auf die unterschiedliche chemische Zusammensetzung des Festlandgesteins und des Mare-Gesteins (überwiegend Basalt) zurückzuführen.
Krater auf dem Mond
Hier ist eine Übersichtskarte der erdzugewandten Mondseite.
Man kann die Mondmeere, einige große Krater und Berggruppen erkennen.
Bei den Kratern ist von kleinen Vertiefungen bis zu mächtigen Ringgebirgen und Wallebenen mit Durchmessern von 100 - 300 km alles zu finden. Insgesamt lassen sich über 300000 Krater auf der erdzugewandten Mondseite finden, die größer als 1 km sind. Entstanden sind nahezu alle Mondkrater durch Einschläge von Meteoriten und kleinen Asteroiden.
Die Meere hingegen sind Ebenen, die nur stellenweise durch niedrige Rücken und erstarrte Lavaströme gewellt sind.
Der Mond ist wie die Erde und vermutlich auch das übrige Sonnensystem ca. 4,6 Milliarden Jahre alt.
Theorie der Entstehung des Mondes Darüber, wie der Mond eigentlich etstanden ist, gibt es verschiedene Theorien. Nach Untersuchungen des Mondgesteins, das um 1970 von den Mondexpeditionen mitgebracht wurde, gilt folgende Theorie als am wahrscheinlichsten: Vor mehr als vier Milliarden Jahren wurde die Erde von einem großen Planetoiden oder Meteoriten getroffen. Durch den ungeheuren Aufprall wurden Teile der Erde und des Planetoiden in eine Umlaufbahn geschleudert, wo sie sich vereinigten und den Mond bildeten.
Entwicklungsgeschichte des Mondes
Zeit (in Jahren vor der heutigen Zeit) | Entwicklung / Ereignis |
---|---|
4,6 Mrd. | Entstehung des Mondes (Entstehungstheorie: siehe oben) |
4,6 - 4,4 Mrd. | Aufschmelzen der Kruste oder komplettes Aufschmelzen Bildung eines Magmaozeans |
4,4 - 3,8 Mrd. | Phase starken Bombardements |
ca. 3,9 Mrd. | Imbrium-Impakt |
3,8 Mrd. | Orientale-Impakt |
3,8 - 2,5 Mrd. | Extrusion der Mare-Basalte Bildung von Becken und Rücken aufgrund des hohen Auflastdrucks der Basalte auf der Kruste mit geringer Dichte |
3,8 Mrd. - heute | Post-Mare Bombardement (Kometen und Asteoriden) |
Da eine Mondfinsternis nur stattfinden kann, wenn der Mond in den Schatten der Erde eintaucht, kann sie nur bei Vollmond entstehen (bei Vollmond steht der Mond - von der Erde aus betrachtet - der Sonne genau gegenüber). Da die Mondbahn jedoch um 5,1° gegen die Erdbahn geneigt ist, kommt es nicht bei jedem Vollmond auch zu einer Mondfinsternis, der Mond zieht ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.
Es gibt drei Arten von Mondfinsternissen:
Mondfinsternis
Die folgenden Zusammenstellungen bieten eine umfassende (wenn auch sicher nicht vollständige) Auswahl aus dem Fundus von Aḥādīṯ, die sich im engeren oder weiteren Sinne mit dem Thema der Sichtung der neuen Mondsichel oder des Mondes befassen. Sie geben einen Überblick sowohl über den Stellenwert, den die Mondsichtung für die frühe islamische Gemeinde hatte, als auch über die Riten und praktischen Verhaltensweisen, die damit verbunden waren.
Leider ist heute die Wichtigkeit der praktizierten Mondsichtung fast völlig aus dem Blickwinkel der Muslime verschwunden, die meisten haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie eine Sichtung des Hilāls erfolgt und man verlässt sich lieber auf mehr oder weniger korrekt vorausberechnete Kalender. Die größte Perversion entsteht, wenn diejenigen, die die islamische Tradition der Mondsichtung gewissenhaft befolgen, beleidigt werden, weil ihre Beobachtungen die Fehlerhaftigkeit der vorausberechneten Kalender aufzeigen.
Vielleicht sollte sich mancher mehr auf die Sunna des Propheten (s) besinnen, als Anregung dazu mögen die Zitate aus den folgenden Ḥadīṯ-Sammlungen dienen:
Die Aḥādīṯ wurden nach den Verzeichnissen auf der Webseite muflihûn.com zusammengestellt. Alle Aḥādīṯ wurden von mir sorgfältig jeweils direkt vom arabischen Original ins Deutsche übertragen. Die Überliefererkette (Isnād) wurde dabei jeweils gekürzt, indem nur der früheste namentlich aufgeführte Überlieferer aus der Kette genannt wird. Für jeden Ḥadīṯ ist auch die Klassifikation angegeben, "k.A." bedeutet "keine Angabe".
Ahmad Kaufmann